Aktuell: Nur noch zwei Varianten bei Auf- und Abstieg


Am Dienstag wurde bekannt, dass der SC Victoria Hamburg in diesem Sommer nicht an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord teilnehmen wird (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Weil „Vicky“ in der Oberliga Hamburg der einzige Aufstiegsanwärter war, steht damit fest, dass in diesem Sommer kein Team aus der höchsten Hamburger Spielklasse in die Regionalliga aufsteigen wird. Dies wirkt sich auf den Hamburger Amateur-Bereich negativ aus: Aus der Landes-, Bezirks- und Kreisliga sowie der Kreisklasse steigt nun jeweils ein Team weniger auf.

Wie gut, dass der FC St. Pauli am Sonnabend überraschend mit 2:0 beim 1. FC Kaiserslautern gewann und damit den 15. Tabellenplatz in der Zweiten Bundesliga, der am Saisonende den sicheren Klassenerhalt bedeuten würde, am drittletzten Spieltag verteidigte. Denn wenn die Erste Mannschaft des Kiez-Klubs am Saisonende absteigen sollte (der Tabellenletzte und der Vorletzte gehen direkt in die Dritte Liga herunter, der Drittletzte bestreitet zwei Relegationsspiele gegen den Drittliga-Dritten, aktuell ist dies Holstein Kiel), hätte dies für die Aufstiegsanwärter im Hamburger Amateur-Bereich dieselbe Auswirkung wie der Aufstiegsverzicht des SC Victoria: Dann würde aus der Landes-, Bezirks- und Kreisliga sowie der Kreisklasse jeweils noch eine Mannschaft weniger den Sprung in die nächsthöhere Spielklasse schaffen. Denn weil Drittligisten keine Zweite Mannschaft in der Regionalliga unterhalten dürfen, müsste dann die U23 der Kiez-Kicker, unabhängig von ihrer eigenen Platzierung in der Regionalliga Nord (sportlich ist sie als Tabellen-Neunter mit neun Punkten Vorsprung auf den ersten Regelabstiegsplatz bereits gerettet), in die Oberliga Hamburg zwangsabsteigen. Immerhin ist die St. Pauli-Reserve (aufgrund der Abstiegsnot ihrer Liga-Mannschaft) aktuell das einzige Hamburger „Sorgenkind“ in der Regionalliga Nord: Der Hamburger SV II (Tabellen-Dritter) und Eintracht Norderstedt (Rang-Achter) können nicht mehr in Abstiegsgefahr geraten.


Deshalb kann sich SportNord bei der Auflistung der Auf- und Abstiegsszenarien im Sommer 2015 auf „nur“ noch zwei Fall-Beispiele beschränken ...


FALL 1:
Der FC St. Pauli steigt aus der Zweiten Bundesliga ab


Oberliga Hamburg (18 Vereine):
- 0 Kein Hamburger Oberligist steigt in die Regionalliga Nord auf (der SC Victoria Hamburg verzichtet auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde)
+ 1 Ein Regionalligist steigt in die Oberliga Hamburg ab (der FC St. Pauli II muss, durch den Abstieg seiner Ersten Mannschaft aus der Zweiten Bundesliga in die Dritte Liga, zwangabsteigen)
- 3 Regelabsteiger verlassen die Oberliga Hamburg gen Landesligen
= 2 freie Plätze, die von den Aufsteigern aus den Landesligen eingenommen werden
Landesliga (2 Staffeln mit je 16 Vereinen):
+ 3 Hamburger Oberligisten steigen in die Landesligen ab
- 2 Aus beiden Landesliga-Staffeln steigen die Meister definitiv in die Oberliga Hamburg auf
ACHTUNG: Die beiden Landesliga-Vizemeister müssen keine Aufstiegsspiele mehr bestreiten, da in der Oberliga Hamburg kein Platz mehr für einen dritten Aufsteiger frei ist
- 6 Aus beiden Landesliga-Staffeln steigen jeweils drei Regelabsteiger in die Bezirksligen ab
= 5 freie Plätze, die von den Aufsteigern aus den Bezirksligen eingenommen werden
Bezirksliga (4 Staffeln mit je 16 Vereinen):
+ 6 Landesligisten steigen in die Bezirksligen ab
- 5 Aus allen vier Bezirksliga-Staffeln steigen die Meister definitiv in die Landesligen auf
ACHTUNG: Die vier Bezirksliga-Vizemeister ermitteln in einer Aufstiegsrunde einen weiteren Aufsteiger in die Landesligen (der Gruppen-Sieger der Vierer-Runde steigt auf)
- 12 Aus allen vier Bezirksliga-Staffeln steigen jeweils drei Regelabsteiger in die Kreisligen ab
= 11 freie Plätze, die von den Aufsteigern aus den Kreisligen eingenommen werden
Kreisliga (8 Staffeln mit je 16 Vereinen):
+ 12 Bezirksligisten steigen in die Kreisligen ab
- 11 Aus allen acht Kreisliga-Staffeln steigen die Meister definitiv in die Bezirksligen auf
ACHTUNG: Die acht Kreisliga-Vizemeister ermitteln in einer Aufstiegsrunde (zwei Gruppen mit je vier Teams) drei weitere Aufsteiger in die Bezirksliga (die beiden Gruppen-Sieger und der bessere Gruppen-Zweite steigen auf)
- 24 Aus allen acht Kreisliga-Staffeln steigen jeweils drei Regelabsteiger in die Kreisklassen ab
= 23 freie Plätze, die von den Aufsteigern aus den Kreisklassen eingenommen werden
Kreisklasse (12 Staffeln):
+ 24 Kreisligisten steigen in die Kreisklassen ab.
- 23 Aus allen zwölf Kreisklassen-Staffeln steigen die Meister definitiv in die Kreisligen auf
ACHTUNG: Bei dieser Konstellation würden eigentlich nur elf von zwölf Kreisklassen-Vizemeistern in die Kreisliga aufsteigen. Nur, wenn durch einen Rückzug oder eine Abmeldung aus der Kreisliga oder einer darüber liegenden Spielklasse ein zusätzliche Kreisliga-Plätze frei wird, würden alle zwölf Kreisklassen-Vizemeister in die Kreisliga kommen.
Andernfalls müssten die zwölf Kreisklassen-Vizemeister in einer Aufstiegsrunde antreten, aus der die besten elf Teams sicher den Sprung in die Kreisliga schaffen würden.
Die zwölf Kreisklassen-Drittplatzierten müssten eigentlich keine Aufstiegsrunde mehr bestreiten, da in der Kreisliga kein Platz für einen 25. Aufsteiger mehr frei ist. Nur, wenn es mindestens zwei (!) Rückzüge oder Abmeldungen aus der Kreisliga oder einer darüber liegenden Spielklasse gibt, wäre noch ein Platz für einen Kreisklassen-Drittplatzierten frei.



FALL 2:
Der St. Pauli schafft den Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga


Oberliga Hamburg (18 Vereine):
- 0 Kein Hamburger Oberligist steigt in die Regionalliga Nord auf (der SC Victoria Hamburg verzichtet auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde)
0 Kein Regionalligist steigt in die Oberliga Hamburg ab (der FC St. Pauli II bleibt Regionalligist, weil seine Erste Mannschaft den Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga schafft)
- 3 Regelabsteiger verlassen die Oberliga Hamburg gen Landesligen
= 3 freie Plätze, die von den Aufsteigern aus den Landesligen eingenommen werden
Landesliga (2 Staffeln mit je 16 Vereinen):
+ 3 Hamburger Oberligisten steigen in die Landesligen ab
- 3 Aus beiden Landesliga-Staffeln steigen die Meister definitiv in die Oberliga Hamburg auf
ACHTUNG: Die beiden Landesliga-Vizemeister ermitteln in zwei Aufstiegsspielen (Hin- und Rückspiel) den dritten Aufsteiger in die Oberliga Hamburg
- 6 Aus beiden Landesliga-Staffeln steigen jeweils drei Regelabsteiger in die Bezirksligen ab
= 6 freie Plätze, die von den Aufsteigern aus den Bezirksligen eingenommen werden
Bezirksliga (4 Staffeln mit je 16 Vereinen):
+ 6 Landesligisten steigen in die Bezirksligen ab
- 6 Aus allen vier Bezirksliga-Staffeln steigen die Meister definitiv in die Landesligen auf
ACHTUNG: Die vier Bezirksliga-Vizemeister ermitteln in einer Aufstiegsrunde zwei weitere Aufsteiger in die Landesligen (der Gruppen-Sieger und der Gruppen-Zweite der Vierer-Runde steigen auf)
- 12 Aus allen vier Bezirksliga-Staffeln steigen jeweils drei Regelabsteiger in die Kreisligen ab
= 12 freie Plätze, die von den Aufsteigern aus den Kreisligen eingenommen werden
Kreisliga (8 Staffeln mit je 16 Vereinen):
+ 12 Bezirksligisten steigen in die Kreisligen ab
- 12 Aus allen acht Kreisliga-Staffeln steigen die Meister definitiv in die Bezirksligen auf
ACHTUNG: Die acht Kreisliga-Vizemeister ermitteln in einer Aufstiegsrunde (zwei Gruppen mit je vier Teams) vier weitere Aufsteiger in die Bezirksliga (die beiden Gruppen-Sieger und die beiden Gruppen-Zweiten steigen auf)
- 24 Aus allen acht Kreisliga-Staffeln steigen jeweils drei Regelabsteiger in die Kreisklassen ab
= 24 freie Plätze, die von den Aufsteigern aus den Kreisklassen eingenommen werden
Kreisklasse (12 Staffeln):
+ 24 Kreisligisten steigen in die Kreisklassen ab.
- 24 Aus allen elf Kreisklassen-Staffeln steigen die Meister und Vizemeister definitiv in die Kreisligen auf
ACHTUNG: Die zwölf Kreisklassen-Drittplatzierten müssten eigentlich keine Aufstiegsrunde mehr bestreiten, da in der Kreisliga kein Platz für einen 25. Aufsteiger mehr frei ist. Nur, wenn es mindestens einen Rückzug oder eine Abmeldung aus der Kreisliga oder einer darüber liegenden Spielklasse gibt, wäre noch ein Platz für einen Kreisklassen-Drittplatzierten frei.



Sonder-Regelung bei Rückzügen oder Abmeldungen:

Sollte sich ein Kreisliga-Team, das sportlich den Klassenerhalt schaffte, nach der Saison 2014/2015, aber vor der Einteilung der Staffeln für die Saison 2015/2016 zurückziehen oder nicht mehr melden, würde es einen Aufsteiger mehr aus der Kreisklasse in die Kreisliga geben.

Sollte sich ein Bezirksliga-Team, das sportlich den Klassenerhalt schaffte, nach der Saison 2014/2015, aber vor der Einteilung der Staffeln für die Saison 2015/2016 zurückziehen oder nicht mehr melden, würde es jeweils einen Aufsteiger mehr aus der Kreisklasse in die Kreisliga und aus der Kreisliga in die Bezirksliga geben.

Sollte sich ein Landesliga-Team, das sportlich den Klassenerhalt schaffte, nach der Saison 2014/2015, aber vor der Einteilung der Staffeln für die Saison 2015/2016 zurückziehen oder nicht mehr melden, würde es jeweils einen Aufsteiger mehr aus der Kreisklasse in die Kreisliga, aus der Kreisliga in die Bezirksliga und aus der Bezirksliga in die Landesliga geben.
Achtung: Der FC Elmshorn, der seine Erste Mannschaft in der Winterpause aus der Oberliga Hamburg abmeldete (damit gilt sie dort als erster Regelabsteiger in die Landesliga) und mit seiner Zweiten Mannschaft den Klassenerhalt in der Landesliga Hammonia schaffte, kündigte bereits an, für die kommende Saison nur ein Team für die Landesliga melden und mit seiner Zweiten Mannschaft in die Kreisklasse zu gehen (SportNord berichtete); sollte es tatsächlich so kommen, würde dieses Szenario eintreffen!

Sollte sich ein Oberliga-Team, das sportlich den Klassenerhalt schaffte, nach der Saison 2014/2015, aber vor der Einteilung der Staffeln für die Saison 2015/2016 zurückziehen (wie im Sommer 2014 mit dem damaligen Landesliga-Meister VfL 93 Hamburg und dem Oberliga-Rückzieher Oststeinbeker SV gleich doppelt geschehen), würde es jeweils einen Aufsteiger mehr aus der Kreisklasse in die Kreisliga, aus der Kreisliga in die Bezirksliga, aus der Bezirksliga in die Landesliga und aus der Landesliga in die Oberliga Hamburg geben.

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