Landesliga Hammonia: Der Tag der abgefälschten Tore


In vielen Sportarten geben Zentimeter, ja Millimeter den Ausschlag. Dass dies auch im Fußball so ist, wurde am Sonntag einmal mehr in der Landesliga Hammonia deutlich, als der SV Eidelstedt zweimal das Pech hatte, dass ein Verteidiger einen gegnerischen Torschuss noch entscheidend abfälschte ‒ und es am Ende eine 1:3-Niederlage gegen den TSV Uetersen setzte. Ohne das Zutun eines Eidelstedters war nur der erste der drei Gäste-Treffer gefallen: Kirill Shmakov, der bei Uetersen in der ersten Halbzeit das linke Mittelfeld beackerte, hatte sich dabei den Ball erkämpft, indem er energisch dazwischen ging, und Jannek Laut bedient; dessen trockener 18-Meter-Schuss bedeutete die frühe TSV-Führung (10.).

Anschließend bekämpften sich die beiden Teams vor allem zwischen den Strafräumen. Dass sich die Uetersener ungewohnt viele Stockfehler leisteten, erklärte TSV-Trainer Peter Ehlers anschließend auch damit, dass der Platz am Eidelstedter Redingskamp „deutlich besser“ sei als der im eigenen Rosenstadion: „Wenn man so einen Platz nicht mehr gewohnt ist, kommen solche Fehler zustande ...“ Kurz nach der Pause bauten die Rosenstädter ihre Führung aus. Nach einer Freistoßflanke von Mario Ehlers, die die SVE-Abwehr per Kopf nach vorne geklärt hatte, zog Till Mosler aus 20 Metern ab. Das Spielgerät kam nicht besonders scharf auf das Tor, wurde aber von einem Eidelstedter noch so abgelenkt, dass es unhaltbar für SVE-Keeper Marco Hiebenga, der bereits auf dem Weg in die andere Ecke war, über die Linie kullerte (48.). Nach einer guten Stunde gab es einen Elfmeter für die Hausherren, weil TSV-Verteidiger Dennis Weber im Strafraum das vollendete, was Shmakov an der Strafraumgrenze nicht gelungen war ‒ nämlich, SVE-Stürmer Richie Joe Cudjoe per Foul zu stoppen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Christoph Heinrichs zum 1:2, weil sich TSV-Torwart Timo Herrmann für einen Sprung in die andere Ecke entschieden hatte (64.). Danach wurden die Hausherren offensiver, wodurch sich für die Gäste immer wieder gute Konterchancen ergaben: Im Zusammenspiel zweier „Joker“ schoss Frank Saaba nach einem Querpass von Marcel Jobmann nur Hiebenga an, stand aber ohnehin im Abseits (75.). Dann blieb Laut nach einem langen Pass von Mario Ehlers per Lupfer am SVE-Keeper hängen (78.).

Auf der Gegenseite verlängerte der eingewechselte Eidelstedter Daniel Tannenberg eine Heinrichs-Flanke aus dem linken Halbfeld per Kopf gefährlich gen Gäste-Gehäuse, wo Herrmann aber auf dem Posten war. Auch in der 81. Minute gaben Zentimeter zugunsten der Gäste den Ausschlag, als Herrmann, nachdem er einen Rückpass erhalten hatte, unnötig lange damit wartete, den Ball weiterzuspielen. Daraufhin lief Tannenberger von rechts aus auf ihn zu ‒ Herrmann schoss den Eidelstedter an und hatte dann großes Glück, dass der Ball von Tannenbergers Körper wieder genau in seine Hände sprang (und nicht etwa, wie es in solchen Situationen auch schon vorkam, in hohem Bogen über den Keeper hinweg ins Netz). Zwei Minuten später machten die Uetersener alles klar, als sie mit einem schön herausgespielten Angriff ihr drittes Tor nachlegten. Mario Ehlers schickte auf der rechten Seite Raphael Friederich steil; dessen scharfe und flache Flanke legte der eingewechselte Frank Saaba kurz ab zu Jannek Laut, der sofort einen Torschuss abgab. Diesen fälschte SVE-Akteur Julian Peters noch so ab, dass der Ball eine kuriose Flugbahn nahm und dann hoch oben zum 1:3-Endstand im Netz zappelte. Peter Ehlers war „froh über den Sieg“ und hatte für zwei Spieler ein Sonderlob parat: „Maik Stahnke ist momentan in einer sehr guten Verfassung und Mosler hat wieder ein bärenstarkes Spiel gemacht!“

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