Bezirksliga West: Osdorf II durch späten Elfmeter weiter makellos

Dass der Osdorfer Sean Roßbach (rechts) hier vom Egenbütteler Torwart Marcel Ahrendt getroffen wird, wurde mit einem Elfmeter geahndet.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Hitzige Diskussionen gab es am Freitagabend im Bezirksliga-West-Spiel zwischen dem SC Egenbüttel und dem TuS Osdorf II. So regte sich Schiedsrichter-Assistent Furkan Yavuz (SC Teutonia 10) darüber auf, dass TuS-Co-Trainer Torben Krause sagte, er wolle „die Zeit nutzen, um zu wechseln“, als gerade zwei SCE-Spieler mit einer Kopfverletzung behandelt wurden. Dieser Satz von Torben Krause war eigentlich nicht schlimm – aber der Mann an der Linie vermutlich davon genervt, was schon zuvor alles von der Gäste-Bank aus gerufen worden war.

Kurz darauf leistete sich TuS-Torjäger Jeremy Wachter nahe der Seitenlinie einen Bodycheck gegen Paul Jürs, der bereits einen „Turban“ trug, da er sich bei einem Zusammenprall mit Jonas Karkow am Kopf verletzt hatte. Dass in dieser Szene die Fahne von Furkan Yavuz unten blieb, „obwohl er beste Sicht auf die Aktion hatte“, wie SCE-Coach Jörg Repenning feststellte, ärgerte wiederum die Egenbütteler. Sie warfen Wachter Unfairness vor. Die Antwort des Stürmers lautete: „So spielt man eben als Spitzenreiter.“

Dass die Osdorfer sogar weiterhin verlustpunktfrei das Klassement anführen, liegt daran, dass Wachter in der 89. Minute einen Elfmeter nervenstark verwandelte. Zuvor war der frisch eingewechselte Sean Roßbach im Laufduell mit Hossein Zolfaghari rechts in den Strafraum eingedrungen und, als SCE-Keeper Marcel Ahrendt in ihn hineinrutschte, dankbar zu Boden gegangen. „Ein Elfmeter, den der Schiedsrichter geben kann, aber keinesfalls muss“, urteilte Jörg Repenning.

„Zum Kotzen“ fand es der Egenbütteler Trainer, dass seine Mannschaft den Strafstoß verwirkte, als sie gerade in Unterzahl agieren musste. Weil das Wechselkontingent mit der Auswechslung des unter Nasenbluten leidenden Karkow erschöpft war, musste Jürs ein Verband angelegt werden und sein Team währenddessen zu zehnt spielen. „Das passt ins Bild vieler unglücklicher Szenen, die sich wie ein roter Faden durch unsere Saison ziehen“, stöhnte Jörg Repenning.

Nach einer torlosen ersten Halbzeit hatte Wachter die TuS-Reserve kurz nach dem Seitenwechsel in Front gebracht (47.). Simon Feldgen egalisierte mit einem Handelfmeter postwendend zum 1:1 (49.). Damit traf der SCE-Verteidiger auch im dritten Spiel in Folge und kann behaupten, die letzten vier Tore seines Teams erzielt zu haben. Jörg Repenning attestierte seiner stark ersatzgeschwächten Elf, dass sie sich „wacker gewehrt“ habe. Mit nur sieben Punkten aus acht Partien müssen die arg verletzungsgebeutelten Rellinger im Tableau aber weiter sorgsam nach unten schauen.

(Johannes Speckner)

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