B-Kreisklasse 3: Cosmos-Dritte feiert Kantersieg


Halb zog es ihn, halb sank er hin. So oder so ähnlich könnte der geneigte Beobachter, in Anlehnung an eine Goethe-Ballade, eine Szene beschreiben, die sich in der 13. Minute des B-Kreisklassen-Derbys zwischen dem SC Cosmos Wedel III und dem TSV Heist abspielte. Fakt ist: Der Wedeler Antonius Suhr wollte gerne einen Elfmeter haben, und Schiedsrichter Ali Özmen sprach ihm diesen auch zu. Suhr trat selbst an und verwandelte zum 1:0, was insofern als überraschend bezeichnet werden kann, da die „Heistmer Jungs“ zuvor mehr vom Spiel gehabt hatten.

„Auch mit dem Rückstand sind wir gut umgegangen und hatten den Ausgleich auf dem Fuß“, berichtete TSV-Trainer Benjamin Wörmcke. Statt 1:1 hieß es aber in der 25. Minute 2:0, weil Timo Johannsen mit einem Fernschuss erfolgreich war. Sogar 3:0 stand es, als die Hausherren einen herrlichen Spielzug vortrugen und Andreas Peuser eine Flanke sehenswert per Direktabnahme versenkte (27.). Kurz vor der Pause unterlief dem Heistmer Andre Gill dann noch ein Eigentor, das laut Wörmcke „der endgültige Genickbruch“ für seine Schützlinge war. Weil die Heistmer momentan grippe- und verletzungsbedingt „etwas dezimiert sind, weshalb nur angeschlagene Spieler auf der Bank saßen“, wie ihr Übungsleiter es ausdrückte, gab er für die zweite Halbzeit die Marschroute aus, „nicht in das offene Messer zu rennen, sondern vor allem defensiv besser zu stehen.“

Der nächste Rückschlag für die Gäste folgte aber prompt, als sich der eingewechselte Julien Appel „verbal nicht im Griff hatte und zu Recht die Rote Karte sah“, wie Wörmcke den Platzverweis nach 53 Zeigerumdrehungen schilderte. Ihre fast 40-minütige Überzahl nutzten die Hausherren, um noch zwei Tore nachzulegen: Björn Clasen erhöhte per Doppelpack (68./75.) zum 6:0-Endstand, der für die „Cosmonauten“ den zweithöchsten Saison-Erfolg nach dem am 1. September errungenen 16:1-Kantersieg gegen den SC Ellerau II bedeutete. „Bitter“ fand dieses Ergebnis Wörmcke, nach dessen Einschätzung seine Elf „im ersten Durchgang in der ersten Viertelstunde besser, die folgenden 20 Minuten auf Augenhöhe und nur zehn Minuten wirklich schlechter war“.

Für die Cosmos-Dritte war der Erfolg eine große Erleichterung, da sie zuvor sechsmal in Folge verloren hatte. Und Cosmos-Coach Michael Marx war der Sieg insofern besonders schön, als dass er in Heist, unweit der Sportanlage des TSV, lebt.

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