Bisher zwei Auswärtserfolgen, einem Remis und einer Niederlage ließ der Oberliga-Aufsteiger Meiendorfer SV nun am fünften Spieltag auch den ersten Heimsieg folgen.
Dieser fiel gegen die noch ohne Niederlage angereisten Spieler des HSV Barmbek-Uhlenhorst vom Ergebnis her weitaus knapper aus, als es das eigentliche Geschehen hergab. Ein Sieg des Teams von Trainer Baris Saglam mit ca. drei Toren Vorsprung hätte den Spielverlauf weit besser widergegeben.
Dabei begann es für die Gäste durchaus gut, denn bereits nach acht Minuten erzielte Louis Mandel nach Zuspiel von Chris Heuermann aus kurzer Distanz das Barmbeker 1:0, das ihnen aber nicht die erwartete Sicherheit verlieh. Ganz im Gegenteil. Die Hausherren zeigten sich gänzlich unbeeindruckt und machten mit schönen Ballstafetten auf sich aufmerksam. Eine davon führte in Minute 16 zum 1:1 Ausgleich, den Michael Sara nach Doppelpass mit Can Düzel gegen den machtlosen Oliver Gaedtke im BU-Tor markierte.
Sechs Minuten später legte sich dann Martin Fedai halbrechts versetzt, 25 Meter vor dem BU-Tor den Ball zurecht, brachte diesen scharf in den Sechzehner, wo Keeper Oliver Gaedtke sonst die Zuverlässigkeit in Person, die Kugel durch die Hände gleiten ließ, und so das Meiendorfer 2:1 auf seine Kappe nehmen musste. Meiendorf stellte schon jetzt das aktivere und spielerisch bessere Team, verpasste es nur, nachzulegen. Eine starke Einzelaktion von Ian Claus, der auf der linken Seite zunächst zwei Gegenspieler austanzte, dann aber mit seinem Schuss nur haarscharf das Tor am langen Eck verfehlte, hätte rein vom Ergebnis her die schwache erste Halbzeit der Gäste noch retten können (32.). Gleiches galt Sekunden vor dem Halbzeitpfiff für Chris Pfeifer, der an Keeper Brian Alberti hängenblieb.
Mit der knappen Führung im Rücken war nach dem Wiederanpfiff kaum eine Minute vergangen bis Meiendorfs Mert Kepceoglu aus 18 Meter abzog, der Ball dabei aber an die Latte ging. Dies war der Auftakt zu gut 25 Minuten, in denen der Oberliga-Aufsteiger den taumelnden Barmbekern mit schnörkellosem Offensivspiel ein Rätsel nach dem anderen aufgab. Martin Fedai nahm einen zu kurz geklärten Ball auf und zwang Oliver Gaedtke mit einem abgefälschten 20-Meter-Schuss zu einer Glanzparade (54.). Auf Zuspiel von Kepceoglu nahm dann aus halblinker Position Leonel Varela Monteiro maß und zirkelte den Ball erneut ans Aluminium (58.). Dann verhinderte BU’s Ronny Buchholz das längst überfällige 3:1 indem er sich tollkühn in einen 14-Meter-Schuss von Martin Fedai warf (62.), der dann aber doch aus 18 Metern flach unten links in den Kasten traf, nachdem ihm Can Düzel den Ball von der rechten Torauslinie perfekt zurückgelegt hatte (65.).
Kurz darauf kam es für die Gäste noch dicker, als einer der Assistenten eine Tätlichkeit von BU-Kapitän Niklas Sabas gegen Varela Monteiro ausgemacht haben wollte und dies Referee Janik Möller in die Gesäßtasche greifen ließ, um Sabas mit Rot vom Platz zu schicken (70.).
„Wir standen uns Kopf an Kopf gegenüber. Ich habe ihn höchstens touchiert. Klar, hätte ich wegbleiben müssen. Das war dämlich von mir“, meinte der geknickte Sabas nach dem Spiel. Nach fünf Minuten in Unterzahl eröffnete sich den Gästen durch Chris Heuermann noch eine Chance, die aber durch tatkräftiges Eingreifen von Jonas Kaczenski vereitelt wurde, der dann aber mit einem Foulspiel am eingewechselten Tim Jeske (89.) einen Strafstoß verursachte, den Andre Ladendorf sicher zum 2:3 verwandelte. Zu mehr reichte es dann aber trotz großzügiger fünf Minuten Nachspielzeit für die Gäste nicht mehr. Max Rosseburg erhielt noch Gelb/Rot (90.+2), was der Freude der Meiendorfer über den hochverdienten Sieg keinerlei Abbruch tat.
Mit dieser spektakulär guten Mannschaftsleistung, in der wirklich kein Schwachpunkt auszumachen war, ist der Meiendorder SV wohl wieder endgültig in der Oberliga angekommen.
hvp
