
Viele unglückliche Niederlagen hatte der TSC Wellingsbüttel im Laufe der Saison hinnehmen müssen und fand sich vier Spiele vor Saisonende nach fünf Partien in Folge, aus denen er nur einen einzigen Zähler verbuchen konnte, auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder.
Nun gastierte das Team von Trainer Sascha Cirkovic beim USC Paloma II, der zuletzt drei Siege hintereinander einfahren konnte und sich so auf den ersten Nichtabstiegsplatz vorgearbeitet hatte, und war im Grunde genommen zum Siegen verdammt, um noch eine reale Chance auf den Klassenerhalt zu haben.
So gingen die Gäste dann auch das Spiel engagiert an, mussten aber nach acht Minuten durchatmen, dass Palomas Edvin Isic nach einer Flanke von Julian Hilbig nicht genug Druck hinter seinen Kopfball bringen konnte und so nicht die frühe Führung der „Tauben“ erzielte. Doch kurz darauf boten sich innerhalb weniger Momente dem TSC zwei Riesenmöglichkeiten, die aber weder von Jan Zierau noch im Nachschuss durch André Houillon gegen den gut parierenden Paloma-Schlussmann Jonas Köhler in Zählbares umgemünzt werden konnten (10.). 10 Minuten später war es Tobias Giesenschlag der links im Strafraum aus spitzem Winkel nicht an Köhler vorbeikam. Mehr aus dem Nichts gingen dann aber doch die Hausherren durch ein Tor von Simon Meyer mit 1:0 in Front. Niklas Schlafke hatte den Torschützen mit einem schönen Zuspiel in die Tiefe in Szene gesetzt, welches dieser aus gut 10 Metern zu veredeln wusste (27.). Ein klarer Wirkungstreffer, denn danach lief bei den Gästen bis zur Pause fast nichts mehr zusammen. Eine Vielzahl von Ballverlusten im Mittelfeld wurde jedoch nicht mit einem höheren Pausenrückstand bestraft.
Kurz nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit tankte sich Tobias Giesenschlag links gegen eine zu lasche Paloma-Abwehr bis zur Grundlinie durch, fand dann aber im Zentrum keinen Abnehmer (47.) Wellingsbüttel war wieder besser im Spiel und nutzte dann einen Fehler von Paloma-Keeper Jonas Köhler, der nach einer Rechtsflanke von André Houillon zu zögerlich eingriff, so dass Jan Zierau mit dem Kopf ein wenig eher am Ball war und diesen am Keeper vorbei in die Maschen setzte (51.). Doch die Freude über den 1:1 Ausgleich wehrte nicht lange. Die Hausherren schlugen durch Edvin Isic zurück, der völlig allein gelassen am langen Pfosten eine Hereingabe von Julian Hilbig zur erneuten Führung verwerten konnte (54.), die zehn Minuten später nach einem über mehrere Stationen flüssig vorgetragenen Angriff mit dem Treffer von Niclas Schlafke auf 3:1 ausgebaut wurde. Julian Hilbig verpasste aus 16 Metern eine Minute später das 4:1 nur knapp.
Wirklich alles sprach nun für die Hausherren, bei denen nun der ewig lange verletzte Rodrigo Lemos-Lala erstmals wieder ins Rennen geworfen wurde (68.) und drei Minuten später um ein Haar getroffen hätte. Gäste-Torwart Jannis Wolff hatte aber etwas dagegen.
Dann aber stellte Paloma aus unerfindlichen Gründen die Arbeit komplett ein. Ballverluste im Mittelfeld und unzureichendes Rückzugsverhalten spielten in die Karten der Gäste, die plötzlich wie aufgedreht wirkten. Innerhalb von wenigen Minuten drehten sie durch einen lupenreinen Hattrick von Jan Zierau den 1:3 Rückstand in eine 4:3 Führung (77./80./83.). Gleich dreimal verwertete der 30jährige jeweils aus neun Metern zentral die perfekten Zuspiele von Dennis Bohnhorst, Tobias Giesenschlag und André Houillon in wahrer Goalgetter-Manier. Mit einem verwandelten Foulelfmeter durch Daniel Schäffer (90.) machten die dann freudestrahlenden Gäste schließlich den Deckel drauf.
Während sich der TSC Wellingsbüttel mit viel Moral eindrucksvoll für die drei letzten Partien zurückmeldete, reihte sich Paloma Zweite wieder in den Reigen der stark gefährdeten Mannschaften ein.
hvp