
Es war zwar ein Spiel um die „Goldene Ananas“, aber in den zweiten 45 Minuten sorgten sechs Treffer für beste Unterhaltung. Der SC Sperber gewann am Ende verdient gegen eine stark abbauende Truppe des FC St. Pauli III, die durch das 2:5 ihre achte Niederlage hintereinander schlucken musste.
Die erste Halbzeit sahen die wenigen Zuschauer im Sport-Duwe-Stadion eine dürftige Vorstellung beider Mannschaften, die auf dem holprigen Rasenplatz so ihre Schwierigkeiten mit der Ballkontrolle hatten. Die Gäste von der Feldstraße hatten mehr Spielanteile, waren aber trotz guter Ansätze spätestens im Strafraum der Raubvögel mit ihrem Latein am Ende. Mögliche Einschusschancen wurden fahrlässig liegengelassen.
Die erste klare Tormöglichkeit hatten so auch die Hausherren, als Marco Heydorn rechts im Sechzehner mit seinem Schuss am aufmerksamen Keeper Luca Deters scheiterte (14.). Auf der anderen Seite war es gleich darauf Kourosh Smaziada, dessen Schuss aus 16 Metern mehr einer Rückgabe auf Sperbers Torwart Daniel Göbel glich. Sperbers Kapitän Benjamin Baarz machte es dann aus 26 Metern besser, als er den Ball satt im unteren rechten Toreck zur 1:0 Führung unterbrachte (18.).
10 Minuten später verpasste Heydorn knapp das 2:0 auf Zuspiel von Arne Müller. Im Gegenzug rettete Markus Trilk die knappe Führung, als er im letzten Moment gegen Dennis Gerdes eingreifen konnte. In dieser Phase bettelten die Hausherren mit fehlerhaftem Aufbauspiel um den Ausgleich, der nach einem Presschlag von Keeper Göbel und Alexander Müller am Strafraumrand auch fast gefallen wäre. Doch der Ball ging nur ganz knapp über das Tor (34.). Kurz vor dem Seitenwechsel parierte Pauli-Torwart Deters noch einen Kopfball von Heydorn und war auch beim Nachschuss von Malte Burmester erster Sieger.
Kaum waren die zweiten 45 Minuten im Gang, rappelte es dann doch im Kasten der Gastgeber. Sperbers Torwart Göbel konnte eine Flanke von links nicht festmachen und Alexander Müller nutzte den Abpraller zum 1:1 Ausgleich (46.). Dennis Gerdes und Steven Richter vergaben gleich darauf die Gäste-Führung (50./53.). Sperber wackelte bedenklich bis Markus Trilk nach einem Baarz-Freistoß frei vorm Tor die Kugel nicht richtig traf (61.), um dann im Gegenzug mit 1:2 in Rückstand zu geraten. Ein böses Missverständnis zwischen Torwart Göbel und Joker Marcel Willert führte zum 2:1 der Gäste durch Alexander Müller, der nur noch ins leere Tor schießen musste. Vieles sprach nun für den FC St. Pauli.
Doch das genaue Gegenteil war der Fall. Die angeschlagenen Hausherren schalteten urplötzlich ein bis zwei Gänge höher und drehten den Rückstand gegen regelrecht einbrechende Kiez-Kicker innerhalb von nur vier Minuten in eine 4:2 Führung. Arne Müller glich aus wenigen Metern aus (63.), Benjamin Baarz vollendete per Abstauber nach einer Ecke von Tom Nitzsche zum 3:2 (66.) und Marco Heydorn erhöhte nur 60 Sekunden später mit sehenswertem Flugkopfball auf 4:2. Nitzsche (78.) und Burmester (83.) hätten danach noch nachlegen können (wenn nicht sogar müssen) bis Marco Heydorn mit dem letzten Schuss (Lupfer) des Spiels das Endresultat herstellte und sich so mit insgesamt 26 Treffern wieder vor Ayke Yesiltac (25) (UH-Adler) an die Spitze der Torjägertabelle im Norden setzte.
hvp