
Sowohl Spitzenreiter Eimsbütteler TV als auch der Tabellen-Zweite, der TSV Sasel II konnten zum Topspiel des 11. Spieltags der Bezirksliga Nord mit breiter Brust auflaufen. Titelfavorit ETV hatte zuvor neunmal gewonnen und beim 1:1 gegen den Niendorfer TSV III vor zwei Wochen lediglich zwei Zähler nicht aufs Habenkonto verbuchen können. Die Gäste vom Saseler Parkweg, die nach acht Siegen, einem Remis und einer Niederlage mit nur drei Punkten Abstand in Schlagdistanz folgten, haben sich bisher beinahe selbst übertroffen, wobei sie ihre sehr guten Leistungen aus der Vorsaison, die sie als bester Aufsteiger auf Rang sechs beendeten, noch toppen konnten.
Eine gute Viertelstunde lang dominierte der Spitzenreiter, der speziell im Offensivbereich auf so einige namhafte Akteure verzichten musste, die Partie, ohne dabei aber die kompakt dagegenhaltenden Gäste ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Einer der wenigen Fehler in der Saseler Abwehr – Rechtsverteidiger Bjarne Zielke ließ sich den Ball von Konrad Ladendorf abnehmen – ließ Letztgenannten links durchstarten und bediente dann im Zentrum Markus Appiagyei, der aus wenigen Metern den Ball über das Saseler Gehäuse setzte (18.).
Die Gäste, die im ersten Durchgang zwar fünf Eckbälle verbuchen konnten, blieben dennoch vorne gegen den guten Abwehrverbund des ETV nahezu chancenlos. Nur einmal, nach der dritten Ecke (31.), versuchte sich Pablo Cardoso, der insgesamt mit einer beeindruckenden kämpferischen Leistung seinen Mitspielern in nichts nachstand, mit einer Direktabnahme, die aber weit über das ETV ging. Dass dann doch die Hausherren mit 1:0 in Führung gingen, war dem gedankenschnellen Handeln von Markus Appiagyei zu verdanken, der nach einer Tändelei von Stephan Weckwert 40 Meter vor dem Saseler Tor an den Ball kam, dann noch wenige Schritte lief und unvermittelt aus fast 30 Metern einen Hammer losließ, der unhaltbar für Torwart Jendrik Winkel oben links im Tor einschlug. Allein dieser Treffer war das Eintrittsgeld schon wert.
Mit der knappen, aber nicht unverdienten 1:0 Führung ging es dann in die zweiten 45 Minuten, in denen die Saseler durchaus forsch begannen, aber in Minute 49 Glück hatten, dass der ETV nicht früh auf 2:0 erhöhte. Ein vom überragend aufspielenden Jon Pauli eingeleiteter Angriff – er hatte den Ball rechts in den Lauf von Alper Bas gespielt, der dann schnell durchstartete und auf Flynn Semmerling zurückgelegt – endete damit, dass Semmerling im Zentrum die Kugel nicht richtig traf und so Torwart Jendrik Winkel das bessere Ende für sich hatte. ETV-Trainer Thorsten Beyer hatte dem erst 18jährigen Semmerling von den ETV-A-Junioren mangels Alternativen von Beginn an im Sturmzentrum erstmals eine Chance gegeben, die dieser nach nervöser erster Halbzeit durchaus zu nutzen wusste. Dem drohenden 0:2 gerade noch entkommen, wäre den Gästen im Gegenzug fast der 1:1 Ausgleich gelungen. Schnell umgeschaltet setzte sich Christopher Doß auf der rechten Seite durch, zog in den Sechzehner und dann aber äußerst knapp am langen Pfosten vorbei. Nach genau einer Stunde Spielzeit dachte sich Sasels Linksverteidiger Kevin Cyglicki wohl, das, was der ETVer (Appiagyei) kann, kann ich auch und zog aus gut 30 Metern ab. Der Strahl wollte sich aber nicht mehr rechtzeitig senken und strich so knapp über das von Nick Motzke gehütete Tor. Dann war es aber Youngster Flynn Semmerling, der ein herrliches Pauli-Zuspiel aus der Tiefe im Strafraum annahm und dann Torwart Jendrik Winkel mit überlegtem Abschluss keine Chane ließ und so auf 2:0 erhöhte (64.). Mehr aus dem Nichts, dafür aber umso sehenswerter gelang zehn Minuten später Fabian Bings mit einem 15-Meter-Schuss aus der Drehung der 1:2 Anschlusstreffer.
Die nun vermutete Jagd der Gäste nach dem Ausgleich blieb dann aber aus. Der ETV zog nun noch einmal an und setzte die gegnerische Abwehr richtig unter Druck und war dem 3:1 wesentlich näher als Sasel dem Ausgleich, der nach einem Eckball in der fünften Nachspielminute doch noch hätte fallen können. Mit Müh und Not rettete die ETV-Abwehr den Ball aus der Box.
Danach war Schluss in einer intensiv geführten Partie, die insgesamt verdient mit drei Punkten zu Gunsten der Hausherren endete, die so den Abstand auf die Saseler auf sechs Punkte ausbauen konnten.
hvp