
Dreimal in Folge hatte der SC Sperber zuletzt verloren und dabei mit dem 1:3 vor einer Woche beim USC Paloma II einen echten Tiefpunkt erreicht. Stimmen nach einer Veränderung auf dem Trainerposten wurden laut. Doch die Verantwortlichen bewahrten nach intensiven Gesprächen Ruhe und sprachen Bastian Quast weiterhin ihr Vertrauen aus. „Opfer“ wurde indes Co-Trainer Marco Newill. Dem Vernehmen nach stimmte die Chemie zwischen ihm und Bastian Quast nicht mehr richtig, was schließlich zur Trennung führte.
Nun war es an der Mannschaft, endlich ein Zeichen zu setzen. Und dies gelang durch einen Kraftakt gegen den Niendorfer TSV III, der mit der der Visitenkarte von sechs Siegen aus den letzten sieben Partien an den Heubergredder kam.
Frühe Tore durch Marco Heydorn auf Zuspiel von Johannes Haase auf der einen und von Yannik Plitt nach Vorarbeit von Paul Schacht auf der anderen Seite (3./8.) führten zum zwischenzeitlichen 1:1. Nach dem Ausgleich war den Raubvögeln eine deutliche Verunsicherung anzumerken, die sich u.a. in vielen Fehlern im Spielaufbau offenbarte. Die Gäste agierten zielstrebiger. Bo Jannik Gehrke verpasste nach 11 Minuten rechts am Fünfmeterraum mit einem Abschluss neben das Tor die mögliche Gäste-Führung. Dann war es Paul Schacht, der mit einem 30-Meter-Freistoß um ein Haar Torwart Daniel Göbel überrascht hätte (20.).
Danach bekamen die Hausherren die Partie besser in den Griff und sorgten offensiv für mehr Akzente. Einen Freistoß von Mathias Bach verfehlten gleich zwei Sperberaner im Zentrum nur knapp (28.). Johannes Haase zirkelte einen Kopfball nach Flanke von Jannik Sebald am langen Pfosten über das Niendorfer Tor (33.) und Marco Heydorn ließ nach 40 Minuten – für den erneut starken Mittelstürmer beinahe ungewöhnlich – einen Hochkaräter gegen den guten Torwart Henning von Holdt liegen. Dass es im Gegenzug auf der anderen Seite klingelte, als Philip Bracker Sperbers Torwart Daniel Göbel mit einem Schuss aus 15 Metern keine Chance ließ, kam dann doch sehr überraschend, passte allerdings zu den vielen Nackenschlägen der Raubvögel aus der nahen Vergangenheit.
Nach dem Seitenwechsel drückte dann der SC Sperber gewaltig auf die Tube. Marco Heydorn traf aus 20 Metern die Latte (47.). Stefan Ruhm zwang Torwart von Holdt zu einer Glanzparade (48.), als er den satten Schuss zur Ecke abwehren konnte, die dann aber von Heydorn verlängert wurde und mühelos am zweiten Pfosten von Manuel Henkel zum 2:2 Ausgleich verwertet wurde. Benjamin Baarz scheiterte kurz darauf mit einem weiteren Freistoß am erneut präsenten Niendorfer Schlussmann (53.). Erst danach erholten sich die Gäste ein wenig, die aber nach vorne harmlos blieben.
Für Diskussionsstoff sorgte dann auch mal Schiedsrichter Hseng Havemann, als er innerhalb von 60 Sekunden gleich zweimal äußerst umstritten Gelb-Rot zückte. Niendorfs Yannik Schlewing genauso gelb-vorbelastet wie Sperbers Manuel Henkel wurden Handspiele angelastet (68.). Kurz darauf hatte dann Bo Jannik Gehrke die einzige klare Chance für die Gäste in der zweiten Halbzeit, als links im Strafraum am kaum noch geprüften Daniel Göbel hängenblieb (75.).
Die letzten Minuten gehörten dann aber wieder den Gastgebern, die nun deutlich machten, dass ihnen ein Punkt nicht genügt. Eine Serie von Ecken und Freistößen brach über die Gäste herein. Marcel Willert, der kurz zuvor schon zweimal an der Führung geschnuppert hatte, drückte schließlich die Kugel nach einem Eckball über die Torlinie (87.), ehe Joker Jan-Philip Hartmann nur 60 Sekunden später mit einem technisch feinen Lupfer über Torwart von Holdt hinweg den Deckel zum 4:2 draufmachte.
hvp