Landesliga Hammonia: Schaube äußert sich zum Spielabbruch


In der Kreisklasse und auch in der Kreisliga gehören Spielabbruche aufgrund von Tätlichkeiten und anderen unschönen Vorkommnissen leider inzwischen zur traurigen Tagesordnung, auch wenn sich friedliebende und den fairen Fußballsport liebende Menschen damit nicht anfreunden können. Am Freitagabend kam es auch in der Landesliga Hammonia zu einem Abbruch: Schiedsrichter Thomas Bauer (vom Rahlstedter SC musste die Partie zwischen dem Hamburger SV III (vierter Platz, 37 Punkte) und dem FC Teutonia 05 (sechster Rang, 26 Zähler) beim Stand von 3:0 (alle drei Tore hatte Sören Ostermann erzielt) vorzeitig beenden.

Bei „facebook“ wurden anschließend gegenseitige Anschuldigungen erhoben: Den Teutonen angehörige beziehungsweise mit dem Verein aus Ottensen zumindest sympathisierende Menschen erhoben dabei Vorwürfe, dass es von Seiten der HSV-Anhänger „rassistische Äußerungen“ gegeben hätte. Von Anhängern der Dritten Mannschaft der „Rothosen“ wurden dagegen einige Teutonia-Spieler bezichtigt, tätlich geworden zu sein. In vorherigen Partien ist den SportNord-Redakteuren, die bei dem abgebrochenen Spiel nicht live vor Ort waren, sehr wohl aufgefallen und zu Ohren gekommen, dass einige HSV-Anhänger die Akteure der gegnerischen Mannschaft wüst beleidigen und, wenn Spieler des eigenen Teams gefoult werden, gerne auch einmal über Zäune und Absperrgitter springen ‒ rassistische Beleidigungen waren dabei aber nicht zu vernehmen. Dies muss aber keinesfalls heißen, dass es sie am Freitagabend nicht gab, denn hier stehen Aussagen gegen Aussagen.

Leider war es SportNord weder am Sonnabend noch am Sonntagvormittag möglich, einen Teutonia-Verantwortlichen für eine Stellungnahme zu erreichen. Dagegen äußerte sich Frank Schaube, Liga-Obmann der HSV-Dritten, am Sonnabend auf Nachfrage von SportNord zu den unschönen Geschehnissen auf der Paul-Hauenschild-Sportanlage an der Ulzburger Straße:

„Es ist zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren HSV-Anhängern und einem Teutonia-Spieler, der ausgewechselt worden war, gekommen und es steht von Teutonias Seite ein Rassismus-Vorwurf im Raum, den nicht nur unsere Zuschauer, sondern auch unsere Spieler aber abstreiten. Unsere Spieler, dahingehend äußerten sich übrigens auch diverse Teutonen bei facebook, haben sich am Freitagabend tadellos verhalten und überhaupt nichts zu Schulden kommen lassen, das möchte ich an dieser Stelle einmal betonen. Und wenn der besagte Teutonia-Spieler nach seiner Auswechslung nicht rechts um das Spielfeld herum, sondern links um das Spielfeld herum gegangen wäre, dann wäre wahrscheinlich auch gar nichts passiert. Aber dem Vernehmen nach suchte er geradezu die Konfrontation mit unseren Fans.

Dann kam es zu einem verbalen Scharmützel und der besagte Teutonia-Spieler ging auf mehrere unserer Zuschauer los. Auf einmal rannten dann alle auf den Platz und es kam zu einem Handgemenge. Der Schiedsrichter hat sich das eine Zeitlang angeschaut und dann schließlich dazu entschieden, das Spiel abzubrechen. Wir sind über diese Geschehnisse sehr traurig und auch enttäuscht, denn es hätte ein schöner, friedlicher Fußballabend werden können: Wir haben mit 3:0 geführt, hätten sehr sicher einen Heimsieg gefeiert und besonders für Sören Ostermann wäre es, seinem Dreierpack sei Dank, ein wunderbarer Abend geworden. Und dann passiert so etwas Furchtbares, durch das die drei Tore völlig untergehen. Wir wissen, dass einige unserer Fans nicht die einfachsten sind und gerade dann, wenn sie alkoholisiert sind, sich einige verbale Entgleisungen leisten. Dennoch denke ich, dass alle Beteiligten damit, Rassismus-Vorwürfe zu erheben, vorsichtig sein sollten, denn das ist ein sehr dünnes Eis.

Wir haben am Sonnabend bereits mit Diddo Ramm, dem Ersten Vorsitzenden von Teutonia 05, Kontakt aufgenommen und wollen versuchen, die Vorfälle gemeinsam aufzuarbeiten. Von den Tätlichkeiten, die einige Teutonia-Spieler gegen unsere Zuschauer begangen haben, gibt es Filmmaterial, das wir bereits gesichtet haben. Darauf ist unter anderem zu sehen, wie ein Teutonia-Spieler auf einen am Boden liegenden Zuschauer eintritt. Und es ist auch ganz klar zu beweisen, dass die Keilerei von dem ausgewechselten Teutonia-Spieler ausging: Ja, er ist sicher vorher provoziert worden, das streiten wir nicht ab ‒ aber trotzdem ist es dann der Spieler gewesen, der auf mehrere unserer Zuschauer losgegangen und handgreiflich geworden ist. Wir alle hoffen, dass wir diese Geschehnisse gemeinsam mit den Verantwortlichen von Teutonia 05 aufarbeiten können und sich so etwas nie wiederholt.“

 Redaktion
Redaktion Artikel