
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Neuland betrat Patrick Bethke, als er Anfang Juni den Sportplatz des SC Poppenbüttel in Augenschein nahm. „Ich war vorher noch nie an der Bültenkoppel“, sagte der Coach, der bisher vornehmlich im Kreis Pinneberg tätig war, auf Nachfrage von SportNord. Nun übernahm der 42-Jährige beim Nord-Bezirksligisten Poppenbüttel das Traineramt von Torben Lindholm, der dem SCP als Spieler der Alten Herren erhalten bleibt.
SCP-Liga-Manager Alexander Källner hatte Bethke nach einem Tipp des gemeinsamen Bekannten Marcus Fürstenberg angerufen. „Alex und ich haben uns dann zu einem persönlichen Gespräch getroffen und schnell gemerkt, dass wir ähnliche Vorstellungen haben und auf einer Wellenlänge schwimmen“, berichtete Bethke. Von der Poppenbütteler Mannschaft („Das ist eine sehr homogene und extrem junge Truppe, die mich hervorragend aufgenommen hat“) zeigte sich der Coach ebenso begeistert wie vom Umfeld: „Als ich die Sportanlage, auf der rund um die Uhr etwas los ist, zum ersten Mal betreten habe, habe ich gleich eine Gänsehaut bekommen – beim SCP herrschen wirklich hervorragende Bedingungen.“
Im April hatte Bethke zugesagt, beim SC Cosmos Wedel, der damals in der Bezirksliga West um den Klassenerhalt kämpfte, zur neuen Saison das Traineramt von Bilal Afrane zu übernehmen. Sein dortiges Engagement zerschlug sich jedoch, weil zahlreiche Spieler die „Cosmonauten“ verließen, weshalb die Mannschaft vom Kreisliga-Spielbetrieb abgemeldet wurde. Derartige Personalsorgen, die Bethke auch von seinen vorherigen Stationen kennt („Ich musste oft mehrere Spieler mitbringen beziehungsweise mich selbst um die Akquise von Neuzugängen kümmern.“), gibt es beim SCP nicht: „Der Kader besteht vornehmlich aus Poppenbüttelern und ist wirklich groß“, stellte der Trainer zufrieden fest, „und das gibt mir die Möglichkeit, in der Saison auch auf die Spielweise der jeweiligen Gegner reagieren zu können“.
Auch die „hohe Trainingsbeteiligung“ lobte Bethke, der vor seinem gescheiterten Engagement bei Cosmos Wedel beim Tangstedter SV, bei Rot-Weiß Kiebitzreihe, beim SC Pinneberg, beim Hetlinger MTV, beim VfL Pinneberg (Liga und Reserve) sowie beim TSV Sparrieshoop II tätig gewesen war, ausdrücklich: „In den bisherigen fünf Übungseinheiten waren wirklich viele Spieler da und sie haben nicht genörgelt, sondern gut mitgezogen – weil sie selbst Ziele haben.“ Zum Erreichen dieser Ziele will auch Torwart Maxim Ceban (28) beitragen, der in der Vergangenheit schon in Tangstedt, Hetlingen und beim VfL Pinneberg unter Bethkes Regie gekickt hatte. Nun folgte er dem Coach an die „Bülte“, womit er der dritte Keeper in dem rund 30 Spieler angehörenden Kader ist. „Einzig einen Stürmer suchen wir noch“, gab Bethke einen Einblick in seine Planungen
Zur Zielsetzung wollte sich Bethke nicht konkret äußern: „Aufsteigen will ja vor einer Saison gefühlt immer jede Mannschaft – Fakt ist, dass wir einige gute Neuzugänge und einen breit gefächerten Kader haben.“ Dies ist wichtig, weil die SCP-Kicker in der vergangenen Spielzeit nach einer starken Hinrunde (Platz vier) am Ende nur Tabellen-Zehnter der Bezirksliga Nord geworden waren. „Im Frühjahr haben sie unter extremem Verletzungspech gelitten“, weiß Bethke, der nun vor folgender Herausforderung steht: „In der Vorbereitung müssen wir den Spagat hinbekommen, alle Spieler spielen zu lassen.“ Er wolle, „dass sich die Mannschaft in den kommenden Wochen findet“, und dann „nach der Hinrunde schauen, wo wir stehen“, so Bethke. Källner betonte: dass „genau dieser interne Konkurrenzkampf unserer Mannschaft gut tun wird“.
Wer Co-Trainer beim SCP wird, ist noch fraglich: „Da sind wir aktuell auf der Suche und schauen erst einmal, ob wir eine interne Lösung hinbekommen“, so der 42-Jährige. Mit Hendrik Huse, der die zweite Mannschaft – stieg im Mai als Schlusslicht aus der Kreisliga 6 in die Kreisklasse ab – betreut, habe er „schon ein richtig gutes Gespräch gehabt“, versicherte Bethke, der „einen regen Austausch“ mit der Reserve pflegen will: „Wir planen, mit den Spielern beider Teams einmal pro Monat eine gemeinsame Trainingseinheit zu absolvieren und anschließend noch bei einem Kaltgetränk zusammenzusitzen.“ Bethke ist „voller riesiger Vorfreude“ auf die neue Saison in der Bezirksliga Nord, in der er „viele Vereine noch nicht kennt“, wie er offen zugab – und somit noch häufiger Neuland betreten wird.
(Johannes Speckner)