
In Geduld üben mussten sich am Sonnabend die Spieler sowie die Verantwortlichen des SC Sternschanze III und des VfL Hammonia II. Ihr Platz-Derby begann nicht, wie eigentlich vorgesehen, um 18 Uhr, sondern erst um 18.25 Uhr. Der Grund dafür: Das vorherige Nachbarschaftsduell der Dritten Frauen des SC Sternschanze gegen die Fünften Damen des FC St. Pauli (Siebener-Sonderklasse), das torlos blieb, hatte verspätet begonnen. Und als es abgepfiffen und eilends die Fünf-Meter-Tore vom Feld getragen worden waren, pfiff Schiedsrichter Jörn Beuch (vom Harburger SC) die Partie mit Verweis auf „Probleme mit dem Online-Spielbericht“ noch immer nicht an ...
Als der Ball endlich rollte, gingen die Schanzen-Kicker schnell in Front: Nach einem Pass von Stanislaus Gröhnke profitierte Ahmad Alaouis davon, dass ihn VfL-Verteidiger Ahmet Bulut nicht attackierte, und zog aus 15 Metern satt ab ‒ Gäste-Keeper Deniz Demirbolat berührte den Ball zwar noch, konnte ihn aber nicht mehr entscheidend abwehren (5. Minute). Noch besser für die Hausherren kam es, als sich Ricardo Miguel dos Santos Marques in Hammonias Strafraum in seinen Gegenspieler hineindrehte und den Ball dann mit einem satten Linksschuss unter die Latte jagte (31.). Doch die Gäste stellten nur fünf Zeigerumdrehungen später den Anschluss wieder her: Nach einer Flanke gelang Hüdayi Dogu am kurzen Pfosten per Direktabnahme das 2:1.
Im zweiten Durchgang steigerte sich die Hammonia-Reserve und als SCS-Verteidiger Tino Schwingal einen langen Ball mit Zuhilfenahme seiner Arme klärte, gab es einen Freistoß für die Gäste, den VfL-Kapitän Mustafa Bulut aus 17 Metern sehenswert und direkt zum 2:2 verwandelte (60.). In der Schlussphase hätten beide Teams noch zum Siegtreffer kommen können. „Mit ein bisschen mehr Glück wäre sogar noch ein Sieg möglich gewesen“, befand Hammonias Coach Ali Koc, der aber auch mit dem Remis zufrieden war: „Schließlich ist es uns gelungen, zahlreiche Ausfälle und Rückschläge zu verkraften“, so Koc, der präzisierte: „In der ersten Halbzeit war der Gegner besser, aber im zweiten Durchgang haben wir Moral gezeigt und Vorteile gehabt ‒ deshalb geht das Ergebnis unter dem Strich in Ordnung.“
Jamil Lino El Ouali, Kapitän der SCS-Reserve, der am Spieltag seinen 24. Geburtstag feierte und dazu passend nach einer anderthalbjährigen Verletzungspause (Außenbandriss und Schambein-Entzündung) erstmals wieder eingewechselt werden konnte, erklärte: „Für uns wäre mehr drin gewesen, zumal wir schon mit 2:0 geführt haben ‒ aber am Ende hat sich Hammonia den einen Punkt verdient.“