Oberliga: BU enttäuscht nicht, aber verliert auch sein drittes Heimspiel


Der WTSV Concordia, der nach nur vier Punkten aus den ersten fünf Ligaspielen beinahe schon zum Siegen verdammt war, um den freien Fall zu verhindern, kam am Freitagabend beim HSV Barmbek-Uhlenhorst zu einem 3:1 Sieg, den er erst in den letzten Spielminuten unter Dach und Fach bekam. Ein echter Brustlöser für die Marienthaler um Trainer Florian Gossow, dem die Erleichterung nach dem Spiel schon ins Gesicht geschrieben war. „Wir haben schon in den letzten Spielen angedeutet, dass weit mehr in uns steckt, als die enttäuschenden und sehr unglücklich zu Stande gekommenen Negativ-Ergebnisse zuvor vermuten ließen“, meinte Gossow nach Spielende. Ähnlich äußerte sich auch der Torschütze zum entscheidenden 3:1, Benjamin Bambur, der meinte: „Wir dürfen uns nach diesem wichtigen Sieg nicht darauf ausruhen, sondern müssen in den nächsten Spielen daran anknüpfen und nachlegen. Dann bin ich mir sicher, dass wir auch weiterhin erfolgreich sein werden.“

Die ersten 25 Minuten des Spiels gingen an die Concorden, die nach sieben Minuten durch einen 14-Meter-Schuss aus der Drehung von Jeremy Baur die erste Chance hatten, wobei der Ball aber klar übers Tor ging. Die BU-Abwehr stand gut und ließ sonst wenig zu bis dann doch einmal die Konsequenz im Abwehrbereich fehlte, Baur kurz quer auf den stark beginnenden Cem Cetinkaya auflegte, der dann Keeper Dennis Bock keine Chance ließ und so die 1:0 Führung der Gäste markierte (25.). Danach war Concordia offensiv bis zur Pause kaum noch zu sehen und die Hausherren, die bis dahin vorne nur mit drei Eckbällen, die nichts einbrachten (22./22./23.), auf sich aufmerksam gemacht hatten, gaben den Ton an.

Auffällig quirlig und auch defensiv stark agierte über links Pascal El Nemr. Der vierte Eckstoß, getreten von der linken Seite durch Marcel Rodriguez landete direkt auf dem Schädel des aufgerückten Ilias Ide und von dort nur um Harresbreite am Concorden-Tor vorbei (35.). Zwei Diagonalbälle führten schließlich zum 1:1 Ausgleich durch Christian Degener, der rechts im Sechzehner satt ins lange Eck traf. Niklas Sabas hatte zuvor von rechts hinten über 50 Meter auf El Nemr links gespielt und dieser unmittelbar nach Annahme den Ball diagonal weiter auf Degener gezirkelt. Ein wirklich schön herausgespielter Treffer in einer insgesamt chancenarmen Partie. Das 1:1 zur Pause hatten sich die Hausherren in jedem Fall verdient.

Auch kurz nach dem Seitenwechsel hatte BU, immer wieder über die linke Seite von Benjamin Lipke und El Nemr angetrieben, Vorteile, ohne aber richtig zwingend zum Abschluss zu kommen. Bei Concordia war nach der Pause Maurizio D’Urso für Timo Stegmann neben Martin Werner auf die Sechserposition gekommen und machte seine Sache gut. Ein Zuspiel von D’Urso auf Sturmspitze Benjamin Bambur, nahm dieser im Sechzehner auf, scheiterte aber gleich zweimal hintereinander mit ein wenig dünnem Abschluss an BU-Torwart Dennis Bock (55.).

Auf der anderen Seite war es Marcel Rodrigues, der von Lipke angespielt, im Sechzehner nicht richtig hinter den Ball kam und dadurch erfolglos blieb (69.). Vieles sprach für ein an sich gerechtes Remis, bis plötzlich Cordis Rechtsverteidiger Andreas Goldgraebe links im BU-Sechzehner in Ballbesitz kam, dann trocken abzog und zur 2:1 Gäste-Führung ins lange Toreck traf (80.). BU versuchte noch einmal alles, um noch einen Punkt zu retten, blieb aber chancenlos. Als Benjamin Bambur drei Minuten vor Spielschluss nach guter Vorarbeit des auch ab Seitenwechsel ins Spiel gebrachten Mehdi Jaoudat mit dem 3:1 den Deckel für Concordia draufmachte, war die endgültige Entscheidung gefallen.

Diesmal hatte die vielleicht abgezocktere Mannschaft gewonnen, nicht unbedingt die bessere an diesem Abend, aber danach fragt ein, zwei Tage später schon keiner mehr.
BU hatte wirklich viel investiert und sich im Grunde nichts vorzuwerfen, blieb aber unterm Strich auch im dritten Heimspiel ohne Punktgewinn.





hvp

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