
Durchaus betrübliche Vorgänge führten am dritten Spieltag zum Abbruch des Spiels zwischen Grün-Weiss Eimsbüttel und dem Niendorfer TSV III (SportNord berichtete, siehe unten aufgeführten Link).
Recht schnell nach diesem Spiel kamen die Verantwortlichen beider Parteien dahingehend überein, das 4:1 für Niendorf – so stand es nach über 70 Minuten, bis es nicht mehr weiterging – als Endergebnis festzuschreiben. Hut ab Grün-Weiss Eimsbüttel! Da die entsprechende Information aber erst nach der bereits getätigten Neuansetzung beim Hamburger Fußball Verband einging, musste es beim Termin 28. August, 19:30 Uhr bleiben. Das verstehe, wer will. Doch Statuten gehen nun einmal über alles und führten in diesem Fall das viel gepriesene Fayr-Play ad absurdum.
Dass es dann nach 90 Minuten am Dienstagabend in der Neuauflage zu einem 2:0 Sieg der Niendorfer kam, kann man dann auch als sportliche Gerechtigkeit bewerten.
In den ersten 20 Spielminuten boten beide Mannschaften Magerkost. Die Gäste vom Bondenwald hatten zwar klar mehr vom Spiel, wussten mit ihrem vielen Ballbesitz aber keine Lücken in der sicheren Grün-Weißen Defensive zu reißen. Die erste Torannäherung gelang schließlich Niendorfs Sebastian Ottma, dem dann aber links im Strafraum der Ball zu weit vom Fuß sprang (21.). Direkt danach drehte sich das Geschehen. Niendorf, bis dahin hinten kaum gefordert, sah sich plötzlich drei guten Gelegenheiten der Hausherren gegenüber. Zunächst leistete Maurice Freudenthal mit enormen Antritt über die rechte Seite mit einer dann wohlgetimten Flanke die Vorarbeit für Marcel Roschkowski, der links im Sechzehner voll abzog, aber im vorzüglich reagierenden Torwart René Melzer seinen Meister fand (23.). Kurz drauf vereitelte Melzer den möglichen Einschlag durch Florian Eckart, der im Fünfmeterraum zum Abschluss kam (25.). Dass Sekunden danach auch Philipp Stroeming freistehend aus 10 Metern nicht an Melzer vorbeikam, lag dann aber mehr am missratenen Abschluss.
Auf Seiten der bis dahin offensiv blassen Gäste waren dann noch ein halbgarer 16-Meter-Schuss und ein ebensolcher Kopfball von Tom Langer (32./38.), zu verzeichnen. Eine Halbzeitführung für GWE hätte dem Spielverlauf sicherlich mehr entsprochen als das öde 0:0 zur Pause.
Das erste und aus Sicht der Hausherren auch letzte Zeichen bezüglich Sturm und Drang bei den Hausherren setzte nach 53 Minuten Maurice Freudenthal, der den Ball aus gut 25 Metern perfekt traf, aber gegen den erneut präsenten Melzer im Tor verzweifelte, der die Kugel so gerade noch um den Pfosten lenkte.
Nur 120 Sekunden später sollte es auf der anderen Seite klingeln. Ein Pass aus der Tiefe von Paul Schacht fand links im Strafraum Sebastian Ottma als Abnehmer, der dann ins lange Eck zur Niendorfer 1:0 Führung traf. Der zuständige Assistent an der Linie hatte zwar die Fahne wegen Abseits gehoben, ließ sich dann aber von Referee Heiko Königstein überzeugen, dass nicht Ottma, sondern ein anderer Niendorfer, der in dieser Szene passiv agierte, im Abseits war. Diese Führung verlieh den Gästen klaren Aufwind. Christopher Krahn blieb nach einer Ecke von rechts am langen Pfosten das mögliche 2:0 verwehrt, weil ein Abwehrbein noch zur Ecke klären konnte (65.).
GWE versuchte die jetzt durch Konter gegen die viel selbstbewusster auftretenden Gäste zum Erfolg zu kommen. Aber es blieb bei Versuchen, denn zu viele Fehler im Umschalten verhinderten das letzte Durchdringen. Acht Minuten vor dem Ende probierte es Linksverteidiger Lucas Therkorn mit Urgewalt vom linken Strafraumrand. Es hätte ein Traumtor werden können. Doch der Ball rauschte nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Mannschaftskamerad Tom Langer hatte es da kurz vor Schluss bei weitem einfacher, als ihm der Ball von einem Grün-Weißen direkt im Strafraum aufgelegt wurde. Diesmal blieb Langer cool und vollendete aus sieben Metern zum 2:0 Endstand.
Aufgrund der zweiten Halbzeit war es ein verdienter (erster) Sieg der Niendorfer, die sich aber speziell bei Keeper Melzer bedanken konnten, der ihnen besonders vor dem Seitenwechsel einen am Ende erfolgreichen Abend beschert hatte.
hvp