Bezirksliga Nord: Niendorf gegen ETV remis


Nachdem Tabellenführer Eintracht Lokstedt tags zuvor seine Hausaufgaben mit einem 5:2 Erfolg beim VfL 93 bestens erledigt hatte (SportNord berichtete), war es nun am designierten Titelfavoriten, dem Eimsbütteler TV im Auswärtsspiel beim Niendorfer TSV III durch einen Sieg wieder punktemäßig gleichzuziehen und sich womöglich mit einem Dreier mit vier Toren Unterschied womöglich wieder Platz zu ergattern.
Doch dazu kam es bei weitem nicht, denn einerseits verhinderten die couragiert auftretenden Gastgeber diese Zielrichtung und andererseits war der ETV selber nicht in der Lage – sieht man von der Anfangs-Viertelstunde ab – die nötige Dominanz und Zielstrebigkeit an den Tag zu legen, um überhaupt als Sieger vom Platz zu gehen.
In den angesprochenen ersten 15 Minuten war den Schützlingen von Trainer Thorsten Beyer durchaus anzumerken, dass sie den vorherigen zwei Unentschieden nun endlich im dritten Pflichtspiel nach der Winterpause den Bock umstoßen wollten. So gingen sie dann auch nach nur drei Spielminuten mit 1:0 in Führung, für die Flynn Semmerling sorgte, der einen langen Ball aus dem Mittelfeld im Rücken der noch nicht präsenten Niendorfer Hintermannschaft elegant annahm und dann mit einem präzisen Schuss ins lange Eck traf. Kurz darauf streich ein Kopfball von Markus Appiagyei nach einer Ecke nur haarscharf über das NTSV-Gehäuse (5.). Auch Hammed Nawaz mit einer Halbchance brachte das Runde gegen Torwart Max Bettzüche nicht ins Eckige (11.). Mit einem Hochkaräter, den Flynn Semmerling nach 18 Minuten aus wenigen Metern rechts neben das Tor ausließ, endete dann die Drangphase der Gäste, die sich nun immer besser ins Spiel findenden Hausherren gegenübersahen und selber den Faden mehr und mehr verloren. Die erste Niendorfer Gelegenheit vergab Bo Jannik Gehrke nach 24 Minuten, als er nach einem Eckball per Direktabnahme weit am Ziel vorbeischoss. 120 Sekunden später verschätzte sich ein ETV-Abwehrakteur bei einer Hereingabe aus dem Halbfeld und machte den Weg frei für Niendorfs David Roth, der aber dann nur hauchdünn den Ball am linken Pfoten vorbeisetzte. Noch dichter am möglichen Ausgleich stand Bo Jannik Gehrke, der gleich darauf zweiter Sieger gegen den starken ETV-Keeper Nick Motzke blieb.
Erst nach 39 Minuten visierten die Gäste auch mal wieder das gegnerische Tor an. Jon Pauli setzte einen 25-Meter-Freistoß rechts neben den Kasten.

Mit der inzwischen glücklichen 1:0 Führung der Gäste ging es in die Kabinen.

Als dann David Roth einen Eckball von der linken Seite schlug, klatschte der Ball zunächst direkt an den rechten Innenpfosten, prallte von dort noch gegen Torwart Nick Motzke und schließlich von diesem zum 1:1 ins Tor (48.). Erst nach gut einer Stunde kamen die Gäste wieder ein wenig besser ins Spiel. Der 22-Meter-Freistoß von Flynn Semmerling landete an der Latte (64.) und ließ Hoffnung auf Besseres bei den Gästen aufkeimen, die dann aber nur 60 Sekunden später mit 2:1 in Rückstand gerieten. Ein aus der Tiefe geschlagener Ball landete bei Niendorfs Gehrke, den die ETV-Abwehr eigentlich nie in den Griff bekam, und dieser nutzte seine Schnelligkeit gegen zwei Abwehrspieler, um dann aus zentral 10 Metern ins Schwarze zu treffen. Doch diese Führung wehrte nur fünf Minuten. Schiedsrichter Björn Stein verhängte einen Foulelfmeter für den ETV, als Niendorfs Innenverteidiger Marcel Hanke Joker Kai Schröder beim Versuch der Ballannahme doch zu heftig von hinten angegangen war. Samuel Olayisoye verwandelte sich zum 2:2 (70.).

Die Schlussviertelstunde gehörte dann klar den Gästen, die aber trotz ihrer Überlegenheit gegen die stark arbeitende Defensive der Niendorfer kein Mittel mehr fanden für echte Torgefahr zu sorgen. Fast hätte es noch auf der anderen Seite geklingelt. Einer der vielen Versuche der Hausherren Bo Jannik Gehrke mit langen Bällen aussichtsreich zu bedienen gelang nach 87 Minuten Marcel Hanke. Gehrke setzte sich links im Sechzehner durch, doch sein satter Schuss wurde Beute von Torwart Nick Motzke.

Niendorf hatte sich das Remis mit viel Leidenschaft mehr als verdient und hinterließ auf Seiten des ETV viele ratlose Gesichter.




hvp

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