Schleswig-Holstein-Liga: Kropp fertigt Hartenholm ab


Überraschend einseitig verlief am Sonntag in der Schleswig-Holstein-Liga das Verfolger-Duell zweier Tabellennachbarn: Der TSV Kropp gewann beim TuS Hartenholm auch in der Höhe verdient mit 4:0 und zog damit auch im Klassement an seinem Gegner vorbei. „Wir hatten im Vorfeld gesagt, dass gerade bei diesen bescheidenen Platzverhältnissen das Team gewinnen wird, das den nötigen Willen zeigt und die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich entscheidet“, verriet TuS-Trainer Jörg Schwarzer.

Allerdings musste der Hartenholmer Coach nach den 90 Minuten niedergeschlagen einräumen: „Ich habe nur eine Mannschaft gesehen, die an ihre Leistungsgrenze gegangen ist ‒ und das war die des Gegners!“ Entsprechend gut gelaunt zeigte sich der Kropper Übungsleiter Dirk Asmussen: „Wir waren von Anfang an hellwach und haben Hartenholm wenig bis gar nicht zur Entfaltung kommen lassen!“ Als gerade einmal sieben Minuten gespielt waren, setzte sich der Kropper Daniel Schwennsen auf seiner rechten Seite schön durch, zog mit dem Ball am Fuß nach innen und flankte mit links vor das Tor, wo Jörn Vogt aus elf Metern die Kugel so gen Tor köpfte, dass sie zum 0:1 oben links im Winkel einschlug. „Das war wirklich ein schönes Tor“, freute sich Asmussen. Und nur sieben weitere Minuten später kam es noch besser für die Gäste: Yannick Sievers spielte einen Ball von links von der Grundlinie perfekt zurück an die Grenze des Fünfmeterraums, wo abermals Jörn Vogt schneller als die TuS-Verteidiger antizipierte und den Ball flach links ins kurze Eck drückte ‒ 0:2. „In den ersten 20 Minuten haben wir nahezu jeden Zweikampf verloren, vor allem Flanken aus dem Halbfeld nicht verhindert und vollkommen verdient zurückgelegen“, gab Schwarzer unumwunden zu. Erst gegen Mitte der ersten Halbzeit kamen auch die Hausherren etwas besser ins Spiel, ohne sich allerdings am oder gar im Gäste-Strafraum entscheidend durchsetzen zu können. Ihren ersten Torschuss gaben die Segeberger deshalb erst in der 45. Minute ab: Nach einem Rückpass traf Malte Delfs den Ball aus 16 Metern nicht richtig ‒ trotzdem musste sich TSV-Torwart Philipp Reinhold zum ersten Mal überhaupt in den Matsch werfen und strecken.

In der Pause forderte Schwarzer seine Schützlinge dazu auf, dass sie „sich selbst aus dem Loch herausziehen“ sollten. Auf die entsprechenden Taten wartete er jedoch ebenso wie die TuS-Anhänger unter den 150 Zuschauern vergeblich: Auch im zweiten Durchgang ließen sich die Hartenholmer, die in der Vergangenheit nahezu immer die Tugenden Kampf und Einsatzwillen an den Tag legten, von den Kroppern den Schneid abkaufen. Auch, weil die Bodenverhältnisse immer schlechter wurden, wurde das Spiel nun immer zerfahrener. Schwarzer wechselte den kopfballstarken Thilo Quinting (eigentlich Innenverteidiger) als neue Offensivkraft ein, doch dann leistete sich die Heim-Elf einen verhängnisvollen Ballverlust im Mittelfeld: So gelangte die Kugel zu Sievers, der sie zwischen die auf Abseits spielende Hartenholmer Abwehr hindurch steckte zu Finn Langkowski, der freie Bahn hatte und aus 15 Metern an TuS-Torwart Felix Rathjen vorbei ins untere linke Eck zum 0:3 einschob (70.). Dass die Kropper mehrere gute Chancen überhastet vergaben, war Asmussens einziger Kritikpunkt: „Da hätten wir ruhiger bleiben und den Kopf hochnehmen müssen, anstatt direkt zu spielen oder zu schießen“, sagte Asmussen in Richtung von Langkowski, Jörn Vogt und Sievers, die jeweils von halblinks aus gute Gelegenheiten vergaben. Nach einem Eckstoß, der an den ersten Pfosten zurückgeköpft wurde, gelang Jörn Vogt dann aber doch noch sein drittes Tor des Tages zum 0:4-Endstand (79.). „Das war ein ziemlich deprimierender Nachmittag“, sagte Schwarzer abschließend.

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