
Nur ein Sieg hätte dem SV Nettelnburg/Allermöhe in der nun endlich ausgetragenen Partie beim FC Elazig Spor (zweimal wegen schlechter Platzverhältnisse verschoben) noch einen Funken Hoffnung auf einen der ersten beiden Tabellenplätze gelassen. Daraus wurde nichts, weil die Hausherren am Ende nicht ganz unverdient mit 2:1 gewannen und sich so wieder mit nun zwei Zählern Vorsprung auf den FC Bergedorf 85 an die Tabellenspitze setzten.
Die Gastgeber übernahmen vom Anpfiff weg die Initiative und erarbeiteten sich ein deutliches Übergewicht. Schon nach neun Spielminuten war es Lukasz Gesla, der mit einem Kopfball aus wenigen Metern an SVNA-Torwart Ole Vogel scheiterte, der den Ball so gerade noch aus dem bedrohten Toreck kratzen konnte. Auch Ewgenij Del blieb mit einem allerdings zu laschen Kopfball am Keeper hängen (16.). Deniz Herber hatte dann die beste Gelegenheit zur Führung der Hausherren, als er links im Strafraum frei zum Schuss kam, den Ball aber nicht voll traf und so Torwart Vogel vor eine leicht Aufgabe stellte (19.), der dann aber zwei Minuten später schlecht aussah, als ein von Lukasz Gesla getretener Freistoß aus dem linken Halbfeld zur 1:0 Führung im langen Toreck einschlug. Mag sein, dass Youness Sbou noch mit den Haarspitzen am Ball gewesen war.
Nach dieser hochverdienten Führung ließen es die Hausherren etwss ruhiger angehen, was sich fast schon nach 25 Minuten gerächt hätte, als Dominik Schindler seinen Gegenspielern enteilt war, dann aber mit einem satten Schuss aus 14 Metern knapp über das Tor den möglichen Ausgleich verpasste, den er dann aber nach einer guten halben Stunde mit einem herrlichen Freistoß ins obere linke Toreck doch erzielen konnte.
Nach der Pause boten die beiden Mannschaften den Zuschauern ein vollkommen zerfahrenes Spiel. Der SVNA machte zwar deutlich, dass er mehr als ein Unentschieden wollte, blieb aber in seinen Offensivaktionen spätestens am Strafraum des FC Elazig Spor hängen. Gleichzeitig fanden die Hausherren in keiner Weise zu ihrem guten Spiel aus der ersten halben Stunde zurück, sondern ergingen sich genau wie der Gegner in Klein-Klein-Gespiele mit unzählbaren Ballverlusten im Mittelfeld. Aus dem berühmten Nichts bot sich dann aber nach 79 Minuten dem gerade erst eingewechselten Ridvan Akdemirci die Riesenchance zur 2:1 Führung der Hausherren. Aus kurzer Distanz brachte er den Ball aber nicht an Gäste-Keeper Ole Vogel vorbei, der mit einer Fußabwehr das Spiel noch offen hielt. Erst in der 90. Minute musste sich auch Vogel geschlagen geben, nachdem Schiedsrichter Björn Struckmann nach einem Foul an Morad Sbou vollkommen zu Recht auf Strafstoß entschied, den Innenverteidiger Volkan Al zum späten, aber alles in allem nicht unverdienten 2:1 verwandelte.
Nachdem die Gastgeber auch die großzügig bemessene Nachspielzeit von fünf Minuten überstanden hatten, kannte der Jubel auf ihrer Seite kaum Grenzen. Der vorletzte Schritt zur Meisterschaft und dem damit verbundenen direkten Aufstieg in die Landesliga war getan. Mit nun zwei Punkten Vorsprung auf Bergedorf 85 geht es in die letzte Partie, in der man am Sonntag um 15:00 Uhr den SC Eilbek begrüßt. Bei einem nicht ganz unwahrscheinlichen Sieg Bergedorfs gleichzeitig beim SV Börnsen müsste die Elf von Trainer Hüseyin Aydin auf jeden Fall gewinnen, um die Meisterschaft unter Dach und Fach zu bekommen. Platz Zwei und die Teilnahme an den Relegationsspielen ist jedoch bereits jetzt in trockenen Tüchern.
hvp