
Vor dem Nachholspiel des TSV Glinde II beim SC Sperber hatte die Elf vom Trainer Duo Stefan Brandt und Oliver Schomburg nur zwei Zähler Abstand auf den ersten Abstiegsplatz, den aktuell der Walddörfer SV mit 28 Punkten einnimmt. Es bot sich also die Gelegenheit zwei Spieltage vor Saisonende der Abstiegszone auf fünf Zähler Abstand zu enteilen.
Von Beginn an machten die Gäste dann auch deutlich, dass sie wussten, worum es ging. Mit viel Engagement und Ehrgeiz suchte der TSV sein Heil in der Offensive und kam dabei zu einigen „Halbchancen“, die aber allesamt verpufften. Der SC Sperber, für den es um nichts mehr ging, als die Saison vernünftig ausklingen zu lassen, verlegte sich aufs Kontern und führte nach 27 Minuten äußerst effizient mit 2:0. Beide Tore machte Youngster Jan-Philip Hartmann, der erst 24 Stunden zuvor mit den A-Junioren 120 Minuten gegangen war. In der 10. Minute nutzte er ein Missverständnis zwischen Glindes Keeper Mirko Brandt und seiner Mannschaftskollegen zum 1:0 und war auch Vollstrecker nach einer sehr ansehnlichen Kombination der Raubvögel nach 27 Minuten.
Nach einem langen Ball aus der Tiefe war es dann Fabian Frank, der Sperbers Torwart Marius Piehl mit einem Kopfball schlecht aussehen ließ und den hochverdienten 1:2 Anschlusstreffer markierte (35.).
Nach der Pause luden die Hausherren die hochmotivierten Gäste mit krassen Fehlern im Spielaufbau ein, dem Spiel eine Wende zu geben. Und diese bedankten sich mit Treffern durch Sebastian Scheele (Kopfball nach Ecke) und Fabian Frank aus kurzer Distanz (52./57.). Nach weiteren 11 Minuten hätte Glinde weit davonziehen können (müssen), doch zweimal rettete der nun zu Höchstform auflaufende Torwart Marius Piehl gegen Hochkaräter von Tobias Kehr (60./67.). Dazwischen lag noch ein 22-Meter-Schuss von Tjade Appel, der im Netz zappelte. Doch diesem Treffer blieb die Anerkennung versagt, weil ein Mitspieler nach Ansicht des Assistenten an der Linie im passiven Abseits gestanden haben soll. Selbst Spieler des SC Sperber wirkten erstaunt.
Dann kam es, wie es wohl kommen musste. Bei einem der wenigen Offensivszenen der Hausherren setzte sich Johannes Haase resolut am Sechzehner durch, war einen Tick eher als Torwart Brandt am Ball und beförderte diesen zum 3:3 Ausgleich in die Maschen (73.). Diese Tor wirkte auf die Gäste wie ein Keulenschlag. Die Köpfe gingen deutlich runter. Auf der anderen Seite spielte der SC Sperber urplötzlich wieder Fußball, gewann fast jeden Zweikampf und setzte die Gäste unter Druck. Auch Spielmacher Benjamin Baarz, seit einigen Wochen weit unter Form spielend, wusste wieder wie es ging. Sein Freistoß aus 18 Metern über die Glinder Mauer ins kurze untere Toreck zum 4:3 (76.) und seine Eckenvorarbeit zum 5:3 durch Lewe Brydda zeigten annähernd, welches echte Potential in ihm steckt.
Mit hängenden Köpfen schlichen die Gäste nach dem Schlusspfiff vom Platz, hatten sie doch Matchbälle zu Hauf vergeben, um sich richtig Luft im Kampf gegen den Abstieg zu verschaffen.
Fußball kann manchmal auch grausam sein ………
hvp