
Dersimspor war wirklich nicht der erste Verein, der sich auf dem Grandplatz an der Wendenstraße gegen um den Klassenerhalt kämpfende Kicker vom FC Elazig Spor extrem schwertat. Dass es am Ende durch das 1:0 doch noch zu drei Punkten reichte, war letztlich Trainer Sven Siebert zuzuschreiben, der mit seinen Einwechselungen goldrichtig lag. Da sowohl V/W Billstedt 04 als auch der TSV Sasel, die direkt vor Dersimspor auf Tabellenplatz drei und zwei positioniert sind, durch ihre Unentschieden-Spiele Punkte einbüßten, kann die Siebert- Mannschaft doch noch Hoffnung schöpfen, am Ende unter den ersten beiden Teams zu landen.
Die ersten 45 Minuten waren auf beiden Seiten geprägt von nervösen und unkonzentrierten Aktionen, wobei die Hausherren mit viel Einsatz die spielerischen Vorteile von Dersimspor mehr als wettmachten. Klare Torgelegenheiten blieben Mangelware. Auf Seiten des Gastgebers war es zweimal Sturmspitze Kalif Koura, der einem Torerfolg sehr nahe war. Nach neun Minuten verfehlte er mit einem Schuss rechts im gegnerischen Strafraum das Tor nur um Haaresbreite. In der 32. Minute war er wohl selber zu überrascht, wie frei er aus acht Metern zum Kopfball kam. Den hätte er wohl machen müssen, setzte die Kugel aber recht neben das Tor. Ähnlich gut bot sich den Gästen kurz zuvor die Gelegenheit für Umut Yildiz, dem der Ball urplötzlich 12 Meter vor dem Tor vor die Füße fiel, dann aber freistehend links neben das Tor schoss (29.). So ging es nach viel Kampf und Krampf mit einem torlosen Remis in die Kabinen.
Die ersten 10 Minuten in Durchgang zwei war dann Dersimpor zwar klar tonangebend, dabei aber nicht in der Lage die kompakte Abwehr um einen starken Innenverteidiger Volkan Al zu knacken. Danach setzte sich das eher brotlose Gekicke aus Halbzeit eins fort, wobei auch der schwer bespielbare Grandplatz nicht für jeden Fehlpass über fünf Meter als Alibi herhalten konnte. Es folgte die Zeit des Auswechselns. Bei den Gästen kamen nach 66 Minuten Christian Fuchs für den blassen Ahmet Osmanov und Edison Sa Borges Dju, der Serhat Cayir auf der linken Außenbahn ersetzte, ins Spiel. Letztgenannter führte zu einer deutlichen Belebung im Spiel der Gäste. Nach 70 Minuten startete er über links durch, legte zurück auf Fuchs, der aber ein Luftloch fabrizierte, dabei aber der Ball bei Roberto D’Urso am Strafraumrand landete, von wo er endlich einmal beherzt abzog. Einzig Volkan Al konnte per Kopfball den sicheren Einschlag verhindern. Die Hausherren hielten mit viel Leidenschaft dagegen, waren aber offensiv kaum noch präsent. Nach einem Abschlag von Keeper Maximilian Hentrich landete der Ball bei Sa Borges Dju, der zunächst seinen Gegnern die Hacken zeigte, dann aber im letzten Moment doch noch am Torschuss gehindert werden konnte.
Als schon alles nach einem torlosen Remis aussah, flankte der schon nach 46 Minuten eingewechselte Marco Löffke von der rechten Seite und das endlich einmal sehr präzise. Der Ball landete beim völlig alleine gelassenen Sa Borges Dju, der am langen Pfosten nicht lange fackelte und den Ball in die Maschen drosch (90.). Vom Zeitpunkt her ganz, ganz bitter für die Hausherren, die in der kurzen Nachspielzeit nicht mehr antworten konnten und so am Ende mit leeren Händen dastanden. Das eindeutige Qualitäts-Plus von der Bank aus bescherte Dersimspor einen kaum noch für möglich gehaltenen Sieg.
Abschließend sollte an dieser Stelle das wohltuend faire Auftreten beider Mannschaften erwähnt sein, welches von einer wirklich starken Leistung des Schiedsrichtergespanns um Referee Malte Jonas begleitete wurde.
hvp