
Am Donnerstagabend wurde vor dem Verbandsgericht des Hamburger Fußball-Verbandes der Einspruch des VfL 93 Hamburg II gegen die Umwertung seines am 26. Juli in der Ersten Runde des Holsten-Pokals bei KS Polonia II errungenen 4:0-Sieges in eine 0:3-Niederlage verhandelt. Zur Erinnerung: Die Polonia-Reserve (A-Kreisklasse 7) hatte Protest gegen die Wertung eingelegt, da Samim Evren Öztürk, Torwart der 93-Reserve (Kreisliga 2), laut DFB-Net am 21. Juli bei der 0:3-Niederlage, die die Erste Mannschaft des VfL 93 (Bezirksliga Nord) in der Ersten Runde des Oddset-Pokals gegen den SC Sperber kassiert hatte, als Feldspieler eingewechselt wurde. Und das HFV-Sportgericht hatte nach erster Faktenlage dem Protest des polnischen Klubs in erster Instanz stattgegeben ‒ denn ein Spieler darf in einer Saison laut Regelwerk nur in einem der drei Pokal-Wettbewerbe des HFV (Oddset-, Holsten- oder Heino-Gerstenberg-Pokal) mitwirken.
„Vor dem Verbandsgericht haben die Verantwortlichen des VfL 93 nun aber glaubhaft versichert, auch mit Foto- und Video-Material, dass der Spieler, der bei der Ersten Mannschaft eingewechselt wurde, nicht Öztürk war“, so Szymon Czernecki, der aufgrund der urlaubsbedingten Abwesenheit von Polonias Trainer Stefan Meyer als Spieler und Vorstandsmitglied des polnischen Klubs, der Verhandlung in Jenfeld beiwohnte. „Das Problem war, dass der VfL 93 das Trikot mit der Nummer 22 zweimal hat ‒ einmal als Feldspieler- und einmal als Torwart-Dress. Und so wurde schlicht und ergreifend der Spielberichtsbogen falsch ausgefüllt“, so Czernecki weiter. Dies ist, wie die Verantwortlichen des Verbandsgerichts erklärten, ein Formfehler, der zwar mit einer Geldstrafe, nicht aber mit einer Umwertung geahndet wird. „Deshalb habe ich unseren Protest dann zurückgezogen“, so Czernecki, der ehrlich einräumte: „Die Reserve des VfL 93 hat das Pokalspiel verdient gewonnen und, wenn sie keinen Spieler, der zuvor bereits für ihre Erste Mannschaft im Oddset-Pokal aktiv war, eingesetzt hat, den Einzug in die nächste Pokal-Runde auch verdient.“
Da die Polonia-Verantwortlichen an der Falschausfertigung des Spielberichtsbogens keine Schuld traf und Czernecki den Protest nach Klarstellung des Sachverhalts zurückzog, muss der polnische Klub keine Verfahrenskosten tragen. Diese sowie eine Geldstrafe, die niedriger ist als die zunächst vom HFV-Sportgericht ausgesprochene Sanktion, muss der Stadtpark-Klub berappen. Damit ist nun der VfL 93 II in der Zweiten Runde des Holsten-Pokals am kommenden Mittwoch, 9. August der Gegner des klassentieferen Ahrensburger TSV II (A-Kreisklasse 4)