Testspiel: Volksfest zum Frontzeck-Debüt


Am frühen Dienstagabend kam es in Kellinghusen (in Schleswig-Holsteins Kreis Steinburg) zum Testspiel zwischen dem Zweitligisten FC St. Pauli und dem diesjährigen Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth. 2.200 Zuschauer sorgten auf der Sportanlage des VfL Kellinghusen, der in der A-Kreisklasse Steinburg um Punkte kämpft, für Volksfeststimmung und verfolgten das Debüt von Michael Frontzeck. Der neue St. Pauli-Trainer musste in seinem ersten Spiel kurzfristig auf Florian Mohr verzichten: Der Verteidiger, der sich beim jüngsten 2:2 gegen den 1. FC Union Berlin als Torschütze ausgezeichnet hatte, musste mit Rücken-Problemen passen. St. Pauli-Kapitän Fabian Boll hat seine Rückenschmerzen zwar auskuriert und trat die Reise nach Kellinghusen auch mit an, wo er fleißig Autogramme gab – eingesetzt wurde er zwecks Schonung aber nicht.

Beide Mannschaften waren im Vergleich zu ihren letzten Pflichtspielen neu formiert und starteten behäbig. In der sechsten Minute gab es die erste interessante Szene, als der Fürther Ilir Azemi nach einer Linksflanke zum Kopfball hochstieg und St. Pauli-Verteidiger Markus Thorandt den Ball mit der Hand abwehrte – Schiedsrichter Frederik Listner (SV Eidertal Molfsee) zeigte aber nicht auf den ominösen Punkt. Frontzeck ging kurz danach, mangels Coaching-Zone, auf dem Platz, um Korrekturen in seiner Abwehr vorzunehmen. Als Akaki Gogia den ersten Torschuss der Kiez-Kicker abgab, klärte Greuther-Keeper Wolfgang Hesl (spielte einst beim Hamburger SV) sicher per Flugparade zur Ecke (14.). Nachdem auch St. Pauli-Torwart Benedikt Pliquett bei einem Flachschuss des Dänen Tobias Mikkelsen sicher zupackte (13.), gingen die Hamburger in der 21. Minute in Führung: Gogia schlug einen Eckstoß von links mit viel Effet in den Fürther Strafraum, wo Florian Bruns den Ball per Kopf verlängerte und ihn Sebastian Schachten aus Nahdistanz ins Netz drückte. Eine stürmische Antwort der Franken blieb aus – Pliquett war nur bei einem Flachschuss von Niklas Weißenberger, den er sicher festhielt, noch einmal gefordert (28.). In der 35. Minute schoss der Fürther Azemi nach einer Rechtsflanke seinen Mitspieler Christopher Nöthe ab, dann war Pause.

Positiv: In der Halbzeit gaben die St. Pauli-Spieler beim Warmmachen einigen Kindern, die auf den Platz liefen, locker Autogramme – gleiches tat Frontzeck beim Gang aus der Kabine zurück zu seiner Trainerbank, bevor der zweite Durchgang begann. In diesem hatten die Hamburger die erste gute Chance, als Jan-Philipp Kalla (der vom Stadionsprecher „Kulla“ genannt wurde) sich stark behauptete und Dennis Daube bediente, dem in aussichtsreicher Position aber der Ball versprang (52.). Zwölf Minuten später zeigte der Zweitligist die nächste schöne Kombination, als Gogia den Ball per Hacke weiterleitete zum eingewechselten Mahir Saglik, der von links nicht selbst aufs Tor schoss, sondern in die Mitte zurücklegte zu Bruns, der knapp über die Latte zielte. Dann hatte „Joker“ Daniel Ginczek das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte nach einer Rechtsflanke aber an Hesls glänzendem Reflex (64.). Erst in der Schlussphase unternahm der Erstligist dann noch einmal zaghafte Versuche, zum Ausgleich zu kommen: Azemi zielte rechts vorbei (75.) und in der 86. Minute hatte Michael Hefele Pech, als er einen Freistoß brachial an den rechten Innenpfosten jagte, von wo aus er hinter Pliquetts Rücken zur anderen Seite wegsprang. „Wir haben sicher gespielt und kompakt gestanden – ich habe gute Ansätze gesehen“, war Frontzeck nach seinem Einstand zufrieden.


So spielte der FC St. Pauli:
Pliquett – Kalla, Avevor, Thorandt, Schachten (46. Schindler) – Bruns, Daube (72. Andrijanic) – Gyau, Bartels (46. Saglik), Gogia – Ebbers (72. Ginczek).
Nicht eingesetzt wurden: Himmelmann (Tor), Boll und Büchler.


(JSp)

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