
Am 7. Mai 1907 wurde Komet Blankenese, damals als reiner Fußball-Verein, gegründet. Auf den Tag genau 110 Jahre später wird nun am Sonntag, 7. Mai auf dem Sportplatz Dockenhuden nicht nur der runde Geburtstag gefeiert, sondern auch etwas für den guten Zweck getan: Ein Auswahl-Team mit früheren Komet-Kickern trifft auf ein Team der Asklepios Kliniken. Der Ball rollt ab 15 Uhr und der Eintritt ist frei ‒ es wird aber um Spenden für die „NCL-Stiftung“ gebeten, die sich dem Kampf gegen die Kinderdemenz verschrieben hat.
„Wir hatten die Idee, zum Geburtstag unseres Vereins ein Benefizspiel zu veranstalten, um für Andere etwas Gutes zu tun“, sagte Komet-Fußball-Abteilungsleiter Volker Tausend. Das Auswahl-Team der früheren „Komet-Recken“ wurde zusammengestellt von Sven Wiechmann, der ebenso wie Bernd Bressem zu dem Komet-Team gehörte, das vor 20 Jahren in die höchste Hamburger Liga aufstieg. „Danach sind beide vom Hamburger SV abgeworben worden ‒ und daran nagen wir heute noch schwer“, sagte Tausend schmunzelnd. Während es Wiechmanns Rücken „nicht mehr zulässt, selbst zu spielen“, wird Bressem für die „Komet-Recken“ auflaufen.
Bressem erinnert sich noch immer gerne an seine Zeit bei der FTSV Komet: „Hier habe ich 13 Jahre meiner fußballerischen Jugend und dann auch noch ein Jahr im Herren-Bereich verbracht. Bei den A-Junioren waren wir eine richtig starke Truppe, die zusammen mit dem Hamburger SV und gegen den FC St. Pauli in der Leistungsklasse gespielt hat. Die Feiern sind unvergessen und Komet wird immer mein Heimatverein bleiben ‒ für mich ist es eine großartige Sache, hier an einem Benefizspiel teilnehmen zu dürfen.“ Auch Wiechmann, der aktuell Betreuer der Liga-Mannschaft von Komet Blankenese ist, hat beste Erinnerungen an die damaligen Zeiten: „Wir waren ja auch Hamburger Auswahl-Spieler und für uns war es seinerzeit ,normal', dass wir immer ganz oben und erfolgreich gespielt haben, sprich in der Landes- und Oberliga. Wenn man schaut, wer heute in diesen Klassen beheimatet ist, weiß man das rückblickend mehr zu schätzen als damals.“
Professor Meier von den Asklepios-Kliniken nutzte die Gelegenheit, um sein Team, das am Sonntag gegen die „Komet-Legenden“ antreten wird, vorzustellen: „Wir sind eine Betriebs-Mannschaft, die sich vor zweieinhalb Jahren zusammen gefunden hat. Wir spielen in der Betriebssport-Liga, bestreiten aber auch gerne und regelmäßig Benefizspiele.“ Während Bressem sogar auf sechs Bundes- und 22 Zweitliga-Spiele zurückblicken kann, war Professor Meier einst immerhin in der Verbandsliga aktiv: „Ich habe drei Jahre für den Itzehoer SV 09 gespielt“, verriet der Mediziner und stellte klar: „Ich spiele immer gerne Fußball, weil es einfach Spaß macht und mich an die früheren Zeiten erinnert.“ Mit dem Team der Asklepios-Kliniken trat Professor Meier schon mehrmals zu einem Benefizspiel gegen die Altliga des Hamburger SV an ‒ im vergangenen Jahr auch zugunsten der NCL-Stiftung.
Tausend sagte über die sportliche Stärke der „Komet-Legenden“: „Wir laufen mit ,alten Recken' auf, von denen mehrere jahrelang gar nicht mehr gespielt haben. Einige Aktive werden deshalb sicher nur ein paar Minuten auf dem Platz mitwirken können ‒ aber wir haben uns verjüngt und verstärkt, um die Spielzeit von zwei Mal 35 Minuten durchhalten zu können.“ Die Komet-Verantwortlichen hoffen „auf ein schönes Spiel und viele Tore“ sowie auf zahlreiche Zuschauer: „Natürlich wäre es schön, wenn am Ende des Tages ordentlich Geld in der Kasse klingelt ‒ hier hoffen wir einfach auf großzügige Spenden der Zuschauer“, so Tausend, der noch einmal versprach: „Der komplette Erlös geht an die NCL-Stiftung.“
Um 13 Uhr steht am Sonntag zunächst das Kreisliga-Spiel der Ersten Herren von Komet Blankenese gegen den SC Pinneberg II an. „Danach wird unsere Zumba-Truppe für ordentlich Stimmung sorgen“, berichtete Tausend. Kurz vor dem Anpfiff werden Repräsentanten der NCL-Stiftung noch einmal deren Zweck und Arbeitsweise erklären, ehe um 15 Uhr die Spieler beider Teams durch ein Cheerleading-Spalier auf den Platz laufen. „In der Halbzeitpause wird es einen weiteren Auftritt unserer Cheerleader und unserer Zumba-Truppe geben“, so Tausend. Gegen 16.28 Uhr wird der Abpfiff ertönen.
In Deutschland sind aktuell rund 700 Kinder von der Kinderdemenz betroffen, jährlich kommen etwa 15 bis 20 neue Kinder dazu. Weltweit leiden etwa 70.000 Kinder unter der Krankheit, die zum Tod noch vor dem 30. Lebensjahr führt. Momentan gibt es kein Medikament und keine Therapie ‒ um dies zu ändern, gründete Dr. Frank Husemann 2002 die „NCL-Stiftung“. „Seitdem setzt sich die gemeinnützige Stiftung aktiv für die nationale und internationale Forschungsförderung ein, um den betroffenen Kindern eine Aussicht auf bislang fehlende Therapie- und Heilungsansätze zu geben“, erklärte Anne Erichsen von der NCL-Stiftung. Dieses Vorhaben treibt die NCL-Stiftung voran, indem sie Forschungsprojekte und Kooperationen initiiert und finanziert sowie ein Netzwerk aufbaut, um auch international einen Austausch zu ermöglichen.