
Nach 13 von 15 möglichen Zählern aus den letzten fünf Partien vergab TuRa Harksheide als Tabellen-Vierter die sich durch einen Sieg bietende Gelegenheit bis auf einen bzw. drei Punkte an die davor platzierten Teams vom HEBC und dem Hamburger SV III heranzurücken, die am Freitagabend in Norderstedt im direkten Aufeinandertreffen 2:2 gespielt hatten.
Eigentlich standen die Vorzeichen im Auswärtsspiel bei Inter Hamburg gar nicht einmal schlecht für die Norderstedter, ihren guten Lauf der letzten Wochen mit einem weiteren Dreier zu untermauern und mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen, denn die Hausherren um Trainer Dennis Mitteregger konnten fürwahr nicht gerade mit breiter Brust auflaufen. Aus den letzten sieben Spielen hatten sie nur ein Pünktchen mitgenommen, der letzte Sieg gelang vor fast genau zwei Monaten und die Spielerdecke dünnte aus Verletzungs- und Urlaubsgründen mehr und mehr aus, so dass diesmal sogar Ligamanager Atalay Arican in die Startformation rückte und mit Torwart Andre Alves Lopes tatsächlich nur ein Auswechselspieler zur Verfügung stand.
Doch nun zum Spiel der beiden Kontrahenten, die im ersten Spielabschnitt den wenigen Zuschauern an der Max-Brauer-Allee bei frostigen Temperaturen nichts Erwärmendes boten. TuRa hatte dabei 25 Minuten lang klare Vorteile und hätte nach 21 Minuten mit 1:0 in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen, aber Adrian Sousa wusste ein Geschenk von Kann Barak, der im eigenen Sechzehner den Ball vertändelte, nicht zu nutzen, wobei er den Ball aus neun Metern viel zu lasch direkt auf Keeper Maximilian Menschner setzte, der diesen problemlos aufnehmen konnte. Die restliche Spielzeit der ersten Hälfte gestalteten die Hausherren ausgeglichen, ohne dabei aber auch nur einmal offensiv richtig gefährlich zu werden.
Dies sollte sich im zweiten Spielabschnitt ändern. Nur zwei Minuten waren gespielt, als Rechtsverteidiger Leandro Indulto nach einem schnell ausgeführten Freistoß rechts im TuRa-Strafraum zum Abschluss kam, dabei aber am aufmerksamen Gäste-Torwart Jannik Flint hängenblieb. Auf der anderen Seite war es Adrian Sousa, der aus spitzem Winkel knapp am langen Eck vorbeizog (50.) und Sturmpartner Lion Jodeit erst im letzten Moment vom blockenden Emre Ulug am Torerfolg gehindert wurde (55.). Ungefähr von diesem Zeitpunkt an verkrampften die Gäste mit ihren Angriffsbemühungen mehr und mehr, verfehlten ein ums andere Mal den finalen Pass in die Spitze und enttäuschten ihre Anhänger gewaltig. Die Hausherren, die hinten um die souverän agierenden Innenverteidiger Simon Mensah und Leroy Delmar immer sicherer wurden, witterten Morgenluft und traten nun auch offensiv besser in Erscheinung. Kai Steinhöfel verpasste mit einem Schuss aus 23 Metern das Tor nur knapp (63.) und kam nach 79 Minuten nur um einen Schritt zu kurz gegen Torwart Flint. Im Gegenzug scheiterte Lion Jodeit mit einem Kopfball aus 10 Metern an Keeper Maximilian Menschner. Nachdem dann TuRa’s Nassim Saleh 25 Meter vor dem eigenen Gehäuse den Ball an Dusko Pezerovic verloren hatte, drang dieser rechts in den Strafraum der Gäste ein und konnte von Yannick Schlichting nur per Foulspiel gestoppt werden. Den unstrittigen Elfmeter versenkte Serdar Bahtiyar sicher zur 1:0 Führung der Hausherren (83.), die diesen Vorsprung mit viel Leidenschaft nicht mehr aus den Händen gaben und so am Ende nicht einmal unverdient drei kaum für möglich gehaltene Punkte mit in die Winterpause nehmen konnten.
hvp