
„Das wichtigste heute war, dass wir nach dem schlechten 0:2 bei BU II wieder zurück in die Spur gefunden haben. Dass wir dabei die Tabellenführung knapp (nur aufgrund der weniger geschossenen Tore; Anmerkung von SportNord) verpasst haben, ist dabei sekundär“, sagte Frank Neben, Trainer des TuS Berne nach dem 2:1 über den Glashütter SV nach der Partie an der Berner Allee, in der es seine Schützlinge bis zum Ende unnötig spannend machten.
Glashütte kassierte indes seine sechste Niederlage in Folge und muss allmählich aufpassen, nicht in den ärgsten Strudel nach unten zu geraten. Unter der Leitung von Boris Thormälen (34), eigentlich Torwart-Trainer der Gäste, diesmal aber erstmalig alleinverantwortlich an der Linie, weil Coach Denis Wucherpfennig seinen lange geplanten USA-Urlaub genießt und Co-Trainer Joussef Mountassir diesmal als Ersatztorwart aufgeführt war, zeigte der Glashütter SV in den ersten 45 Minuten einen sehr engagierten Auftritt. Berne fand gegen die konzentriert in der Defensive arbeitenden Gäste zunächst kein Durchkommen. Die 1:0 Führung der Hausherren nach 25 Minuten durch einen trockenen 20-Meter-Schuss von Jonatahn Zinn durch die Hosenträger von Glashüttes Keeper Patrick Scheer hatte sich bis dahin nicht unbedingt abgezeichnet. Das Spiel verlief ausgeglichen, wobei der GSV auch nach vorne Akzente setzte. So auch nur 60 Sekunden nach dem Zinn-Tor, als Moritz Scholz Torwart Florian Krumhorn mit einem Distanzschuss mehr Mühe breitete, als diesem lieb war.
Dass schließlich der 1:1 Ausgleich fiel (38.) war nicht einmal unverdient. Malte Wittmann hatte sich über rechts durchsetzen können, dann perfekt geflankt und in Kevin Strominski einen Abnehmer gefunden, der am kurzen Eck per Kopf Torwart Krumhorn keine Chance ließ.
Mutig, vielleicht zu mutig spielte Glashütte weiter nach vorne und musste dann nach einem schnell vorgetragenen Angriff der Hausherren den erneuten Rückstand hinnehmen. Steve Theis hatte von der rechten Grundlinie Goalgetter Tom Wohlers mustergültig bedient, der mühelos ins Schwarze traf und so seinen bereits 18. Saisontreffer erzielte.
In der 44. Minute bot sich Glashüttes linkem Mittelfeldmann Moritz Scholz die erneute Ausgleichschance, doch ein Berner Akteur rettete im letzten Moment zur Ecke, die es erstaunlicher Weise dann nicht gab.
Nach dem Seitenwechsel war es zunächst erneut Kevin Strominski, der am Ausgleich roch, aber an Florian Krumhorn im Berner Tor hängenblieb (50.). Von da an spielte im Grunde genommen nur noch der TuS Berne, der nun richtig auf die Tube drückte und die Gäste von einer in die nächste Verlegenheit brachte. Glashüttes Torwart Patrick Scheer geriet unter Dauerbeschuss, machte seine Sache dabei äußerst gut, hatte aber auch Glück (einmal Latte), dass sowohl Marco Theis, Andre Fernandes Mendes, Steve Theis, Tom Wohlers als auch Jonathan Zinn zwischen der 55. und 75. Minute gleich sieben hochkarätige Torchancen liegenließen. „Das gibt es doch gar nicht“, waren die wohl am häufigsten verwendeten Zuschauer-Worte.
Die Fußball-Weisheit, dass ein derartiger Chancenwucher am Ende noch bestraft wird, bewahrheitete sich diesmal jedoch nicht, auch wenn der von Trainer Boris Thormählen eingewechselte Tom Schlichenmaier (89.) in der Schlussminute aus 15 Metern frei zum Abschluss kam, dabei aber direkt in die Arme von Torwart Krumhorn traf. Was folgte, war kollektives Durchatmen auf Seiten des TuS Berne, als Schiedsrichter Sven Reinhart die Partie beendete.
hvp