Bezirksliga Nord: Paloma macht weiter Boden gut


Dem 1:0 bei Eintracht Norderstedt II und dem 6:0 über Grün-Weiss Eimsbüttel ließ der USC Paloma II am Freitagabend beim SC Sperber ein 4:2 folgen. Waren es vor drei Spieltagen noch sechs Zähler Abstand zum rettenden Ufer, stellt sich die Lage nun für das Team von Trainer Hansjörg Kallenbach wesentlich hoffnungsvoller dar.

Der SC Sperber, für den es in den verbleibenden Spielen nur noch um die berühmte Golden Ananas geht, trat diesmal mit geballter Offensive an. Trainer Bastian Quast musste am Ende erkennen, dass diese Formation mit vier Stürmern und dazu noch mit offensiv ausgerichteten Außenverteidigern nicht zum gewünschten Erfolg führte, sondern vielmehr dem Gegner in die Karten gespielt hatte.

Die Gäste von der Brucknerstraße setzten die ersten Ausrufezeichen im Spiel. Nach fünf Minuten war es Edvin Isic, der mit einer Direktabnahme aus acht Metern an Torwart Marius Piehl scheiterte. Danach trat dann Schiedsrichter Dennis Daniel erstmals auf den Plan und sorgte hüben wie drüben für höchstes Erstaunen, beim SC Sperber mehr für Entsetzen. Nachdem die Hausherren einen harmlosen Ball aus dem eigenen Sechzehner befördert hatten, ertönte der Pfiff des Referees, der dann schnurstracks Richtung Elfmeterpunkt marschierte und auf den Punkt zeigte. Es wird sein Geheimnis bleiben, warum. Constantin Propp trat an und nutzte das Geschenk zur 1:0 Führung (10.). Weitere umstrittene Entscheidungen des Spielleiters ließen das Spiel in der Folge zur Nebensache werden und führten zu permanenten Diskussionen auf und neben dem Platz. Zwischendurch hatte Simon Flandrin aus neun Metern die große Chance zum Ausgleich, setzte den Ball aber rechte neben das Tor (17.). Als dann der Assistent auf Seite der Stehtraversen die Fahne hob und Abseits von Sperbers Marco Heydorn, der ohnehin nicht an den Ball gekommen wäre, signalisierte, nachdem ein Gäste-Spieler für wirklich jeden Beobachter einen klaren Rückpass 40 Meter vor dem eigenen Tor zum Keeper gespielt hatte, erfolgte tatsächlich der Pfiff des Schiedsrichters (27.). Irgendwie ließ sich der Referee dann überzeugen, dass er erneut absolut falsch gelegen hatte, unterbrach das Spiel und setzte die Partie mit einem Schiedsrichterball fort, den er dann Heydorn vor die Füße legte, der sich zum Glück nicht dazu hinreißen ließ und damit allein auf das Paloma Tor zuzulaufen, sondern die Kugel fair und anständig den Gästen zuspielte.

In der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs durfte dann auch wieder ohne Beeinträchtigung des bis dahin vollkommen überforderten Gespanns Fußball gespielt werden. Benjamin Baarz glich nach 37 Minuten für die Raubvögel zum 1:1 aus, nachdem die Gäste den Ball nicht aus dem Sechzehner wegbekamen. Im Gegenzug das gleiche Problem bei den Hausherren, was Liga-Leihgabe Meisam Azadeh zur erneuten Führung des USC zu nutzen wusste.

Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel war es Marco Heydorn, der nach Klasse-Zuspiel von Malte Burmester eiskalt zum 2:2 Ausgleich ins lange Eck vollstreckte. Kurzzeitig sah es nach einer Wende zu Gunsten der anrennenden Sperberaner aus, die sich aber viel zu sehr in Einzelaktionen ergingen und die Defensive vernachlässigten. Paloma hielt gut und ehrgeizig dagegen und lag nach 58 Minuten wieder mit 3:2 in Front. Julian Hilbig, ein weiterer Akteur aus dem Liga-Kader, hatte sich rechts bis zur Grundlinie durch gedribbelt und dann präzise auf Robin Broksch zurückgelegt, der Torwart Marius Piehl aus 11 Metern keine Chance ließ. Nach zwei weiteren Gelegenheiten, die Führung auszubauen (Broksch und Niclas Schlafke (65./70.), verwertete Julian Hilbig die dritte mit einem Schuss links im Sechzehner zum 4:2 für die Gäste ins lange Toreck (75.). Den negativen Deckel quasi drauf machte Sperbers Manuel Henkel, der nach nur 18minütiger Einsatzzeit innerhalb weniger Sekunden zunächst die Gelbe (wofür nicht zu erkennen) und nach wohl unpassenden Worten die Gelb/Rote Karte bekam (83.). Kurz zuvor hatte Marco Heydorn Pech, als er aus 25 Metern nur den linken Pfosten traf (80.).

Pünktlich nach 90 Minuten pfiff Referree Dennis Daniel die Partie ab. Über seine Leistung sollte man lieber den Mantel des Schweigens decken, was nichts am verdienten Sieg der Paloma-Zweiten ändert, die nun noch alles in eigener Hand hat, auch in der nächsten Saison Bezirksligist zu bleiben.





hvp

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