Landesliga 1: Mansours Märchen macht es möglich: Erster VfL-Sieg in 2022

Ramy Mansour (vorne), hier gegen den Harburger Vincent Bürger, schoss zwei der drei Tore des VfL Pinneberg.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Es war ein bisschen wie ein Märchen. Weil sich Lennart Lux im Duell mit Torwart Denis Trunov verletzt hatte, wurde Ramy Mansour in der 23. Minute eingewechselt. Keine zwei Zeigerumdrehungen später wurde der 23-Jährige, der aktuell in Spanien studiert und nur vereinzelt in Norddeutschland weilt, links steilgeschickt und brachte den VfL Pinneberg mit einem fulminanten Schuss in Front im Landesliga-Spiel gegen den Harburger TB. Am Ende stand es 3:0 und VfL-Trainer Marc Zippel erklärte nach dem ersten Sieg im Jahr 2022: „Das ist ein wunderschönes Gefühl – wir sind sehr glücklich, wissen aber auch, dass wir noch nichts erreicht haben.“

Im VfL-Stadion an der Fahltsweide hatten die Harburger zunächst ein klares Plus an Ballbesitz und Offensivaktionen. Die Prüfungen, denen er unterzogen wurde, bestand der Pinneberger Keeper Bastian Buß aber. Die Hausherren ihrerseits kamen fast nur mit langen Bällen zu Entlastungsangriffen. So entstand wie eingangs beschrieben auch das 1:0 und in der 27. Minute auch das 2:0, als Mansour über halbrechts steilgeschickt und von Justin Bührmann, der seinen Laufweg kreuzte, zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Omar Amarkhel (MSV Hamburg) zückte „nur“ die Gelbe Karte gegen den Harburger, was einige VfL-Akteure mit Verweis darauf, dass er „der letzte Mann gewesen“ sei, kritisierten. Mansour glänzte daraufhin auch mit Fairness, als er seinen Mitspielern zurief: „Alles gut, lasst den Schiri in Ruhe.“ Den fälligen Freistoß zirkelte Aleksandar Pavlovic auf das kurze Eck, wo Trunov den Ball nicht festhalten konnte. Den Abpraller setzte Mansour von rechts aus spitzestem Winkel an den linken Innenpfosten und den ersten Nachschuss von VfL-Kapitän Berat Alija klärten die Gäste noch auf der Torlinie, doch dann gelang Torben Schierbeck im Nachsetzen das 2:0.

Zum 3:0 noch vor der Pause fehlten nur Millimeter, als zunächst Mansour von halblinks aus nur die Unterkante der Latte traf und es ihm Schierbeck beim Nachschuss gleichtat (43.). Im zweiten Durchgang versuchten die Harburger, noch einmal in die Partie zurückzukommen. Aber die Treffsicherheit, die sie bei ihren vorherigen Heimsiegen gegen den SC Nienstedten (9:1) und Rasensport Uetersen (4:3 vor den Augen von Marc Zippel, VfL-Liga-Obmann Theodoros Ourgantzidis sowie einigen Pinneberger Kickern) ausgezeichnet hatte, fehlte ihnen dieses Mal. Spätestens, als Mansour mit dem 3:0 seinen Doppelpack schnürte (84.), war er der „Mann des Tages“ und die Partie entschieden.

(Johannes Speckner)

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