Bezirksliga 1: Verkapptes B-Klassen-Duell endet mit Remis

Zweikampf zwischen dem Elmshorner Torschützen Mert Acar (links) und dem Pinneberger Linus Lehment.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Für Ostersonnabend, 16. April war eigentlich in der B-Kreisklasse 3 das Nachholspiel zwischen dem SC Pinneberg II und dem FC Elmshorn II vorgesehen. Dazu wird es durch den Rückzug der FCE-Reserve vom Spielbetrieb nicht mehr kommen. Aber dafür liefen am Freitagabend beim Aufeinandertreffen der Liga-Mannschaften des SC Pinneberg und des FC Elmshorn zahlreiche Spieler auf, die am 5. September 2021 noch im Hinspiel-Duell der Reserve-Teams (2:1 für die Krückaustädter) dabei gewesen waren. Der Grund dafür: Die Elmshorner mussten in der Winterpause zahleiche Abgänge und die Pinneberger in den vergangenen Wochen zahlreiche Corona-Erkrankungen und daraus resultierende Ausfälle hinnehmen.

SCP-Trainer Jens Schmanke schickte mit Leon Brühning, Michael Gräfenstein, Linus Lehment, Anton Leseberg und Leon Stampff sowie den „Jokern“ Hendrik Hoch, Patrick Schneidewind und Sascha Mohorn insgesamt acht Akteure ins Rennen, die nicht über allzu viel Erfahrung auf Bezirksebene verfügen. Im Gäste-Team traf dies auf Orcun Aladag, Emre Malkoc, Kadir Tiryaki und Serkan Yaman sowie die eingewechselten Kastriot Kabashi, Kadir Kilic – der FCE-Trainer musste aufgrund der Personalnot in den letzten 20 Minuten aktiv mitwirken – und Sten Ungermann zu.

Den besseren Beginn erwischten auf dem Rasenplatz an der Raa, der den vorherigen Regenfällen zum Trotz nicht für unbespielbar erklärt worden war, die Gäste. Schon in der zweiten Minute besaßen sie die erste Chance: Sergen Sevinc zog von halbrechts aus ab und zielte nur knapp am langen Eck vorbei. Der nächste Gäste-Versuch kam von Albert Revutskiy und wurde von SCP-Keeper Florian Jensen mühelos unschädlich gemacht (7. Minute). Nach einer Viertelstunde gab es dann auch die erste Chance der Heim-Elf: Brühning zog von halbrechts ab und sein Mitspieler Lehment erwischte den Ball noch so, dass er ihn gefährlich gen Gehäuse lenken konnte – dabei stand er jedoch im Abseits.

Florian Jensen, dem Kilic „eine bärenstarke Leistung“ attestierte, flog vergeblich, als FCE-Kapitän Ömer Aygün aus 22 Metern zum Freistoß antrat – allerdings sprang der Ball vom rechten Lattenkreuz ins Feld zurück und als Aygün zum Nachschuss ansetzen wollte, hatte Schiedsrichter Finn Hendrik Haase (vom SC Europa) wegen eines vorherigen Offensivfouls bereits angepfiffen (17.). Nun wogte die Partie auf und ab. FCE-Keeper Alan Kado fing einen Kopfball nach einem Eckstoß und rettete dann nach einem Steilpass gegen den frei vor ihm auftauchenden Lehment (19.). Sieben Zeigerumdrehungen später hielt Alan Kado per Reflex auch einen Schuss, den Lehment nach einem Abwehrfehler de Gäste abgegeben hatte.

Die beiden letzten Aktionen der ersten Halbzeit gehörten dann wieder den Krückaustädtern. Erst verzweifelte Sevinc, nachdem er von links nach innen gezogen war, mit einem „satten Pfund“ an der Reaktionsfähigkeit von Florian Jensen (32.). Kurz darauf war es erneut Sevinc, der mit seinem Lattenschuss den zweiten Aluminiumtreffer des Tages verbuchte (35.). „Eigentlich hätten wir zur Pause mit 2:0 oder 3:0 führen müssen“, urteilte Kilic. Zu Beginn des zweiten Durchgangs verflachte die Partie zunächst: „Da gab es vornehmlich Zweikämpfe im Mittelfeld“, berichtete Kilic.

Nach einer guten Stunde schien das Pendel dann zugunsten der Pinneberger auszuschlagen: Einen Eckstoß, den Stampff mit viel Effet hereingegeben hatte, wurde von keinem Mit- oder Gegenspieler mehr berührt – was Alan Kado so sehr überraschte, dass er zwar noch mit einer Hand an das Spielgerät kam, es aber nicht mehr entscheidend abwehren konnte (1:0/68.). In der Folge boten sich der Heim-Elf Räume zum Kontern. Bei einem solchen Gegenstoß kreuzten sich die Laufwege von Sebastian Fröhlich und Yaman, woraufhin der erfahrene SCP-Akteur auf den Boden und der FCE-Rechtsverteidiger mit „Rot“ vom Platz flog (79.).

„Dass wir trotz der daraus resultierenden Unterzahl noch zum Ausgleich gekommen sind, macht mich stolz“, erklärte Kilic, der an der Entstehung des 1:1 selbst maßgeblich beteiligt war. Denn nachdem er hinten einen Pinneberger Angriff abgefangen hatte, passte er den Ball weit nach vorne zu Sevinc, der zum wiederholten Male nach innen zog und gelegt wurde. Bei der Diskussion, wer den 17-Meter-Freistoß schießen darf, behauptete sich Mert Acar gegen Ayham Kado und schoss den Ball zwar nicht allzu platziert, aber hart über die SCP-Abwehrmauer hinweg in das Netz (84.).

In den zehn Minuten, die danach einschließlich Nachspielzeit noch absolviert wurden, hätten beide Teams noch gewinnen können. Doch weder den Hausherren, für die Jan Jania und der eingewechselte Sebastian Stapel kein Zielwasser getrunken hatten, noch den Gästen, für die Sevinc zwei Konterchancen vergab, wollte das 2:1 gelingen. Jörg Repenning, der als Trainer des Staffel-Rivalen SC Egenbüttel unter den Zuschauern weilte, verabschiedete sich von der Raa, indem er Schmanke „viel Erfolg für die kommenden Aufgaben“ wünschte. „Das werden wir angesichts der Zusammensetzung unseres Kaders benötigen“, erklärte der SCP-Coach abschließend.

(Johannes Speckner)

 Redaktion
Redaktion Artikel