Bezirksliga 1: Schenefeld gerettet. Lieth wahrscheinlich auch

Zwischen Henry Wankel (Blau-Weiß 96 Schenefeld, links) und dem Liether Asan Saliev könnte es in der kommenden Saison ein Wiedersehen geben.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Engel“ von Rammstein war von einem angrenzenden Platz, auf dem Jugendliche feierten, auch im Stadion Achter de Weiden gut zu hören. Just in dieser Zeit wandelten Blau-Weiß 96 Schenefeld und die „Roten Teufel“ der SV Lieth zwischen Himmel und Hölle. In der 64. Minute schnupperten die Gäste am Führungstor – doch zunächst rettete 96-Keeper Fynn Cedric Ritter per Grätsche vor dem heranstürmenden Dema Jeminovic, woraufhin Yannick Sahs per Fernschuss das verwaiste Gehäuse ins Visier nahm, aber Jonas Quittkat als Verteidiger der Blau-Weißen kurz vor der eigenen Torlinie rettete. Im direkten Gegenzug setzte der eingewechselt Fabian Arth links in der eigenen Spielfeldhälfte zu einem Sololauf an, übersprang den herangrätschenden Patrick Scheidt und schoss von links aus zum 1:0 in das lange Eck ein.

Dies war in einem ausgeglichenen Spiel zugleich der Endstand, weil sich die Liether in der Folge vergeblich mühten, zum Ausgleich zu kommen. Die beste Chance zum 1:1 besaß Julien Duffke, der sich aber von halbrechts aus guter Position keinen Torschuss zutraute, sondern mit einem Querpass Asan Saliev suchte, der im Abseits stand. „Leider haben wir auch unsere Angriffe in der ersten Halbzeit nicht entschlossen genug zu Ende gespielt“, klagte SVL-Interimstrainer Bo Hansen, der „einige aussichtsreiche Aktionen“ seiner Elf gesehen hatte.

Die hatten allerdings auch die Hausherren. So hätten sie durchaus schon nach einer Stunde in Führung gehen können, als Julius Johnny Paster mit einem Eckstoß von der rechten Seite Maik Wegner fand, dessen Kopfball Gäste-Keeper Andre Prüß aber mit einem starken Reflex parierte. „Viel mehr haben wir defensiv nicht zugelassen“, betonte Hansen, der zu dem Schluss kam: „Wenn uns ein Gegner schlägt, dann nur knapp und nach einem ekligen Spiel.“ Wahre Worte, denn nach dem am 4. Februar erlittenen 1:6-Debakel gegen den Heidgrabener SV, dem letzten Spiel unter der Regie von Coach Nico Plocharska, der seitdem pausiert, gab es für die Liether zwar neben zwei Siegen und einem Unentschieden auch drei Niederlagen, die aber alle mit einem Tor Differenz ausfielen.

Die Schenefelder sind mit nun 26 Punkten endgültig aller Abstiegssorgen ledig. „Nun können wir endlich die Gespräche mit den Spielern für die kommende Saison finalisieren“, freute sich 96-Trainer Mathias Timm, der „nicht davon ausgeht, dass es allzu viele Veränderungen im Kader geben wird“. Auch die Liether haben den Klassenerhalt „zu 99 Prozent sicher“, so Hansens Rechnung, da sie vor dem letzten Spieltag neben drei Punkten Vorsprung auf den Drittletzten SC Pinneberg auch eine um 13 (!) Treffer bessere Tordifferenz haben. Dass der Vorletzte FC Roland Wedel, der noch fünf Partien zu bestreiten hat, seinen aktuell neun Zähler betragenden Rückstand wettmacht, kann sich Plocharska „beim besten Willen nicht vorstellen“.

(Johannes Speckner)

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