Bezirksliga 1: Höchste Schenefelder Niederlage seit mehr als zwei Jahren

Philippe Schümann (Heidgraben, links), hier gegen den Schenefelder Fabian Arth, stockte sein Tor-Konto auf 21 Treffer auf.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Noch immer in aller Munde ist im Kreis Pinneberg das Torwart-Tor, mit dem Fynn Cedric Ritter am 17. September 2021 für Blau-Weiß 96 Schenefeld in der dritten Minute der Nachspielzeit gegen den Heidgrabener SV zum 3:3-Endstand ausglich. Als am Sonntag das Rückspiel anstand, fehlte Ritter, der in elf der ersten 17 Schenefelder Saisonspiele das Tor gehütet hatte. An seiner Stelle stand Jonathan Hohenegger zwischen den Pfosten, für den es ein bitterer Nachmittag wurde: Er musste fünfmal hinter sich greifen, und der 5:1-Erfolg des „kleinen HSV“ war für die Schenefelder nach ihrem zuvor errungenen, höchsten Saisonsieg (7:0 gegen den FC Elmshorn) die deutlichste Pflichtspiel-Niederlage seit dem 6. März 2020, als sie ihren bis dato letzten Landesliga-Auftritt und die letzte Partie vor der Erhebung der ersten Corona-Beschränkungen beim Eimsbütteler TV mit 0:12 verloren hatten.

Auf dem Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße hatten die Hausherren von Beginn an Vorteile. „Auch, weil wir besser mit den Windverhältnissen zurechtgekommen sind“, urteilte Hinrichsen. Dies machte sich in der siebten Minute auch im Ergebnis bemerkbar: Eine Linksflanke von Ricardo Gomes versenkte Serge Haag sehenswert per Direktabnahme zum 1:0. Das schnelle 2:0 wäre möglich gewesen, doch Philippe Schümann schoss von halblinks aus am kurzen Pfosten vorbei (10. Minute). Stattdessen kamen die Schenefelder etwas überraschend zum Ausgleich: Als die Abwehr der Heim-Elf einen zweiten Ball nicht richtig klärte, schoss Lewe Timm flach zum 1:1 ein (16.).

Die Heidgrabener hätten zügig wieder in Front gehen können, aber ihr Stoßstürmer Tobias Brandt fand von halblinks aus zunächst seinen Meister in Hohenegger, ehe er den Abpraller im Fallen am kurzen Pfosten vorbeigrätschte (21.). Zehn Zeigerumdrehungen später konnte 96-Kapitän Maik Wegner den agilen Brandt dann nur per Foul stoppen. Den von Schiedsrichter Janos Beckmann (vom ETV) verhängten und laut Hinrichsen „unstrittigen“ Elfmeter verwandelt Philippe Schümann zum 2:1 (32.). Das 3:1 noch vor der Pause wäre möglich gewesen, aber erst zielte Haag am langen Pfosten vorbei (43.) und dann scheiterte Brandt erneut knapp (45.).

Nach dem Seitenwechsel holten die Heidgrabener das zuvor Versäumte aber zügig nach: Bei einer herrlichen Kombination spielte Jonas Zimmermann links Philippe Schümann frei, der direkt in die Mitte flankte. Dort legte Brandt den Ball sofort ab zu Tim Robin Brinke, der zum 3:1 einschoss (53.). „Da haben wir schön über mehrere Stationen mit nur einem Kontakt gespielt“, lobte Hinrichsen. Nachdem Philippe Schümann freistehend an Hohenegger gescheitert war (55.), folgte eine ruhigere Viertelstunde. Der eingewechselte Dennis Lebedinski fügte sich mit einem zu flach geratenen Lupfer ein (71.), ehe Philippe Schümann noch zwei weitere Male zuschlug: Erst verwandelte er im zweiten Anlauf einen langen Haag-Einwurf (76.), ehe er eine lange Rechtsflanke von Gomes per Direktabnahme gegen Hoheneggers Laufrichtung zum 5:1-Endstand versenkte (88.). Hinrichsen lobte Cass Marcks als „Mann des Tages“, da der Verteidiger „kaum einen Zweikampf verloren“ habe.

(Johannes Speckner)

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