„Wir sind hier nicht in der Bundesliga ‒ und das werde ich dem Schiedsrichter gleich auch noch einmal sagen“, sagte Andy Onoh, Trainer des NCG FC Hamburg, nach dem Abpfiff der B-Kreisklassen-Partie gegen Rasensport Uetersen. Das nigerianische Team schlug sich achtbar und unterlag dem Meisterschaftsfavoriten „nur“ mit 0:2 ‒ und das, obwohl NCG-Keeper Ferdinand Chigozie Ibebuike bereits in der 25. Minute die Rote Karte gesehen hatte. Was war geschehen? Der Torwart hatte einen langen Pass der Uetersener unterlaufen und den Ball daraufhin außerhalb seines Strafraums mit der Hand gespielt. „Damit hat er eine klare Torchance von uns verhindert und die Rote Karte war regelkonform“, sagte Rasensport-Trainer Peter Ehlers.
Merkwürdig war allerdings, dass Schiedsrichter Juro Jurinovic (von Croatia) die Partie auf dem Grandplatz „Neue Welt“ am Jahnring im Schatten des Stadtparks erst mit achtminütiger Verspätung anpfiff. Als der Ball dann endlich rollte, waren die Rosenstädter gleich hellwach und gingen nach einer guten Viertelstunde in Führung: Nach einem Eckstoß flankte Mats Lennart Enderle den Ball in die Mitte, wo Yannik Levenhagen zum 0:1 einköpfte (16.). Zehn Minuten später folgte der besagte Platzverweis. Auch in Überzahl gelang es den Gästen nicht, zeitig das zweite Tor nachzulegen: Nach mehreren vergebenen Chancen, bei denen vor allem Marvin Schramm kein Zielwasser getrunken hatte, blieb es bis zur Pause beim 0:1.
Im zweiten Durchgang fingen die Uetersener einen Ball ab und konterten dann über drei Stationen: Kirill Shmakov bediente Schramm, dessen Querpass Christian Kilb zum 0:2 veredelte (48.). „Das war schön herausgespielt“, lobte Peter Ehlers. Artur Koziol vergab in der 60. Minute das sichere 0:3 und hatte auch in der Folge bei weiteren guten Möglichkeiten kein Glück im Abschluss getrunken. Deshalb wäre es beinahe noch einmal eng geworden, doch ein 18-Meter-Schuss von NCG-Akteur Uche Ogunta klatschte nur an den rechten Pfosten (81.). So freute sich Peter Ehlers über das dritte Spiel in Folge ohne Gegentor und betonte: „Auf diesem harten Acker war es wirklich nicht leicht ‒ deshalb sind wir einfach nur froh, dass wir gewonnen haben.“ Ein Sonderlob erhielt Fynn Laut, der „auf dem nicht einfachen Boden hervorragend Fußball gespielt“ habe.
Bereits am Montagabend und somit nur gute 26 Stunden nach dem Abpfiff der Partie am Jahnring gastierten die Uetersener zu einem Testspiel beim VfR Horst. Die Hausherren, die in Schleswig-Holsteins Verbandsliga Süd-West (vergleichbar mit der Hamburger Landesliga) vier (!) Klassen höher um Punkte kämpfen, legten eine 2:0-Führung vor. Artur Koziol verkürzte zum 2:1-Endstand. Ein Sonderlob verdienten sich mit Dennis Sniehotta und Tim Tiedemann zwei Leihgaben der Zweiten Uetersener Herren (B-Kreisklasse 5).
