
Eine traurige Nachricht gab es am Montagabend aus dem Nordwesten von Mecklenburg-Vorpommern: Der FC Schönberg 95, der in der Regionalliga Nordost zurzeit Tabellen-13. und auf dem besten Weg zum sportlichen Klassenerhalt ist, wird für die kommende Saison weder für die Regionalliga noch für die Oberliga Nordost-Nord melden, sondern sich im Sommer entweder in die Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern oder in die Landesliga zurückziehen.
In der vergangenen Woche hatte „Palmberg“, der als Hauptsponsor den Aufstieg der Maurinestädter in die Nordost-Staffel von Deutschlands vierthöchster Spielklasse vor zwei Jahren erst möglich gemacht hatte, angekündigt, sein Engagement für den Verein deutlich einzuschränken. Davon betroffen sind neben Sven Wittfot, dem Sportlichen Leiter der Schönberger, der als Spieler lange Jahre für den Hamburger SV II kickte, unter anderem auch Torwart Kennet Kostmann und Defensivmann Dominik Jordan, die einst ebenfalls in Hamburg aktiv waren. Doppelt traurig: Vor exakt zehn Jahren hatten sich die Schönberger, nachdem sie die Oberliga-Saison 2006/2007 als Tabellen-Siebter abgeschlossen hatten, schon einmal zurückgezogen und einen Start in der Verbandsliga erstritten (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), in der sie 2009 Meister wurden, aber aus wirtschaftlichen Gründen auf den Wiederaufstieg verzichteten.
Auf der Internet-Seite des FC Schönberg 95 wurde am Montag folgende Mitteilung veröffentlicht:
„Nach zwei sportlich erfolgreichen Jahren in der Fußball-Regionalliga Nordost gibt der FC Schönberg 95 bekannt, keine Lizenz für die kommende Regionalliga-Saison zu beantragen. Aus Sicht der Vereinsverantwortlichen ist über die gegenwärtige Spielzeit hinaus die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs in der Regionalliga Nordost für den FC Schönberg 95 finanziell nicht mehr darstellbar.
Die Regionalliga ist für einen kleinen Verein wie den FC Schönberg 95 langfristig schwer zu finanzieren und in den vergangenen zwei Jahren nur durch das Engagement des Hauptsponsors PALMBERG möglich gewesen. Neben der Diskrepanz zwischen Einnahmen und Ausgaben ist auch die mangelnde Zuschauer-Resonanz ein zusätzlicher Grund für die getroffene Entscheidung.
„Wir haben vor zwei Jahren das Abenteuer Regionalliga angenommen und in den vergangenen zwei Spielzeiten versucht, mit Halb-Profitum und Vertragsamateuren im „Profi-Wettbewerb“ Regionalliga zu bestehen. Jetzt mussten wir aber die Entscheidung treffen, dass dies aus wirtschaftlicher Sicht langfristig in unserer Region nicht möglich ist und es daher wenig Sinn macht, überregional weiterzuspielen. Es wäre deshalb auch nicht verantwortungsvoll gewesen, in der kommenden Spielzeit für die Oberliga zu melden, wenn zum jetzigen Zeitpunkt kein entsprechender Etat vorhanden ist. Wir haben eine große Verantwortung gegenüber allen unseren Mitgliedern und dem Gesamtverein. Alles auf ein Regionalliga- oder Oberligateam auszurichten, wäre für die Zukunft aus Vereinssicht der falsche Weg gewesen“, so der Vorstand des FC Schönberg 95.
Einen Neustart wird es im Herrenbereich laut Verein in der Verbands- oder der neu strukturierten Landesliga geben. Parallel dazu soll in Zukunft die Jugendförderung beim FC Schönberg 95 einen neuen Impuls bekommen. „Unser Nachwuchsbereich ist seit Jahren stetig gewachsen und mit der Entscheidung wollen wir auch diesem Umstand Rechnung tragen und gegenüber Kindern, Eltern und unseren Förderern glaubwürdig bleiben“, so der Verein weiter.
Trotz der Nichtmeldung für die Regional- und Oberliga möchten sich die Verantwortlichen im Namen alle Mitglieder des Vereins bei allen Sponsoren, Freunden und Partnern bedanken, die die Maurine-Kicker in den vergangenen 2 Jahren unterstützt haben. Gleichzeitig hofft der Verein, dass alle Partner, die bisher so großartiges für den Verein geleistet haben, dem FC Schönberg 95 auch weiterhin zur Seite stehen werden.“