
„Vor dem Spiel hätte ich ein Unentschieden sofort unterschrieben“, sagte Carsten Hlede, Trainer des Hetlinger MTV II, dessen Team am Ostersonnabend ein 2:2-Remis gegen Rasensport Uetersen II erreichte. Damit brachten die Hetlinger der Rasensport-Reserve den allerersten Punktverlust bei ‒ allerdings hätten sie sogar gewinnen können: „Dieses Ergebnis war sehr glücklich für uns ‒ und zumindest bleiben wir damit ungeschlagen“, sagte Christian Sommer, der als Cheftrainer des TSV Uetersen II und jetzt von Rasensport II weiter ohne Pflichtspiel-Niederlage ist.
Weil kein Schiedsrichter kam, übernahm HMTV-Co-Trainer Timo Albrecht diese Aufgabe. Die Uetersener ließen es dann im Deichstadion viel zu locker angehen: „Die Einstellung und die Körperspannung unserer Spieler waren eine Katastrophe“, tadelte Sommer, der den Umstand, dass die Meisterschaft bereits seit dem 2. März sicher ist (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), „nicht als Entschuldigung gelten lassen“ wollte: „Es war einfach ein gebrauchter Tag.“ Die Hausherren standen sicher in der Abwehr und trugen vereinzelte Gegenangriffe vor: „Unsere personell dezimierte Mannschaft hat an Kampfgeist und Leidenschaft alles, was sie hatte, in die Partie hineingeworfen“, so Hlede, für den dies auch „eine gute Reaktion“ auf die sechs Tage zuvor beim TSV Uetersen erlittene 1:6-Pleite war.
In der 68. Minute gingen die Hetlinger in Führung: Einen Eckstoß von Noyan Isik klärten die Gäste so, dass Isik erneut zum Flanken kam ‒ und den Ball, der noch abgefälscht wurde, ließ Rasensport-Keeper André Huppertz zum 1:0 ins Netz rutschen. Sommer reagierte und wechselte Patrick Laube ein, der fortan für mehr Leben sowie Willen im Spiel der Gäste sorgte. Ein direkter Freistoß von Jon Schwertfeger bedeutete den 1:1-Ausgleich (82.) und Sommer befand: „Anders, als mit einer Standardsituation, hätten wir wohl auch nicht treffen können.“ In der 90. Minute gab es einen Handelfmeter für die Heim-Elf: Vermutlich, um seine Nase vor einem hohen Ball zu schützen, riss Sören Röttger seine Hand nach oben ‒ und der hinter ihm stehende Timo Albrecht zeigte auf den Punkt. Die Proteste der Uetersener hielten sich in Grenzen und Kamil Ludwicki verwandelte zum 2:1.
Nun war für die HMTV-Zweite der Sensationssieg zum Greifen nah ‒ aber in der vierten Minute der Nachspielzeit fiel noch der Ausgleich: Schwertfeger spielte einen Eckstoß kurz zu Kubilay Özen, der noch zwei Hetlinger aussteigen ließ und aus 16 Metern einen Torschuss abgab; diesen fälschte ein Hetlinger noch ab, so dass er über HMTV-Torwart Marco Panacek hinweg zum 2:2-Endstand ins Netz flog. Sommer lobte die Hetlinger für deren „gute Defensivleistung“ und Timo Albrecht, der „ein sehr fairer und unparteiischer Spielleiter gewesen“ sei. Hlede sprach von „gemischten Gefühlen“, stellte dann aber klar, dass er „sehr stolz“ auf sein Team sei. Ein Sonderlob des Übungsleiters heimsten Isik sowie Liga-Leihgabe Marco Bassen ein.