
Kaum zu glauben: Obwohl der SC Nienstedten am Sonntag zum erst vierten Mal in dieser Saison nicht als Sieger vom Platz ging, baute er seine Tabellenführung in der Kreisliga 7 aus. Denn weil der Tabellen-Zweite SC Teutonia 10 II der Groß Flottbeker SV überraschend mit 0:1 unterlag, vergrößerten die Nienstedtener durch das 2:2-Unentschieden beim Hetlinger MTV ihren Vorsprung auf die Teutonen, die zudem schon eine Partie mehr absolviert haben, auf nun neun Punkte. In der Anfangsphase hatte die vom heimischen Kunstrasen verwöhnte Elf von SCN-Coach Lewe Timm noch einige Probleme mit dem holprigen Rasenplatz im Deichstadion.
Bereits in der fünften Minute lag der Ball auch im Nienstedtener Gehäuse ‒ doch das Tor, das Maximilian Wichern von halbrechts aus erzielt hatte, erkannte Schiedsrichter Andreas Voss (vom VfL Pinneberg) nicht an, weil er zuvor ein Foul von Fabian Ecke an SCN-Keeper Robin Klement gesehen haben wollte. Kurz vor der Pause brachte Papa Mousse Ndiaye stattdessen die Nienstedtener in Führung (40. Minute) ‒ und erzielte damit das sage und schreibe hundertste Saison-Tor des SCN. Die Hetlinger zeigten aber Kampfgeist und kamen um Ausgleich, als Jesse Plüschau eine schöne, flache Flanke von Adnan Kubat aus elf Metern zum 1:1 versenkte (65.). Kurz darauf parierte HMTV-Torwart Lasse Wolff einen Foulelfmeter (69.), doch die Gäste blieben am Drücker und kamen durch Daniel Tönges zur erneuten Führung (1:2/74.) und zum 101. Saison-Treffer.
In der letzten Minute der Nachspielzeit schlugen die Hetlinger aber noch einmal zurück: Nach einem weiten Pass, der noch einmal verlängert worden war, zimmerte der aufgerückte HMTV-Verteidiger Ecke den Ball aus Nahdistanz brachial zum 2:2-Endstand ins Metz (94.). „Danach wurde die Partie gar nicht mehr angepfiffen und bei uns brachen alle Dämme“, so Zippel, der Wolff für dessen gute Paraden ein Sonderlob ausstattete. Die Ausfälle von Samet Baygündüz, Marvin Wehlen und Jan Wenzel hätte sein Team „weggesteckt, weil die Einsatzfreude und die Einstellung stimmten“, lobte Zippel, der zudem den Nienstedtenern eine großartige Zukunft voraussagte: „Mit ihrer aktuellen Mannschaft könnten sie meiner Meinung nach auch in der Landesliga bestehen und würden nicht absteigen.“