Kreisklasse 9: Polizei-Einsatz nach Jagdszenen


Am Sonntag kam der Störtebeker SV im Rahmen des 25. Spieltages der Kreisklasse 9 zu einem 10:1-Kantersieg gegen den FC Bingöl II. Störtebeker-Coach Christian Chodura, der selbst mitspielte, lieferte sich während des Spiels verbale Auseinandersetzungen mit dem Kapitän der Bingöl-Reserve – und bezog nach dem Spiel Prügel, so dass sogar die Polizei gerufen werden musste.


Gegenüber SportNord schilderte Chodura die Geschehnisse ausführlich:

„In der ersten Halbzeit hat der Bingöl-Kapitän, der das Trikot mit der Nummer sechs trug, versucht mich auszuspielen; ich habe ihm aber den Ball abgenommen, woraufhin er hinfiel und einen Freistoß zugesprochen bekam und zu mir sagte: ‚Ein bisschen ruhiger bitte’ Zur Pause führten wir mit 4:0, und als ich in der zweiten Hälfte einem anderen Bingöl-Spieler den Ball abnahm, dieser sich ebenfalls fallen ließ und einen Freistoß zugesprochen bekam, kam der Kapitän wieder an und sagte zu mir: ‚Spiel ruhiger!’ Ich entgegnete ihm: ‚Wenn es Dir hier nicht ruhig genug ist, dann spiel bei den Alten Herren!’

Daraufhin ging der Bingöl-Kapitän zum Schiedsrichter und sagte, während er in meine Richtung deutete: ‚Wenn Sie ihm keine Gelbe Karte geben, trete ich ihn bei seinem nächsten Ballkontakt um!’ Ich ging dann zum Referee und fragte: ‚Verwarnen Sie den gegnerischen Spielführer, oder muss ich nun das nächste Mal, wenn ich den Ball habe, befürchten, dass ich verletzt werde?’ Dann begann der Bingöl-Kapitän, türkische Wörter, vermutlich Schimpfwörter, in meine Richtung zu werfen, und wollte plötzlich auch auf mich losgehen. Seine Mitspieler waren aber besonnen und hielten ihn zurück.

Dann warf der Bingöl-Kapitän uns vor, dass wir eine unfaire Mannschaft wären. Daraufhin erinnerte ich ihn daran, dass wir seinem Bingöl-Team, das ohne Trikots angereist war, unsere Ausweich-Trikots – diese hatte ich zufällig dabei, da ich sie gerade gewaschen hatte – zur Verfügung gestellt hatten. Daraufhin zog sich der Bingöl-Kapitän sein Trikot aus, warf es mir ins Gesicht und schimpfte: ‚Verp... dich doch mit deinem Trikot, das will ich nicht länger tragen!’ Ein Mitspieler hob das Trikot auf und brachte es seinem Kapitän wieder, doch er warf es wieder weg ...

Warum der Schiedsrichter, der eigentlich sehr gut pfiff, dem Bingöl-Kapitän an dieser Stelle nicht die Rote Karte zeigte, weiß ich nicht. Mein Co-Trainer wechselte mich wenig später aus, und obwohl unsere Spieler in der Schlussphase wie die Hasen hüpfen mussten, um den gegnerischen Tritten zu entgehen, gewannen wir am Ende mit 10:1. Als ich mich nach dem Abpfiff am Spielfeldrand unterhielt, kam auf einmal der Bingöl-Kapitän auf mich zugelaufen und begann, auf mich einzuschlagen; weil er von der Seite kam, hatte ich ihn vor seinem ersten Schlag nicht gesehen.

Meine Tochter, die das Spiel zusammen mit meiner Frau vom Spielfeldrand aus verfolgt hatte, stand nur unweit des Geschehens und begann bitterlich zu weinen, als sie sah, dass ihr Vater geschlagen wurde. Unser Torwart hat den Bingöl-Kapitän dann zunächst von hinten in den Schwitzkasten genommen; weil ich mich am Anfang gewehrt und meinen Widersacher dabei wohl auch ein Mal getroffen habe, stürmten plötzlich fünf, sechs Bingöl-Spieler auf mich zu. Ich überlegte, ob ich mich den Attacken stellen soll, oder lieber weglaufen soll ...

Ich entschied mich fürs Weglaufen – aber ein Bingöl-Akteur hat mir die Beine weggezogen, und als ich am Boden lag, sind etwa sechs gegnerische Spieler auf mich losgegangen und haben mich geschlagen. Unser Platzwart Kenan hat die Polizei gerufen, und unser Erster Vorsitzender Manfred Jürgensen hat die Geschehnisse auch zur Anzeige gebracht. Dann kamen auf einmal mehrere Bingöl-Spieler zu mir und entschuldigten sich, auch im Namen ihres Vereins, für das Geschehene. Einige haben mich sogar auf die Backe geküsst und gebeten, dass ich die Anzeige zurückziehe.

Nachdem die Polizei die Personalien aufgenommen hatte, habe ich gesagt, dass ich die Anzeige nur zurückziehe, wenn der Bingöl-Kapitän nicht vorbestraft ist: Wenn er bis jetzt ein unbescholtener Bürger war, will ich ihm nicht schaden – aber wenn er zuvor schon einmal durch Körperverletzung negativ aufgefallen sein sollte, müsste man die Menschheit vor ihm schützen! Die Bingöl-Spieler versprachen mir zudem, dass ihr bisheriger Kapi

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