DFB-Pokal: Vicky bekommt schwächsten Gegner


Am Sonnabend wurden im Rahmen des „Aktuellen Sportstudios“ die 32 Erstrunden-Duelle um den DFB-Vereinspokal der Saison 2010/2011 ausgelost. Der SC Victoria, der zuletzt vier Mal in Folge Meister der höchsten Hamburger Spielklasse wurde und sich mit dem Gewinn des Hamburger Oddset-Pokals für den DFB-Pokal qualifizierte, bekam mit dem SC Rot-Weiß Oberhausen den nominell schwächsten aller möglichsten 32 Gegner zugelost.

Kurze Erklärung: Im Los-Topf 1 befanden sich neben den 18 Erstligisten der Saison 2010/2011 und den beiden Erstliga-Absteigern aus diesem Sommer die Zweitligisten, die die vergangene Spielzeit zwischen den Plätzen 3 und 14 abschlossen – und das Team von RWO-Trainer Hans-Günter Bruns (55) belegte, mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Absteiger FC Hansa Rostock, jenen 14. Rang. Während der Vertrag von Stürmer Felix Luz (28, von 2005 bis Januar 2007 beim FC St. Pauli) in Oberhausen am 30. Juni ausläuft, wird mit Verteidiger Marinko Miletic (29) ein weiterer Ex-St. Paulianer (zwischen 2003 und 2005 insgesamt 17 Regionalliga-Spiele) dabei sein, wenn der Klub vom Niederrhein im Victoria-Stadion an der Hoheluft gastiert. Ein gutes Omen für „Vicky“: Oberhausen konnte von bisher 19 Pflichtspielen in Hamburg noch keines gewinnen! Bei St. Pauli reichte es für RWO neben neun Niederlagen zu vier Unentschieden, beim Hamburger SV neben drei Pleiten zu einem Remis und beim Hamburger SV II gab es neben einer Niederlage ein Unentschieden ...

Der Bundesligist Hamburger SV muss beim Torgelower SV Greif (zuletzt Achter der fünftklassigen Oberliga Nordost-Nord) antreten, der am vergangenen Mittwoch mit einem 2:1-Final-Sieg beim Rostocker FC 1985 (Verbandsliga) zum zweiten Mal in Folge den Landespokal von Mecklenburg-Vorpommern gewonnen hatte. „Das wird eine interessante Partie. Ich freue mich auf die Reise in meine Heimat. Wir wollen natürlich in die nächste Runde. Dafür werde ich mir noch einige Informationen von alten Weggefährten einholen“, erklärte der neue HSV-Sportchef Bastian Reinhardt (34), der gebürtiger Mecklenburger ist. Kapitän in Torgelow ist Defensivmann Andreas Brück (28), der im Juli 2009 vom damaligen Regionalliga-Absteiger Altona 93 in den Landkreis Uecker-Randow gewechselt war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Fraglich ist noch, wer beim Pokal-Hit der Trainer von Brück, der von 2001 bis 2003 für die HSV-Reserve kickte, sein wird, nachdem Coach Dieter Timme (53) im April 2010 in der Torgelower Gießerei-Arena beurlaubt worden war.

Während es zwischen Torgelow und den „Rothosen“ erstmals zu einem Pflichtspiel kommt, ist für den Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli sein Erstrunden-Gegner, der Chemnitzer FC (zuletzt Dritter der Regionalliga Nord), ein guter Bekannter. Von bisher 16 Punktspiel-Duellen in der Zweiten Liga und der alten Regionalliga Nord gewannen die Hamburger sieben, und neben fünf Unentschieden triumphierten vier Mal die Sachsen. Im Stadion an der Gellertstraße gewann der Kiez-Klub bisher drei Mal – nun wäre alles andere als der vierte Sieg eine klare Enttäuschung für die Braun-Weißen! Die Elf von CFC-Coach Gerd Schädlich (57) hatte zuletzt am 14. April 2010 sogar ihre Regionalliga-Partie beim FC St. Pauli II mit 1:3 verloren, nachdem sie im Hinspiel am 7. September 2009 einen klaren 4:0-Sieg gefeiert hatte. Der Chemnitzer Regionalliga-Rivale VfB Lübeck bekam mit dem MSV Duisburg wie „Vicky“ einen Zweitligisten als Gegner zugelost. Ihre bisherigen drei Pokal-Duelle mit den „Zebras“ verloren die Lübecker allesamt – ob nun für den VfB aller guten Dinge vier sein werden?


Die Erstrunden-Duelle auf einen Blick:

TSV Germania Windeck (Nordrhein-Westfalen-Liga, Pokal-Sieger Mittelrhein)
– FC Bayern München (Erste Bundesliga, Titelverteidiger)

VfR Aalen (Dritte Liga/N, Pokal-Sieger Württemberg)
– FC Schalke 04 (Erste Bundesliga)

Rot Weiss Ahlen (Dritte Liga, A)
– SV Werder Bremen (Erste Bundesliga)

FK 03 Pirmasens (Oberliga Süd-West, Pokal-Sieger Süd-West)
– TSV Bayer 04 Leverkusen (Erste Bundesliga)

SV Wacker Burghausen (Dritte Liga, Pokal-Finalist Bayern)
– Borussia Dortmund (Erste Bundesliga)

SV Babelsberg 03 (Dritte Liga/N, Pokal-Sieger Brandenburg) *
– VfB Stuttgart (Erste Bundesliga)

Torgelower SV Greif (Oberliga Nordost-Nord, Pokal-Sieger Mecklenburg-Vorpommern)
– Hamburger SV (Erste Bundesliga)

SC Preußen 06 Münster (Regionalliga West, Pokal-Finalist Westfalen)
– VfL Wolfsburg (Erste Bundesliga)

Berlin Ankaraspor Kulübü 07 (Oberliga Nordost-Nord, Pokal-Sieger Berlin)
– 1. FSV Mainz 05 (Erste Bundesliga)

SV Wilhelmshaven 92 (Regionalliga Nord, Pokal-Sieger Niedersachsen)
– Eintracht Frankfurt (Erste Bundesliga)

FC Hansa Rostock (Dritte Liga, A)
– TSG 1899 Hoffenheim (Erste Bundesliga)

FC Erzgebirge Aue (Zweite Bundesliga, N)
– VfL Borussia Mönchengladbach (Erste Bundesliga)

ZFC Meuselwitz (Regionalliga Nord, Pokal-Sieger Thüringen)
– 1. FC Köln (Erste Bundesliga)

FC Oberneuland (Regionalliga Nord, Pokal-Sieger Bremen)
– SC Freiburg (Erste Bundesliga)

SV Elversberg 07 (Regionalliga West, Pokal-Sieger Saarland)
– Hannover 96 (Erste Bundesliga)

SV Eintracht Trier (Oberliga Süd-West/A, Pokal-Sieger Rheinland)
– 1. FC Nürnberg (Erste Bundesliga)

VfL Osnabrück (Zweite Bundesliga, N)
– 1. FC Kaiserslautern (Erste Bundesliga, N)

Chemnitzer FC (Regionalliga Nord, Pokal-Sieger Sachsen)
– FC St. Pauli (Erste Bundesliga, N)

Kickers Offenbach (Dritte Liga, Pokal-Sieger Hessen)
– VfL Bochum (Zweite Bundesliga, A)

SC Pfullendorf 1919 (Regionalliga Süd, Pokal-Sieger Südbaden)
– Hertha BSC Berlin (Zweite Bundesliga, A)

SV Sandhausen (Dritte Liga, Pokal-Sieger Baden) *
– FC Augsburg (Zweite Bundesliga)

TuS Koblenz (Dritte Liga, A)
– Fortuna Düsseldorf (Zweite Bundesliga)

FSV Frankfurt (Zweite Bundesliga)
– SC Paderborn 07 (Zweite Bundesliga)

VfB Lübeck (Regionalliga Nord, Pokal-Sieger Schleswig-Holstein)
– MSV Duisburg (Zweite Bundesliga)

SSV Jahn Regensburg (Dritte Liga, Pokal-Finalist Bayern)
– DSC Arminia Bielefeld (Zweite Bundesliga)

SC Verl (Regionalliga West, Pokal-Finalist Westfalen)
– TSV 1860 München (Zweite Bundesliga)

TuS Heeslingen (Oberliga Niedersachsen-Ost, Pokal-Vierter Niedersachsen) **
– FC Energie Cottbus (Zweite Bundesliga)

FC Ingolstadt 04 (Zweite Bundesliga, N)
– Karlsruher SC (Zweite Bundesliga)

TSV Eintracht Braunschweig (Dritte Liga)
– SpVgg Greuther Fürth (Zweite Bundesliga)

Hallescher FC (Regionalliga Nord, Pokal-Sieger Sachsen-Anhalt)
– 1. FC Union Berlin (Zweite Bundesliga)

ETB Schwarz-Weiß Essen (Nordrhein-Westfalen-Liga, Pokal-Sieger Niederrhein)
– TSV Alemannia Aachen (Zweite Bundesliga)

SC Victoria Hamburg (Oberliga Hamburg, Pokal-Sieger Hamburg)
– SC Rot-Weiß Oberhausen (Zweite Bundesliga)


Anmerkungen:

* In Brandenburg gewann offiziell der SV Babelsberg 03 II (Brandenburg-Liga) mit einem 5:4-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den höherklassigen Brandenburger SC Süd 05 (Oberliga Nordost-Nord) den Landespokal; in Baden triumphierte offiziell der SV Sandhausen II (Meister der Landesliga Rhein-Neckar) mit 7:6 nach Elfmeterschießen gegen den FC Nöttingen (Oberliga Baden-Württemberg). Weil Zweite Mannschaften aber im DFB-Pokal nicht mehr teilnahmeberechtigt sind, nehmen jeweils die Erste Mannschaft von Babelsberg und Sandhausen am DFB-Pokal teil.

** Vom niedersächsischen Pokal qualifizieren sich ebenso wie vom westfälischen und bayrischen Wettbewerb jeweils zwei Teams für den DFB-Pokal. Weil in Niedersachsen der unterlegene Pokal-Finalist VfL Osnabrück und der TSV Eintracht Braunschweig als Gewinner des Spiels um Platz drei jeweils über ihre Platzierungen in der Dritten Liga die Qualifikation für den DFB-Pokal schafften, nimmt auch der TuS Heeslingen als Verlierer des Spiels um den dritten Platz am DFB-Pokal teil!


(JSp)

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