Aufstiegsrunde zur Regionalliga: FC Kilia ist durch

Hat gut lachen: Trainer Nicola Soranno führte den FC Kilia zum zweiten Aufstieg in Folge.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Zugegeben, es war nicht ganz so spät und dramatisch wie in den für den Aufstieg in die Erste Bundesliga (3:2-Sieg des 1. FC Heidenheim beim SSV Jahn Regensburg) und in die Zweite Bundesliga – 2:1-Erfolg des VfL Osnabrück gegen Borussia Dortmund II – entscheidenden Spielen, in denen jeweils zwei Tore in der Nachspielzeit fielen. Aber auch der FC Kilia Kiel bewies am Mittwochabend Durchhaltevermögen und langen Atem, als er durch Treffer in der 89. Minute (Marvin Müller) und in der 92. Minute (Yannik Jakubowski) den OSC Bremerhaven mit 3:2 schlug und dadurch in die Regionalliga Nord aufstieg.

Die Bremerhavener, die sich am Pfingstsonnabend zum Auftakt der Aufstiegsrunde mit einem 1:1-Unentschieden vom Eimsbütteler TV getrennt hatten, ließen sich von der frühen Kilia-Führung (Benjamin Petrick/7. Minute) nicht schockieren. Stattdessen drehten sie auf und das Ergebnis durch einen Doppelpack von Jozo Tunjic (24./56.) zu ihren Gunsten. Dass in der Schlussphase mit Maurice Höder (82./Gelb-Rote Karte) und Marcel Wagner (96./glatt „Rot“) zwei OSC-Akteure vom Platz flogen, spielte den Kielern vor den Augen von 3.050 Zuschauern in die Karten. So machte das Team von Kilia-Coach Nicola Soranno nach der Meisterschaft in der Oberliga Schleswig-Holstein, in der es sich einen lange Zeit spannenden Dreikampf mit dem SV Eichede und dem SV Todesfelde geliefert hatte, auch seinen Durchmarsch aus der Landesliga in die Regionalliga perfekt.

Gut war dieses Ergebnis auch für den Eimsbütteler TV. Dem Tabellen-Dritten der Oberliga Hamburg würde nun am Sonntag, 4. Juli, zum Abschluss der Aufstiegsrunde bereits ein Unentschieden gegen die Kieler genügen, um als Zweiter der Dreier-Runde aufzusteigen (Anpfiff: 15 Uhr/ETV-Sportzentrum Hoheluft). Sogar bei einer Niederlage mit einem Tor Differenz könnten die Hamburger noch jubeln, sofern sie dabei selbst mindestens dreimal getroffen haben, sprich etwa mit 3:4 oder 4:5 verlieren. Bei einer 2:3-Pleite wäre der ETV exakt punkt- und torgleich mit den Bremerhavenern, die in diesem Fall aufsteigen würden, da sie nach dem 1:1-Unentschieden im direkten Duell am Pfingstsonnabend das für diesen Fall ausgetragene Elfmeterschießen mit 4:2 gegen die Eimsbütteler gewonnen hatten.

Ein ETV-Aufstieg ließe im Hamburger Amateurbereich auch den Düneberger SV (Aufstieg aus der Landes- in die Oberliga), den SC Vier- und Marschlande (Aufstieg aus der Bezirks- in die Landesliga), den SV Groß Borstel 08 (Aufstieg aus der Kreis- in die Bezirksliga), den SV Rugenbergen III (Aufstieg aus der A-Kreisklasse in die Kreisliga) und den TSV Wandsetal III (Aufstieg aus der B- in die A-Kreisklasse) jubeln. In Schleswig-Holstein steht durch den sicheren Aufstieg des FC Kilia und den Klassenerhalt des 1. FC Phönix Lübeck in der Regionalliga Nord – am Pfingstsonnabend war das „Abstiegsendspiel“ gegen den SV Werder Bremen II mit 3:2 gewonnen worden – fest, dass in der Oberliga Platz für einen vierten Neuling frei ist. Um diesen kämpfen die drei Landesliga-Vizemeister in einer Aufstiegsrunde.

Vor dem dritten und letzten Spiel, zu dem die Kaltenkirchener TS am Mittwoch, 1. Juni, den VfR Neumünster empfängt (19 Uhr/Marschweg), haben die VfR-Kicker die besten Karten. Ihnen genügt bereits ein Unentschieden, um den Aufstieg perfekt zu machen. Sogar bei einer Niederlage mit einem Tor Differenz könnten die Neumünsteraner noch jubeln, sofern sie dabei mindestens einen eigenen Treffer erzielen (sprich mit 1:2, 2:3, 3:4 oder 4:5 verlieren). Dagegen muss die KT mindestens mit 5:0 triumphieren oder bei einem Sieg mit vier Toren Vorsprung mindestens sechsmal treffen – also etwa mit 6:2 oder 7:3 gewinnen –, um noch auf den ersten Platz zu klettern. Gewinnt die KT mit 1:0, mit zwei bis drei Toren Abstand, mit 4:0 oder mit 5:1, würden die Rotenhofer, die zum Abschluss der Dreier-Runde spielfrei haben, als „lachender Dritter“ auf den ersten Platz klettern und aufsteigen.

(Johannes Speckner)

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