Aufstieg zur Oberliga: HR feiert, ist aber noch nicht aufgestiegen

Hier bejubelt Marvin Schramm sein Tor zum 2:0 im letzten regulären Saisonspiel gegen den SC Poppenbüttel. Der Aufstieg ist allerdings noch nicht sicher.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Sicher ist: In zwei engen Aufstiegsspielen hat die SV Halstenbek-Rellingen ein Tor mehr erzielt als der Düneberger SV. Nachdem der Vizemeister der Landesliga Hammonia am vergangenen Dienstagabend das Hinspiel gegen den Zweiten der Hansa-Staffel mit 3:2 gewonnen hatte, erreichte er am Sonnabend am Geesthachter Silberberg ein 2:2-Unentschieden. Nach dem Abpfiff des Rückspiels feierten Spieler wie Verantwortliche der „Baumschuler“ den Aufstieg in die Oberliga, zu dem ihnen in mehreren Medien auch gratuliert wurde. Andernorts war zu lesen, dass „der DSV nicht in die Oberliga aufsteigen würde“.

Fakt ist: Weder steht Halstenbek-Rellingen schon als Aufsteiger fest, noch ist der Nichtaufstieg der Düneberger besiegelt. Denn alles steht und fällt damit, ob der FC St. Pauli II den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord schafft und / oder ob der Eimsbütteler TV in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga mindestens den zweiten von drei Plätzen und somit den Aufstieg erreicht.

Wenn eine dieser beiden Voraussetzungen erfüllt wird, sprich St. Pauli II die Regionalliga hält oder der ETV aufsteigt, ist in der Oberliga ein Platz für einen dritten Neuling neben den beiden Landesliga-Meistern FC Alsterbrüder und ETSV Hamburg frei. Dann, aber eben auch erst dann, ist für die SV Halstenbek-Rellingen die Rückkehr in Hamburgs höchste Spielklasse, der sie letztmals von 2012 bis 2017 angehört hatte, perfekt.

Wenn beide Voraussetzungen erfüllt werden, sprich St. Pauli II die Regionalliga hält und der ETV aufsteigt, ist in der Oberliga sogar noch Platz für einen vierten Neuling frei. Und dann, aber dann auch wirklich, würden auch die Düneberger, die von 2012 bis 2017 noch in der Kreisliga um Punkte gekämpft hatten, zusätzlich noch in Hamburgs Beletage klettern.

Für Halstenbek-Rellingen gibt es bestenfalls schon am Sonntag, 21. Mai Klarheit – wenn nämlich St. Pauli II mit einem Sieg gegen den VfV Borussia 06 Hildesheim, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, seinen Viertliga-Verbleib vorzeitig sichert. Bei jedem anderen Ergebnis im Edmund-Plambeck-Stadion, wo der Ball ab 14 Uhr rollt, hätten die Halstenbeker frühestens am Sonnabend, 27. Mai Planungssicherheit.

Sollte die St. Paulianer ein Unentschieden gegen Hildesheim holen, wären sie am 27. Mai ohne eigenes Zutun gerettet, wenn der Bremer SV nicht gegen den FC Teutonia 05 gewinnt. Bei einer Heimniederlage gegen Hildesheim wäre St. Pauli II am 27. Mai gesichert, sofern der Bremer SV gegen die Teutonen ebenso wenig gewinnt wie die Hildesheimer gegen den TuS Blau-Weiß Lohne und der 1. FC Phönix Lübeck im direkten Duell dem SV Werder Bremen II unterliegt.

Andernfalls könnten die Kiez-Kicker am Sonntag, 28. Mai bei Holstein Kiel II ihren Viertliga-Verbleib perfekt machen. Dazu würde ihnen im Falle eines Unentschiedens gegen Hildesheim und einem Sieg des Bremer SV gegen Teutonia 05 bereits ein Remis genügen oder sogar eine Niederlage mit einem Tor Differenz, sofern der BSV nur mit einem Treffer Vorsprung gewonnen beziehungsweise bei einem Sieg mit zwei Toren Differenz nicht fünf Treffer mehr geschossen hat, als die St. Paulianer gegen Hildesheim und in Kiel erzielt haben.

Bei einer Niederlage gegen Hildesheim müssten die St. Paulianer in Kiel gewinnen, um sich zu retten, sofern der Bremer SV die Teutonen geschlagen hat. Bei einer Bremer Niederlage und einem Hildesheimer Sieg würde den Braun-Weißen ein Unentschieden gegen die „Jung-Störche“ genügen. Lassen die Kiez-Kicker einer Niederlage gegen Hildesheim einen Punkt an der Förde folgen, würden sie auch sicher Phönix Lübeck oder Werder Bremen II hinter sich lassen, da diese beiden Teams im direkten Duell aufeinandertreffen und sich entweder die Punkte teilen, oder nur eines von ihnen einen „Dreier“ einfährt.

Sollten die St. Paulianer am Ende auf dem Relegationsrang liegen – steigt nur der SV Meppen aus der Dritten Liga in die Regionalliga Nord ab, ist dies der 15. Platz; erwischt es in Liga drei auch den VfB Oldenburg, was unter Umständen schon am 21. Mai traurige Gewissheit, spätestens aber am 27. Mai geklärt wird, ist der 14. Rang der Relegationsplatz –, müssten die Halstenbeker abwarten, wie für die Kiez-Kicker das „Nachsitzen“ gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen (U. S. I. Lupo Martini Wolfsburg oder SC Spelle-Venhaus) ausgeht.

Sollten die St. Paulianer in der Relegation scheitern oder gar direkt absteigen, müssten die Halstenbeker abwarten, wie der ETV in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga abschneidet – und dann, aber eben auch erst dann, hätten die Düneberger wirklich keine Aufstiegschance mehr. Wenn die St. Paulianer die Klasse halten, heißt es am Silberberg: Daumendrücken für die Eimsbütteler, die es im Kampf um den Sprung in die Regionalliga mit dem FC Kilia Kiel (Meister Oberliga Schleswig-Holstein) und dem FC Oberneuland (Meister Bremen-Liga) zu tun bekommen.

(Johannes Speckner)

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