
Platz-Angst mal anders: Die Verantwortlichen des FC Haak-Bir leiden keinesfalls vor Agoraphobie oder Klaustrophobie ‒ sondern sie haben die Sorge, dass sie in den kommenden Monaten keine Übungseinheiten und Heimspiele bestreiten können. „Die nun zu Ende gehende Woche war bereits die dritte in Folge, in der wir nicht auf unseren Platz konnten, weil er gesperrt ist“, stöhnte Ercan Cagil, der in diesem Sommer das Traineramt bei Haak-Bir wieder übernahm und mit dem Team zurzeit die Tabellenführung in der A-Kreisklasse 3 innehat.
Bis Cagil den Verein im Sommer 2015 verließ, war der Grandplatz am Oststeinbeker Ohlendiek dessen Heimspielstätte. „Die neuen Verantwortlichen haben sich dann zur Saison 2015/2016 zu einem Wechsel an den Von-Elm-Weg entschieden“, so Ercan Cagil, der erfuhr, dass es schon in jener Spielzeit große Probleme mit der Bespielbarkeit des dortigen Grandplatzes gab: „Die Anlage am Von-Elm-Weg wurde von den beiden Personen, die für den Platz verantwortlich sind, im vergangenen Winter für mehrere Monate gesperrt, was zu einer Nachholspiel-Flut für unsere Mannschaft geführt hat“, sagte Ercan Cagil, der eine Wiederholung dieses Szenarios „unbedingt vermeiden möchte“. Und da die Verantwortlichen des Horner TV (B-Kreisklasse 6), der am Von-Elm-Weg ebenfalls seine sportliche Heimat hat, ihm berichteten, dass „eine Sperrung von fünf Monaten im Winter nicht unwahrscheinlich sei“, begab sich Ercan Cagil auf die Suche nach einer neuen Heimspielstätte für sein Team.
„Das Problem ist, dass nahezu alle Plätze belegt zu sein scheinen ‒ bisher hatte ich jedenfalls keinen Erfolg auf meiner Suche“, so Ercan Cagil, der sich nun via SportNord an die Verantwortlichen aller im Hamburger Osten beheimateten Klubs wandte: „Wir sind wirklich verzweifelt und dringend auf der Suche nach einem Platz, der im Hamburger Raum östlich der Alster gelegen ist, und würden uns sehr freuen, einen Alternativ-Platz zu finden ‒ und sei es nur übergangsweise für ein paar Monate sowie ein paar Übungseinheiten und Spiele, damit wir in den Wintermonaten überhaupt einen Platz haben“, sagte Ercan Cagil fast schon flehentlich. Ein Platz im östlichen Teil der Stadt wäre sinnvoll, weil die meisten Spieler von Haak-Bir in den Stadteilen Horn, Billstedt, Rahlstedt, Jenfeld und Barsbüttel leben. „Notfalls würden wir auch in den sauren Apfel beißen und mehrmals den Platz wechseln ‒ sprich, wenn wir jetzt einen Platz für ein paar Wochen oder Monate finden, diesen aber nicht dauerhaft nutzen könnten, wäre das immer noch besser als gar nichts“, betonte Ercan Cagil.
In den vergangenen drei Wochen konnte der Coach seine Schützlinge im Training nur zum Laufen schicken und stellte fest: „Das ist dauerhaft natürlich kein tragbarer Zustand ‒ wir müssen vernünftig trainieren, um konkurrenzfähig zu bleiben.“ Dass Haak-Bir am vergangenen Sonntag beim Sporting Clube mit 1:3 verlor, führte Cagil auch auf die Platz-Problematik zurück: „Das soll keine Ausrede sein und Sporting hat eine gute Leistung gezeigt, die wir keinesfalls schmälern wollen ‒ aber natürlich macht sich das fehlende Training bemerkbar“, so Ercan Cagil, der betonte, dass es ihm „sehr wichtig“ sei, im Januar und Februar „eine vernünftige Vorbereitung auf die Restrunde absolvieren zu können“. An der Zielsetzung seines Teams lässt Ercan Cagil keine Zweifel: „Wir sind mit dem Anspruch in diese Saison gegangen, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen ‒ und an dieser Einstellung hat sich nichts geändert.“ In der HT 16 II, im Sporting Clube, im SV Börnsen III und in Veddel United sieht Ercan Cagil die stärksten Rivalen im Kampf um die Spitzenplätze: „Insofern war die Niederlage bei Sporting doppelt ärgerlich ‒ und bei der Suche nach einem neuen Platz dürfen wir keine Zeit mehr verlieren.“