
Nach vier Jahren in der Kreisklasse schaffte der TuS Hasloh in diesem Sommer die Rückkehr in die Kreisliga. Dort wollen die Hasloher in der Staffel 8 mit einem Team, das größtenteils der Aufstiegsmannschaft entspricht und nur punktuell verstärkt wurde, zunächst einmal den Klassenerhalt schaffen. Am Freitagabend wurden die ersten der dafür benötigten Punkte eingefahren, als das Team von TuS-Trainer Fabian Trama den Heidgrabener SV mit 4:3 schlug. Während die Hasloher ihren ersten Saisonsieg ausgelassen feierten, herrschte bei den Heidgrabenern großer Frust: „Wir laden zurzeit jeden Gegner zum Toreschießen ein. Wir dürfen in Hasloh niemals vier Gegentreffer kassieren und können gar nicht so viele Tore schießen, wie wir sie momentan kassieren“, klagte HSV-Coach Ove Hinrichsen, der seinen Schützlingen riet: „Einige müssen dringend ihre Einstellung überdenken.“
Offensiv sind die Heidgrabener noch immer dazu in der Lage, sich zahlreiche Torchancen herauszuspielen. So hätten sie auf dem Gerd-Buhr-Sportplatz schon wenige Sekunden nach dem Anpfiff in Führung gehen können, doch Philippe Schümann köpfte einen Ball genau auf TuS-Torwart David Breng. Nachdem die Gäste in der zweiten Minute auch ihre zweite gute Gelegenheit vergeben hatten, gingen in der dritten Minute die Hasloher in Führung: Als ein HSV-Verteidiger einen Zweikampf verloren hatte, schoss Dennis Schneider von halbrechts aus ins kurze Eck ein. Timo Badermann verpasste den schnellen Ausgleich, ehe nach einem Heidgrabener Fehlpass Gerrit Küsel frei auf Gäste-Keeper Krystof Barth zulief und auf 2:0 erhöhte (13.). Schümann vergab auch die vierte Möglichkeit seines Teams. Als Christoph Ketelhohn durch zwei Hasloher hindurchgegangen und dann vom dritten TuS-Verteidiger per Foul gestoppt worden war, verwandelte Schümann aber den fälligen Elfmeter zum 2:1 (27.). Und plötzlich klappte es bei den Gästen auch aus dem Spiel heraus: Nach einem herrlichen Pass von Timo Badermann zog Schümann an Breng vorbei und schoss zum 2:2 ein (35.).
„Danach hatten wir die Partie mehr als im Griff und bis zur Pause Chancen im Minutentakt“, so Hinrichsen, der vermutete: „Wenn wir in dieser Phase in Führung gegangen wären, wäre das vielleicht ein Brustlöser gewesen.“ Doch Tjorben Fülscher per Kopf, Ketelhohn, Schümann sowie erneut Fülscher, der nur den Pfosten traf, verpassten das 2:3. Nach dem Seitenwechsel rannten die Gäste weiter an. Als ein Foul an Malysz an der Mittellinie nicht geahndet wurde und Ketelhohn den Ball nicht zurückerobern konnte, lief der schnelle Hasloher Harun Demirtag über halblinks Fabian Doell davon und schoss überlegt zum 3:2 ins lange Eck ein (53.). Die Heidgrabener haderten erneut mit Schiedsrichter Jozo Ugrina (vom Niendorfer TSV), als er ein Handspiel eines TuS-Verteidigers im eigenen Strafraum übersah (57./Foto) und ein Schümann-Tor aberkannte (60.). In der 69. Minute nahm Schümann aber einen Steilpass auf, preschte rechts an Breng vorbei und schoss aus spitzem Winkel zum 3:3 ein, das alle HSV-Spieler frenetisch bejubelten. Kurz darauf hatte Schümann sogar ein viertes Tor des Tages auf dem Fuß, doch seinen Lupfer parierte Breng stark (72.).
Die Teams duellierten sich nun mit offenem Visier. „Leider waren wir erneut hinten zu offen“, befand Hinrichsen. Und dies bestraften die Hasloher: Küsel zog links an Barth vorbei und traf den linken Pfosten; der Abpraller sprang ins Feld zurück und wurde von Pascal Plucinski zum 4:3-Endstand versenkt (84.). „Damit ist unser Fehlstart perfekt“, räumte Hinrichsen ein und sagte zu dem einen Punkt, der nach drei Partien erst auf dem Konto steht: „Gegen unsere ersten drei Gegner hätten wir eigentlich neun Zähler holen müssen.“ Die Hasloher zeigten dagegen, dass sie mit einer engagierten, kämpferischen und geschlossenen Leistung in der Kreisliga mithalten können.