Landesliga Hammonia: VfL-Reserve punktet in Wedel


Der Wedeler TSV möchte gerne in die Oberliga Hamburg aufsteigen. Am Sonntag bekamen die Wedeler quasi schon einmal einen kleinen „Vorgeschmack“ auf die höchste Hamburger Spielklasse, als der VfL Pinneberg II mit vier Akteuren seiner spielfreien Ersten Mannschaft, die bekanntermaßen in der Oberliga um Punkte kämpft, zum Landesliga-Derby im Elbestadion antrat. Alexander Borck, Benjamin Brameier, Sören Lühr und Philipp Werning trugen ihren Teil dazu bei, dass die VfL-Reserve ein 0:0-Unentschieden erreichte und mit nun 20 Punkten vom 14. Platz, dem ersten Abstiegsplatz, auf den rettenden 13. Rang kletterte. Dagegen verpassten die Wedeler die Chance, bis auf drei Zähler an den Spitzenreiter TSV Sasel, der bereits am Sonnabend eine überraschende 0:2-Niederlage beim Schlusslicht FK Nikola Tesla kassiert hatte, heranzurücken.

„Ich denke, unter dem Strich geht das Unentschieden in Ordnung“, sagte Patrick Bethke, der als Coach der VfL-Reserve ungeschlagen (drei Unentschieden und ein Sieg) sowie im neuen Jahr ohne Gegentor bleibt. Auch TSV-Trainer Thorsten Zessin räumte im Gespräch mit Bethke ein, dass das Remis ein „durchaus gerechtes Ergebnis“ gewesen sei. Die Wedeler hatten in der ersten Halbzeit allerdings ein klares Übergewicht. „Das lag auch daran, dass wir viel zu respektvoll und zaghaft, fast schon ängstlich zu Werke gegangen sind“, urteilte Bethke. So hätten die Wedeler bereits in der siebten Minute in Führung gehen können, ja müssen ‒ doch Jan Eggers jagte den Ball nach einem Querpass in die Wolken. Bei weiteren guten TSV-Chancen köpfte Tim Jobmann knapp vorbei (21.) und Hendrik Ebbecke scheiterte mit einem schönen Schuss am überragend reagierenden Gäste-Keeper Felix Rakos. Auf der Gegenseite hatte der Wedeler Neuzugang Lucas Albracht, der erstmals das TSV-Tor hütete, Glück, dass Asan Saliev bei der besten Pinneberger Gelegenheit im ersten Durchgang den Ball nicht richtig traf.

„In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann viel besser gewehrt und auch selbst spielerische Akzente gesetzt“, stellte Bethke erfreut fest. Allerdings rannte die Heim-Elf weiter an und kam zu guten Chancen. So fand Mark Hinze freistehend vor Rakos von halbrechts aus den „Tunnel“ nicht und der Keeper wehrte stark zur Ecke ab (56.). Und als Jobmann nach einer Freistoßflanke dann mit einem schönen Drehschuss den Ball im Gäste-Gehäuse unterbrachte, erkannte Schiedsrichter Lars Althans (von der TuS Dassendorf) den Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht an (58.). In der 77. Minute sah der Pinneberger Lühr die Gelb-Rote Karte. Die Pinneberger spielten weiter forsch mit: „Es reicht, wenn wir das Siegtor in der 90. Minute machen“, rief Bethke seinen Schützlingen zu. Und tatsächlich wäre es fast so gekommen: In der 88. Minute klatschte ein Saliev-Freistoß an die Latte und der Abpraller sprang von Werning an den rechten Außenpfosten. Im Gegenzug zählte ein weiterer TSV-Treffer nicht, weil Rakos vorher unfair attackiert worden war (89.), so dass die Partie torlos endete.

„Hut ab vor den Wedelern, die wirklich einen guten Ball gespielt haben“, lobte Bethke den Gegner. Zur Unterstützung der vier Liga-Spieler sagte Bethke: „Natürlich haben sie uns mit ihrer Präsenz und ihrem Engagement auch geholfen ‒ aber man darf nicht vergessen, dass bei Lühr und Werning die Trainingsbeteiligung zuletzt gering war und auch Bork sowie Brameier in den vergangenen Wochen kaum trainieren konnten ...“ Am Saisonende werden sowohl die Wedeler als auch die VfL-Reserve wissen, was der eine Punkt im Derby wert ist. Bethke sieht sein Team jedenfalls für den Abstiegskampf gut gerüstet: „Wir haben in der zweiten Halbzeit noch einmal die Ärmel hochgekrempelt, was mich zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt ‒ und wenn wir bis zum Saisonende ungeschlagen bleiben sollten, bin ich ziemlich sicher, dass wir auch die Liga halten ...“

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