
Mit 38 Punkten aus 26 Partien schloss der FC Veddel United die Saison 2016/2017 in der A-Kreisklasse 3 als Tabellen-Vierter ab, wies aber mit einem Punkte-Quotienten von 1,46 den schlechtesten Schnitt aller acht A-Klassen-Viertplatzierten auf. Trotzdem schafften die Veddeler nun nachträglich den erstmaligen Aufstieg in die Kreisliga, da der SC Teutonia 10 III auf das Aufstiegsrecht, das er sich noch als Vierte Mannschaft seines Vereins als Tabellen-Dritter der A-Kreisklasse 7 erworben hatte, nachträglich verzichtete und stattdessen in der B-Kreisklasse 5 startet (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Beim nachträglichen Aufstieg wurde die SV Blankenese III, die in der A-Kreisklasse 7 knapp hinter der Teutonia-Vierten als Rang-Vierter immerhin 49 Zähler in 28 Spielen eingefahren und mit 1,75 den zweitschlechtesten Punktequotienten aufgewiesen hatte, vom Hamburger Fußball-Verband nicht berücksichtigt.
Dies liegt daran, dass die SVB-Verantwortlichen ihre Dritte Herren-Mannschaft für die kommende Saison nicht mehr zum Spielbetrieb meldeten. Aber: Das Team, das in der vergangenen Saison die Drittvertretung bildete, existiert weiterhin und stieg vereinsintern zur Zweiten Mannschaft auf, nachdem sich die bisherige SVB-Zweite (zuletzt Tabellen-Zwölfter der A-Kreisklasse 6) im Mai komplett auflöste. „Unsere Mannschaft besteht weiterhin und wir hätten auch gerne das Aufstiegsrecht wahrgenommen“, versicherte Andrew Langenbacher, Trainer der bisherigen Dritten und zukünftigen Zweiten Herren. Als Mitte Juni die Gerüchte über einen Rückzug von TBS Pinneberg öffentlich wurden und ein nachträglicher Aufstieg in den Bereich des Möglichen rückte, hatte Chris Zabel aus dem SVB-Vorstand dem HFV die Situation um die Zweite und Dritte Mannschaft extra schon einmal dargelegt ‒ bisher vergeblich.
Die „richtige“ Vorgehensweise der SVB-Verantwortlichen, um die Aufstiegschance ihrer Dritten Herren zu wahren, wäre es demnach gewesen, auch für die Saison 2017/2018 drei Herren-Teams zu melden, obwohl klar war, dass es nicht genügend Akteure gibt, um drei Mannschaften zu bestücken. Dann hätten die Blankeneser bis Ende Juli warten können, ob sich für ihre Dritte Mannschaft noch die Chance zum Nachrücken ergibt ‒ und tatsächlich wäre dann jetzt die SVB-Dritte anstelle der Veddeler in die Kreisliga nachgerückt. Dadurch wäre sie automatisch zur neuen Zweiten Mannschaft geworden, da sie dann eine Liga höher als die „alte“ SVB-Zweite gespielt hätte. Und dann hätten die SVB-Offiziellen ihre „neue“ Dritte Mannschaft „gefahrlos“ vom Spielbetrieb abmelden können.
Eine solche Verfahrensweise hätte allerdings auch zwei Nachteile mit sich gebracht: Die Blankeneser hätten die Abmelde-Gebühr berappen müssen ‒ und es wäre zumindest vorerst ein Platz weniger für einen Aufsteiger aus der B-Kreisklasse in die A-Kreisklasse frei gewesen. Dem SV Tonndorf-Lohe, der als B-Kreisklassen-Siebter mit dem besten Punkte-Quotienten noch den Sprung in die A-Klasse schaffte, wäre dieser vorerst verwehrt geblieben. Und wenn die Blankeneser ihre Dritte Mannschaft nach der Klassen-Einteilung und dem Erstellen der Spielpläne, aber vor dem ersten Spieltag abgemeldet hätten, hätte Tonndorf-Lohe zwar noch nachrücken können ‒ dann aber in der Staffel starten müssen, in die Blankenese III eingeteilt worden war. Und diese wäre sicher nicht geographisch passend gewesen ...
Im Umkehrschluss folgt daraus, dass die SVB-Verantwortlichen für ihre Ehrlichkeit „bestraft“ werden. „Das kann so nicht im Sinne des Erfinders sein“, klagte Langenbacher, der aber noch auf ein Hintertürchen hofft: „Der Verband wollte sich, nach einer Rücksprache, noch einmal bei uns melden ‒ schauen wir mal ...“ Sollte durch einen vor dem ersten Spieltag erfolgenden Rückzug einer Mannschaft aus der Kreisliga, der Bezirksliga, der Landesliga oder der Oberliga Hamburg noch ein zusätzlicher Platz in der Kreisliga frei werden und sich der HFV wieder gegen Langenbachers Team entscheiden, wäre der FFC 08 Osman Bey Moschee als A-Kreisklassen-Fünftplatzierter mit dem besten Punkte-Quotienten (siehe unten stehende Auflistung) der erste Anwärter.
Die Rangliste der A-Kreisklassen-Fünftplatzierten nach ihrem Punkte-Quotienten:
1. FFC 08 Osman Bey Moschee (Staffel 1) ... 52 Punkte aus 26 Partien > 2,00 Punkte-Quotient
2. SC Osterbek (Staffel 4) ... 55 Punkte aus 28 Partien > 1,96 Punkte-Quotient
3. SV Lohkamp II (Staffel 6) ... 49 Punkte aus 28 Partien > 1,75 Punkte-Quotient
4. FC Hamburger Berg (Staffel 7) ... 48 Punkte aus 28 Partien > 1,71 Punkte-Quotient
5. USC Paloma III (Staffel 8) ... 44 Punkte aus 26 Partien > 1,69 Punkte-Quotient
6. SV Bergedorf-West (Staffel 2) ... 42 Punkte aus 26 Partien > 1,61 Punkte-Quotient
7. FC Elmshorn II (Staffel 5) ... 47 Punkte aus 30 Partien > 1,57 Punkte-Quotient
8. TuS Hamburg II (Staffel 3) ... 38 Punkte aus 26 Partien > 1,46 Punkte-Quotient