Jubel auf dem rund 1.100 Einwohner zählenden Dorf, Frust in der Großstadt mit etwa 220.000 Einwohnern. Das ist das Ergebnis einer Entscheidung des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes, die besagt, dass das SHFV-Lotto-Pokal-Finale zwischen dem SV Todesfelde (Tabellen-Zweiter der Oberliga Schleswig-Holstein) und dem 1. FC Phönix Lübeck (ebenfalls Zweiter der Regionalliga Nord) am Sonnabend, 25. Mai 2024 im Joda-Sportpark an der Todesfelder Dorfstraße ausgetragen wird.
„Dafür stimmte das Geschäftsführende Präsidium des SHFV nach Empfehlung des SHFV-Herrenspielausschusses am vergangenen Wochenende im Uwe Seeler Fußball Park einstimmig“, hieß es in einer Mitteilung von Schleswig-Holsteins Verband. Darin wurde SHFV-Präsident Uwe Döring wie folgt zitiert: „Spätestens mit der Austragung der ersten Runde im DFB-Pokal im September 2020 hat der SV Todesfelde bewiesen, dass die Durchführung von Großveranstaltungen mit viel Herzblut und Professionalität angenommen wird. Die Fußballfans können sich auf die Ausrichtung unseres LOTTO-Pokal-Finals beim klassenniedrigeren Verein in Todesfelde freuen.“
Zur Erinnerung: In jenem Sommer 2020 waren aufgrund der Corona-Beschränkungen die Hürden für Amateur-Vertreter, Pokalspiele gegen Profi-Vereine auszurichten, noch höher als ohnehin schon, weshalb viele Teams auf ihr Heimrecht verzichtete. So reiste unter anderem der Hamburger Pokalsieger FC Eintracht Norderstedt (Regionalliga Nord) zu Bundesligist TSV Bayer 04 Leverkusen, wo er mit 0:7 verlor. Dagegen empfingen die Todesfelder vor 500 Besuchern – mehr ließ der Gesetzgeber aufgrund der Corona-Restriktionen leider nicht zu – den VfL Osnabrück und unterlagen dem Zweitligistennur knapp mit 0:1.
Auch am Ende der aktuellen Saison 2023/2024 sind die Pokal-Endspiele der Landesverbände wieder eingebettet in den bundesweiten „Finaltag der Amateure“, die über den Tag verteilt an jenem 25. Mai 2024 stattfinden, ehe um 20 Uhr das DFB-Pokal-Endspiel im Berliner Olympiastadion angepfiffen wird. Wie das nationale Pokal-Finale, das seit 1985 in Berlin ausgetragen wird, hat auch das Finale des Pokalwettbewerbs des Hamburger Fußball-Verbandes inzwischen mit dem Stadion Hoheluft eine traditionsreiche Stammspielstätte, sodass der HFV-Spielausschuss keine Entscheidung für einen Endspiel-Ort treffen muss.
Der Weg ins SHFV-Lotto-Pokal-Finale:
SV Todesfelde:
Achtelfinale: 5:1 beim SV Grün-Weiß Siebenbäumen (Landesliga Holstein)
Viertelfinale: 5:0 beim Eckernförder SV (Oberliga Schleswig-Holstein)
Halbfinale: 5:2 nach Elfmeterschießen beim PSV Neumünster (Oberliga Schleswig-Holstein)
1. FC Phönix Lübeck:
Achtelfinale: 5:1 beim TSB Flensburg (Oberliga Schleswig-Holstein)
Viertelfinale: 6:4 nach Elfmeterschießen gegen den VfB Lübeck (Dritte Liga)
Halbfinale: 4:0 beim Eichholzer SV (Landesliga Holstein)
(Johannes Speckner)