Aktuell: Schiedsrichter lobt Störtebeker-Fairplay


Am Dienstagabend kassierte der Störtebeker SV mit einem 0:13 im Nachholspiel beim TSV Neuland seine 27. Niederlage in Folge. Der Abstieg aus der Bezirksliga Süd ist für die „Piraten“ längst besiegelt ‒ doch Schiedsrichter Jörg Blume (vom USC Paloma), der die Partie am Neuländer Elbdeich geleitet hatte, war voll des Lobes für die Störtebeker-Spieler: „Allzu oft wird ja über Mannschaften mit Migrationsintergrund berichtet, die sich auf dem Fußballplatz nicht benehmen können ‒ umso positiver war es in diesem Spiel!“

Als „lobenswert“ empfand es Blume schon, dass die Gast-Mannschaft überhaupt antrat, obwohl sie nur zu zehnt anreiste. Wenn der Störtebeker SV die Partie kampflos mit 0:3 verloren gegeben hätte, wäre dies allerdings auch der bereits dritte Nichtantritt in dieser Saison gewesen (zuvor war Störtebeker den Gastspielen beim Harburger TB und bei der SV Este 06/70 ferngeblieben), was den Ausschluss vom Spielbetrieb und für die „Piraten“ nicht den sportlichen Abstieg in die Kreisliga, sondern einen Absturz in die neue B-Kreisklasse bedeutet hätte. „Was sich dann über 90 Minuten zugetragen hat, war Fairplay pur“, so Blume, der das Spielgeschehen nach Rücksprache mit den Verantwortlichen von Neuland gegenüber SportNord wie folgt zusammenfasste:

„Kein einziges Mal wurde gemeckert, es wurde nicht reklamiert. Bei jedem etwas härteren Zweikampf haben sich die Spieler der Gäste bei ihren Gegenspielern entschuldigt. Auch, als es nach 45 Minuten schon 0:10 aus Sicht der Gäste stand, spielten diese genauso fair und ruhig weiter! Ich musste im gesamten Spiel nur vier Freistöße pfeifen, meine Karten kamen gar nicht zum Einsatz. Auch untereinander gab es bei den Gästen kein böses Wort, sondern nach jedem Fehlpass wurde der Mitspieler mit positiven Worten wieder aufgebaut! Sowohl ich, meine beiden Assistenten als auch die Spieler und Offiziellen von Neuland sowie die Zuschauer waren voll des Lobes aufgrund des Verhaltens der Gäste! Es war ein rundum gelungener Abend und ein großartiges Spiel, denn die Störtebeker-Mannschaft hat das gemacht, wofür wir Woche für Woche auf dem Platz stehen: Sie hat einfach Fußball gespielt!“

Blume erklärte abschließend, dass ihm bewusst sei, „dass der Störtebeker SV in der Vergangenheit auch schon ein anderes Gesicht gezeigt“ habe. In der Tat gab es auch schon Spielabbrüche und unschöne Szenen mit Beteiligung der „Piraten“, die aber schon länger zurückliegen. „Und da die Spieler, die jetzt für den SSV auf dem Platz stehen, das Gesicht der Mannschaft sind und nichts für die Vergangenheit können, sollte man vor ihnen den Hut ziehen“, betonte Blume abschließend.

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