Nach einem hervorragenden Saisonstart kam der SC Sperber zuletzt ins Straucheln – dass drei der letzten vier Partien verloren gingen, bedeutete in der Bezirksliga Nord das Abrutschen vom zweiten auf den siebten Platz. All dies spielt am Heubergredder aktuell aber kaum eine Rolle – denn Spieler wie Verantwortliche des Traditionsvereins trauern um Robert Ortmann, der als Urgestein des Klubs aus Hamburg-Alsterdorf in der Nacht zum 10. September im Alter von 75 Jahren an einem Herzinfarkt starb.
Auf der Instagram-Seite des SC Sperber hieß es dazu: „In tiefer Trauer und mit schwerem Herzen müssen wir euch mitteilen, dass in der Nacht zum 10. September sehr plötzlich unser größter Unterstützer und langjähriger Freund des Vereins, Robert Ortmann, verstorben ist. Keine Worte können beschreiben, mit welcher Wucht uns diese Nachricht getroffen hat. Wir wünschen Roberts Familie alle Kraft, um durch diese schwere Zeit zu kommen. Wir vermissen dich bereits jetzt lieber Robert. Mögen die Sperber ab sofort höher fliegen, sodass du sie immer sehen kannst. Dein ‚Sperber, hepp hepp‘ wird uns immer an dich erinnern.“
Zudem veröffentlichte Jens Stümpel, ebenfalls seit Jahrzehnten für den SC Sperber tätig und langjähriger Weggefährte von Ortmann, auf der Internet-Seite des Vereins folgenden Nachruf:
„Viele wunderten sich, dass Robert Ortmann letzten Sonntag nicht zum Spiel seines SC Sperber in Eilbek gekommen war, hatte er sich doch angekündigt. Der Grund erfüllt die Sperber-Familie mit großer Trauer, denn ‚Roberto‘ verstarb in der Nacht zum Sonntag an einem Herzinfarkt.
In den letzten Jahrzehnten waren Robert Ortmann und der SC Sperber eng verbunden. Robert besuchte nicht nur die Spiele seiner Liga-Mannschaft, die er gerne und leidenschaftlich mit seinem legendären und lautstarken „Sperber–Hepp-Hepp-Ruf“ anfeuerte, er unterstützte auch über Jahre die sehr erfolgreiche Jugend-Mannschaft des jetzigen Liga-Trainers Simon Burhorst. So finanzierte er Ausfahrten zum legendären „Gothia-Cup“, damit auch die Spieler mitfahren konnten, die es sich sonst nicht leisten konnten. Außerdem spendierte er den Jungs Trikots und half fast überall, wo der Schuh drückte.
Robert Ortmann war zudem ein sehr liebevoller Familienmensch. Voller Stolz erzählte er immer wieder von seinen Kindern Anne und Claas, verbrachte so viel Zeit wie möglich mit Ihnen. Neben dem Fußball begeisterte sich Roberto auch für die Kultur, besuchte viele Veranstaltungen und war daher immer „auf Achse“. Auch soziales Engagement war ihm wichtig: So tourte er häufiger mit dem „Mitternachtsbus“ für Obdachlose und sorgte dort für glückliche Gesichter.
Seine große Liebe aber war die 1. Mannschaft des SC Sperber. Fast drei Jahrzehnte gehörte sein Herz den Kickern von unseren Raubvögeln. Dabei erlebte er alle Höhen und Tiefen hautnah mit, für Robert nicht immer einfach, da er sehr emotional war, was seinen SCS betraf. Immer wieder bot er auch hier Hilfe an, ermöglichte Trainingslager oder im Winter einen Ausflug in die Soccerhalle in Norderstedt; er finanzierte Mannschaftsessen, organisierte über Jahre den „Torjägerklub“ und half aus, wenn es bei der Ablöse von neuen Spielern Engpässe gab. Aber nicht nur deshalb war Robert ein gern gesehener Gast. Das lag hauptsächlich an seiner sehr herzlichen Art. Er lebte für seinen SC Sperber und er hatte für jeden ein offenes Ohr.
Zwei Jubiläen durfte ‚Roberto‘ dieses Jahr noch feiern: Seinen 75. Geburtstag und den 125jährigen seines SC Sperber. Kapitän Dominik Radzuweit: „Vor jedem Spiel, wenn sich die Spieler im Kreis besprechen, war und bleibt unser Schlachtruf „Sperber, Hepp, Hepp“. Das ist einfach Kult und so denken wir einfach immer an unseren Edel-Fan.“
Robert – der Raubvogel wird Dich für immer in seinem Herzen tragen. Vielleicht könnt ihr gemeinsam aus luftiger Höhe auf die Spiele Deiner großen Liebe blicken!
Dein Freund Jens Stümpel“