
Obwohl der SC Alstertal-Langenhorn am Sonntag eine 0:1-Heimpleite gegen den FK Nikola Tesla kassierte, hat er als Tabellen-Achter und mit 31 Punkten noch immer beste Chancen, den Klassenerhalt in der Landesliga Hammonia sportlich zu schaffen. Ob an der Siemershöh in der kommenden Saison noch Landesliga-Fußball gespielt wird, ist allerdings fraglich: Da neben dem langjährigen Liga-Obmann Claus Rath und Trainer Nico Peters, die zum WSV Tangstedt gingen (Rath) beziehungsweise im Sommer gehen (Peters), auch zahlreiche Spieler aus dem aktuellen Kader den Verein mit dem Ende dieser Saison verlassen, steht die Erste Herren-Mannschaft von Alstertal-Langenhorn vor einer ungewissen Zukunft.
„Wir arbeiten an einer Lösung und befinden uns auf einem guten Weg“, erklärte SCALA-Fußball-Abteilungsleiter Helmut Kammradt am Wochenende auf Nachfrage von SportNord. Kammradt präzisierte: „Die Chance, dass wir auch für die kommende Saison eine schlagkräftige Mannschaft für die Landesliga zusammenbekommen, ist auf jeden Fall vorhanden.“ In der nun beginnenden Woche werden die SCALA-Verantwortlichen Gespräche mit einem „eventuell zukünftigen Trainer“ (Kammradt) führen. „Eigen neuen Liga-Obmann, der zu uns kommen würde, haben wir schon gefunden“, so Kammradt, der den Namen des potentiellen neuen Obmanns aber noch nicht verraten wollte. „Es fehlt uns aber ganz klar noch an Landesliga-tauglichen Spielern“, so Kammradt, der klarstellte: „Herren-Spieler und A-Jugendliche, die altersbedingt in den Herren-Bereich wechseln, haben wir in unserem Verein in großer Zahl. Aber ich betone nochmals, dass uns Spieler fehlen, die in der Landesliga mithalten können. Und so etwas, wie es aktuell der SV Lurup macht, werden wir definitiv nicht machen!“
Im Klartext heißt dies, das von den Lurupern im vergangenen Sommer gewählte Modell, das Reserve-Team zur neuen Liga-Mannschaft zu machen und in der höchstmöglichen Spielklasse starten zu lassen, kommt für die Alstertaler nicht infrage. „Entweder, wir bekommen eine neue schlagkräftige Erste Mannschaft zusammen ‒ oder aber, wir nehmen unser Startrecht für die Landesliga nicht wahr“, zeigte Kammradt die beiden möglichen Wege auf. Im letztgenannten Fall würde die SCALA-Reserve zwar auch zur Ersten Mannschaft ihres Vereins werden, aber in ihrer eigenen Spielklasse bleiben ‒ sprich entweder in der Bezirksliga oder, bei einem Abstieg, in der Kreisliga starten. „Wir hoffen natürlich, dass unsere Zweiten Herren den Klassenerhalt noch schaffen“, betonte Kammradt. Am Sonntag gewann die SCALA-Reserve den Kellerkick gegen den SC Urania mit 5:2 und verkürzte in der Bezirksliga Nord ihren Rückstand auf den rettenden 13. Rang auf nur noch einen Punkt.
Im Bemühen, eine neue Liga-Mannschaft formieren zu können, setzen die Alstertaler große Hoffnungen in den besagten Trainerkandidaten. „Er würde ein paar Spieler mitbringen“, so Kammradt, der hofft, zeitnah zu wissen, wohin die Reise geht: „Unser Ziel ist es, möglichst noch im April Klarheit zu schaffen, ob wir eine neue Erste Mannschaft für die Landesliga zusammenbekommen oder nicht“, versicherte Kammradt. Aus dem aktuellen Aufgebot werden, daraus machte Kammradt keinen Hehl, „wohl nur zwei Spieler bleiben“. Stürmer Raoul Bouveron wechselt zum Oberligisten SV Rugenbergen und einige der Spieler, die vor Jahresfrist der A-Jugend entwuchsen, werden laut Kammradt „erst einmal eine Pause einlegen, weil ihnen der Aufwand, dreimal pro Woche zu trainieren, zu hoch ist“. Ob SCALA-Spieler mit Peters und Rath zum WSV Tangstedt gehen? „Noch bin ich darüber nicht informiert worden ‒ aber das werde ich ja spätestens dann, wenn es um Freigabe- und Ablöse-Modalitäten geht, mitbekommen“, sagte Kammradt süffisant.
Die offizielle Erklärung von Rath war, dass er aktiv und offiziell keine SCALA-Spieler ansprechen wolle, er aber, wenn sich Spieler von sich aus dem WSV Tangstedt anschließen wollen würden, ihnen dies auch nicht verwehren wolle. „Wir sind gespannt, was kommt“, so Kammradt, der sich abschließend noch zu den jüngsten Geschehnissen beim WSV Tangstedt äußerte: „Was dort passiert ist, ist nicht schön. Dort gab es eine funktionierende Mannschaft (Anmerkung der Redaktion: Der WSV war sogar Spitzenreiter in Schleswig-Holsteins gemeinsamer Kreisliga Stormarn/Herzogtum Lauenburg) mit einem guten Trainer. Auch, wenn es unseren derzeitigen Trainer mit betrifft, sage ich: Es ist nicht in Ordnung, wie dort verfahren wurde. Aber unter dem Strich geht mich die Vorgehensweise der WSV-Verantwortlichen ja nichts an ...“ Wieder auf SCALA gerichtet, stellte Kammradt abschließend klar: „Ich denke, wir sind nicht so weit davon entfernt, eine für unseren Verein gute Lösung zu finden!“