
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Doppelten Grund zur Freude hatte am Sonnabend der FC Eintracht Norderstedt. Einerseits erreichten die Segeberger mit einem 3:2-Sieg beim Oberligisten Altona 93 erstmals seit dem Sommer 2020 wieder das Lotto-Pokal-Finale. Und andererseits haben sie den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord vorzeitig sicher. Während der FC St. Pauli II sich ebenfalls am Sonnabend mit einem 1:0-Sieg beim direkten Konkurrenten SC Weiche Flensburg 08 aus eigener Kraft rettete, profitierte die Norderstedter Eintracht davon, dass in der 3. Liga Borussia Dortmund II mit 2:4 beim SV Wehen Wiesbaden verlor.
Denn dadurch hat der VfL Osnabrück den Klassenerhalt in der 3. Liga sicher – und weil die Niedersachsen nicht in die Regionalliga Nord absteigen, kann es dort höchstens noch vier, aber nicht mehr fünf Absteiger geben. Einer von den im schlechtesten Fall vier Absteigern steht mit dem derzeitigen Tabellen-15. FC Teutonia 05 (33 Punkte) bereits fest. Und der Bremer SV (16. Platz, 31 Zähler) kann in nur noch zwei Spielen weder die Norderstedter (13. Rang, 39 Punkte) geschweige denn die St. Pauli-Reserve (zehnter Platz, 45 Zähler) einholen. Zum besseren Verständnis: Eine Etage höher haben die Osnabrücker (13. Platz, 48 Punkte) im Drittliga-Klassement zwar bei ebenfalls noch zwei offenen Spieltagen „nur“ fünf Zähler Vorsprung auf den VfB Stuttgart II, der als Tabellen-17. den ersten Abstiegsplatz belegt. Die Schwaben spielen aber noch gegen den zurzeit punktgleichen Rang-16. VfB Stuttgart II, weshalb höchstens noch eines dieser beiden Teams die Osnabrücker überholen könnte.
Mit Hannover 96 II, dem SV Sandhausen und der SpVgg Unterhaching stehen drei der vier Absteiger aus der 3. Liga bereits fest. Dass es die erst vor Jahresfrist aufgestiegene 96-Reserve „erwischt“, ist wiederum schlecht für die Regionalliga Nord. Denn dadurch gibt es hier mindestens drei Absteiger und, sollte der Regionalliga Nord-Meister TSV Havelse in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga am Titelträger der Regionalliga Nordost (1. FC Lokomotive Leipzig oder Hallescher FC) scheitern, wären es vier Absteiger. Im letztgenannten Fall hätten das Schlusslicht Holstein Kiel II (25 Punkte) und der Vorletzte SV Todesfelde (27 Zähler) keine Chance mehr auf den Klassenerhalt und der Bremer SV könnte sich nur noch retten, wenn er zweimal gewinnt (in Todesfelde und gegen St. Pauli II), während der SSV Jeddeloh (14. Platz/37 Punkte) zweimal verliert (beim SV Werder Bremen II sowie gegen Todesfelde).
Aber: Sollte Havelse in die 3. Liga klettern, könnten sich zumindest noch eine der beiden Mannschaften aus Schleswig-Holstein, die aktuell das Ende des Klassements zieren, retten. Sowohl die Todesfelder (im direkten Duell gegen den Drittletzten Bremer SV und in Jeddeloh) als auch die Holstein-Reserve (gegen den SV Meppen und bei Weiche Flensburg) würden dazu neben zwei eigenen Siegen aber jeweils auch noch Schützenhilfe benötigen. Die Todesfelder müssten hoffen, dass der Bremer SV am letzten Spieltag gegen St. Pauli II höchstens einen Punkt holt. Und die U23 von Holstein Kiel könnte nur dann noch auf den 16. Rang hinter Teutonia 05 klettern, wenn die Todesfelder zwar den Bremer SV schlagen, am letzten Spieltag aber in Jeddeloh höchstens einen Punkt holen, während der Bremer SV auch der St. Pauli-Reserve unterliegt.
Während dem Bereich des Hamburger Fußball-Verbandes also ein vermehrter Abstieg erspart bleibt, droht genau dies den Spielklassen des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes. Immerhin hat mit Weiche Flensburg das dritte gefährdete SHFV-Team, den Osnabrückern sei dank, keine Abstiegssorgen mehr.
(Johannes Speckner)