Hamburg-Liga: Hirschlein schließt Wechsel nicht aus


Oliver Hirschlein ist bei Eintracht Norderstedt suspendiert worden. Der 37-Jährige, der in der Saison 2000/2001 für den SC Rot-Weiß Essen in der Regionalliga in elf Spielen ein Mal traf, war im Sommer 2004 vom damaligen Oberliga-Absteiger SC VW Billstedt 04 an die Ochsenzoller Straße gekommen und am Durchmarsch der Eintracht von der Bezirks- in die Hamburg-Liga beteiligt.

Nun nahm sich Hirschlein, der auch schon für den HEBC, SC Concordia, Harburger SC, VfB Lübeck, 1. SC Norderstedt und Harburger TB aktiv war, Zeit für ein Interview mit SportNord ...


SportNord: Ist es richtig, dass Sie suspendiert worden sind?
Oliver Hirschlein: „Ja, das kann man so sagen – ich bin auf unbefristete Zeit suspendiert worden!“

SportNord: Was sind die Gründe dafür?
Hirschlein: „Mir sind zwar Gründe für diesen Schritt genannt worden, aber ich bitte um Verständnis dafür, dass ich mich dazu öffentlich nicht äußern möchte!“

SportNord: Denken Sie, dass Sie noch einmal für Eintracht Norderstedt auflaufen werden?
Hirschlein: „Nein, damit habe ich abgeschlossen! Wissen Sie, ich habe drei Jahre lang für die Eintracht gespielt und mir in dieser Zeit nichts zu Schulden kommen lassen – und jetzt das ...“

SportNord: ... Haben Sie das Gefühl, dass man sie loswerden wollte?
Hirschlein: „So direkt würde ich das nicht sagen – aber es passte einigen Herren vielleicht ganz gut, nachdem ja nun mit Jendrik Bauer und Mahmut Yilmaz zwei neue Stürmer verpflichtet wurden. Meine Suspendierung ist sicher mit einem bestimmten Ziel durchgeführt worden – die Verantwortlichen sind schließlich alle sehr, sehr abgeklärt und wissen genau, was sie tun und wie sie etwas erreichen ...“

SportNord: Im Oktober sagte Eintracht-Präsident Dr. Reenald Koch noch, er habe „großen Respekt“ vor Ihrer Leistung – wie konnte dieser Respekt so schnell verloren gehen?
Hirschlein: „Die Suspendierung ist nicht von Herrn Koch ausgegangen - da war eine andere Person die treibende Kraft. Mit Herrn Koch verstehe ich mich weiterhin sehr, sehr gut!“

SportNord: Und wie sieht Ihr Verhältnis zu Eintracht-Trainer Marco Krausz aus?
Hirschlein: „Ich bin niemandem böse, auch Krausz nicht – das Ganze ist eben einfach blöd gelaufen. Krausz leistet außerdem, so weit ich das beurteilen kann, gute Arbeit in Norderstedt, was natürlich auch für die Vereinsführung gilt. Ich wurde übrigens, nachdem ich in einem Satz entlassen worden war, im nächsten quasi gleich wieder eingestellt ...“

SportNord: ... Das müssen Sie bitte erklären!
Hirschlein: „Mir wurde angeboten, dass ich in der nächsten Saison eine Norderstedter Junioren-Mannschaft trainieren könne. Wenn ich will, kann ich bei der Eintracht bleiben – nur eben nicht mehr als Spieler!“

SportNord: Können Sie sich denn vorstellen, im kommenden Sommer Ihre Trainerkarriere an der Ochsenzoller Straße zu beginnen?
Hirschlein: „Herr Koch hat mir eine Bedenkzeit gegeben – und momentan kann ich mir vieles vorstellen ...“

SportNord: ... Auch, noch in der Winterpause zu einem anderen Verein zu gehen?
Hirschlein: „Man soll niemals nie sagen, und ich habe tatsächlich auch schon ein paar Anfragen bekommen ... Ich habe den Verantwortlichen, die mich verpflichten wollten, zwar gesagt, dass ich es nicht verstehen kann, dass sie einen 37-jährigen Opa anrufen – aber ich schließe es zumindest nicht aus, dass ich in der Rückrunde noch einmal für einen anderen Klub auflaufe!“

SportNord: Wie sehen Sie die Perspektive der Eintracht?
Hirschlein: „Eigentlich sehr gut, und nachdem nun noch einmal zwei Verstärkungen für den Offensiv-Bereich verpflichtet wurden, ist es wichtig, dass die Mannschaft gut aus der Winterpause kommt. Wie gesagt: Krausz leistet als Coach hervorragende Arbeit, und ich würde es ihm und seinem Trainer-Team gönnen, dass sie noch unter die ersten zwei kommen. In der Hinrunde haben wir, die 0:3-Pleite gegen den Meiendorfer SV einmal ausgenommen, gegen die ‚Großen’ immer gut gespielt – nur gegen die ‚Kleinen’ fehlte es an der nötigen Konstanz, und das muss sich ändern!“

Interview: Johannes Speckner

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