
Wie am Dienstag bereits der Norddeutsche Fußball-Verband bekanntgab (SportNord berichtete), verzichtet der SC Victoria Hamburg auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord. Die Entscheidung, auch in der kommenden Saison in der Oberliga Hamburg anzutreten, begründeten die Verantwortlichen des SC Victoria um den Sportlichen Leiter Sven Piel nun auf der Internet-Seite ihres Vereins wie folgt:
„Der SC Victoria Hamburg hat am Montagabend den Norddeutschen Fußballverband darüber informiert, dass er die erteilte Lizenz für die Teilnahme an der Regionalliga Nord nicht wahrnehmen und dementsprechend auch nicht an der Aufstiegsrunde ab dem 31. Mai 2015 teilnehmen wird.
Die Erteilung der Lizenz durch den Norddeutschen Fußballverband bescheinigt wirtschaftliche und strukturelle Mindestvoraussetzungen, welche alleine aber keine entsprechende Sicherheit für eine seriöse und konkurrenzfähige Teilnahme an der Regionalliga bedeuten.
Die Entscheidung wurde zwischen dem Vorstand und der sportlichen Führung getroffen und auch der Mannschaft mitgeteilt.
“Natürlich wäre es eine großartige Herausforderung gewesen, nach nur einem Jahr Oberliga wieder in die Regionalliga zurückzukehren”, sagte Spordirekor Sven Piel. „Wir müssen aber im Sinne des Vereins und aller Beteiligten seriöse Entscheidungen treffen. In die Regionalliga gehen wir nur, wenn wir auch die Voraussetzungen mitbringen, konkurrenzfähig teilzunehmen. Ich schicke Trainer und Spieler nicht in ein Rennen, das nicht zu gewinnen ist“, erklärte Piel und ergänzt: „Es geht auch nicht darum, ein Zwischenjahr in der Regionalliga zu erzwingen, sondern den Verein mittelfristig – also auch über das kommende Jahr hinaus – nachhaltig weiterzuentwickeln und regionalligatauglich aufzustellen.“
An diesen Voraussetzungen wurde bis zur endgültigen Entscheidung gegen eine Regionalliga-Teilnahme hart gearbeitet. Der Verein möchte aber nicht mit ungewissem Ziel an einer Aufstiegsrunde teilnehmen. Dieses wäre weder fair gegenüber den drei Vertretern der anderen Bundesländer, noch gegenüber der eigenen Mannschaft, die in jedem Spiel alles in die Waagschale wirft, um zu gewinnen. Auch gegenüber den Zuschauern dieser Aufstiegsspiele wäre eine noch spätere Entscheidung nicht zu rechtfertigen.
Kapitän Markus Rabenhorst betont: „Die Mannschaft trägt diese Entscheidung voll mit. Wir selbst hätten ja mit einem Pokalsieg die Chance gehabt, die Aufstiegswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Es ist besser für uns, für dieses Ziel noch ein weiteres Jahr Anlauf zu nehmen und noch härter zu arbeiten.“
Das ist auch das Credo für den Endspurt um die Meisterschaft in der Oberliga Hamburg. Mit einem Sieg am Samstag gegen den SV Curslack-Neuengamme (13.30 Uhr, Stadion Hoheluft) kann die Entscheidung bis zum letzten Spieltag offen gehalten werden. Ein Meistertitel wäre nicht nur ein toller Abschluss einer guten Saison, sondern auch ein erstes Puzzle-Stück, um die Ambition „Regionalliga“ für die Zukunft weiter im Auge zu behalten.“