
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Auf den ersten Blick ist das, was der Ahrensburger TSV in den vergangenen Monaten erleben musste, mit dem Schicksal von Rasensport Uetersen im Frühjahr 2022 zu vergleichen. So, wie bei den Rosenstädtern damals nicht nur viele Spieler ausschieden, sondern auch der als Coach vorgesehene Andre Kordts wieder absprang, zog nun auch Yannick Aßmann seine Zusage, das Traineramt beim ATSV im Sommer von Peter Grischke zu übernehmen, wieder zurück.
„Er hat das uns gegenüber damit begründet, dass ihm der anstehende Umbruch doch etwas zu groß sei und von den Spielern, die er kennt, fast keiner mehr bleibt“, erklärte Jens Gohlke, der nach 25 Jahren als Liga-Obmann der Ahrensburger aufhört, auf Nachfrage von SportNord. Zwischen dem Verein und Aßmann würde es „kein böses Blut geben“, versicherte Gohlke: „Wir konnten seine Beweggründe nachvollziehen.“ Und Michel Künstler, der das Amt des Liga-Obmanns von Gohlke übernommen hat und aktuell noch von seinem Vorgänger unterstützt wird, wurde inzwischen auch fündig auf der Suche nach einem neuen Coach: Ali Zadfar steht zukünftig bei den Stormarnern an der Seitenlinie.
Der 30-Jährige war in der vorletzten Saison 2023/2024 für den USC Paloma II noch selbst in der Landesliga aktiv, allerdings in der Hammonia-Staffel (drei Einsätze). Zudem blickt er zurück auf Stationen bei UH-Adler, beim SC Sperber, beim Meiendorfer SV, beim ASV Hamburg, beim Rahlstedter SC und beim Bramfelder SV. Auch als Übungsleiter sammelte Zadfar bereits Erfahrungen – zuletzt betreute er zusammen mit Jonas Braun die C-Jugend des HSV Barmbek-Uhlenhorst, die er in der U15-Oberliga Hamburg auf den sechsten Platz führte.
„Wir haben schon einige Neuzugänge verpflichtet und sind zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen“, betonte Gohlke. Auf ihren Landesliga-Platz zu verzichten, kam für die ATSV-Offiziellen „nicht infrage“, wie der neue Fußball-Abteilungsleiter Max Wascher auf Nachfrage von SportNord beteuerte. Die Meldung beim Hamburger Fußball-Verband erfolgte bereits. „In Ahrensburg wird es weiterhin zwei Landesligisten geben“, versicherte auch Gohlke mit Blick darauf, dass der im Süden der Stadt beheimatete Lokalrivale SSC Hagen Ahrensburg in Schleswig-Holsteins Landesliga Holstein um Punkte kämpft.
Zudem verwies Gohlke auf „die insgesamt hervorragende Entwicklung des ATSV in den letzten Jahren“. Und damit hat er absolut Recht: Mussten sich die Schlossstädter bis 2011 noch in den Niederungen der Kreisklasse herumschlagen, gelang ihnen 2013 der Sprung in die Bezirksliga und 2020 – zeitgleich mit Rasensport Uetersen – der Aufstieg in die Landesliga. Dort führten Grischke, Peter Iwosa und Meik Popal das Team zuletzt auf einen hervorragenden sechsten Platz, obwohl sie ihren sommerlichen Wechsel zum Staffel-Rivalen Rahlstedter SC schon im Winter verkündet hatten.
(Johannes Speckner)