
Aus seinen nur sieben Auswärtsspielen der Hinrunde hatte Grün-Weiß Eimsbüttel starke zehn Punkte geholt und war damit in der Auswärts-Tabelle der ersten Halbserie das fünftbeste Team in der Bezirksliga West. Im ersten Auswärtsauftritt der Rückrunde mussten die Eimsbütteler am Sonntag allerdings nicht nur beim daheim noch ungeschlagenen FC Union Tornesch antreten, sondern auch noch ohne „gelernten“ Torwart auskommen. Hannes Vater eigentlich Mittelfeldspieler, übernahm aushilfsweise den verantwortungsvollen Posten zwischen den Pfosten.
Einen Positionswechsel, wenn auch nicht ganz so gravierend wie Vater, vollzog bei den Torneschern auch André Pott. Sowohl in der Jugend als auch in der vergangenen Saison, seiner ersten im Herren-Bereich, wurde er zumeist als Innenverteidiger eingesetzt. Anfang November beschloss FCU-Coach Stefan Dösselmann, den 20-Jährigen auf die Sechser-Position vorzuziehen. „Dort ist er viel effektiver und agiert speziell im Umschaltspiel hervorragend“, lobte Dösselmann. Und Pott glänzt auf der neuen Position im zentralen Mittelfeld nicht nur als passsicherer Aufbauspieler, sondern auch als Torschütze: Seinem Premieren-Treffer beim 3:1-Sieg beim SC Egenbüttel (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), als er erstmals im Mittelfeld spielte, ließ Pott nun am Sonntag beim erneuten 3:1 gegen die Grün-Weißen aus Eimsbüttel sogar einen Doppelpack folgen.
Als die Tornescher schon in der siebten Minute in Führung gingen, hatte Pott seine Füße allerdings noch nicht mit im Spiel: Martin Schwabe bediente auf der rechten Seite Marvin Meyer, der den Ball schön flach in die Mitte spielte, wo ihn Tobias Brandt nicht etwa direkt nahm, sondern erst noch einen GWE-Verteidiger ausspielte und dann überlegt in die Ecke einschob. „Dieses frühe Tor war natürlich optimal für uns“, freute sich Dösselmann. Und schon in der 20. Minute bauten die Hausherren ihre Führung aus: Nach einer herrlichen Kombination und einem Pass von Schwabe flankte Ricardo Gomes von rechts in die Mitte, wo Pott am ersten und Serge Haag am zweiten Pfosten lauerte. Pott kam an den Ball und köpfte zunächst Vater an, doch sein Nachschuss zappelte zum 2:0 im Netz. „Das einzige, was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir die Partie nicht schon vor der Pause zu unseren Gunsten entschieden haben“, sagte Dösselmann mit Verweis darauf, dass sein Team nicht entschlossen genug versuchte, das 3:0 und 4:0 zu erzielen.
Nach dem Seitenwechsel holten die Tornescher das zuvor Versäumte aber zügig nach: Einen flachen und harten 25-Meter-Freistoß von Serge Haag konnte Vater, weil der Ball kurz vor ihm noch einmal aufsetzte, nicht festhalten ‒ der Abpraller sprang vor die Füße von Pott, der zum 3:0 abstaubte (47.). Auf diesen frühen Treffer folgten weitere vergebene Union-Chancen, ehe Dösselmann vom 4-2-3-1- auf ein 4-4-2-System umstellte. „Das hat gar nicht funktioniert, weshalb ich diese Veränderung nach zehn Minuten wieder rückgängig gemacht habe“, sagte Dösselmann. Ein viertes Tor schoss der FC Union noch ‒ allerdings auf der „falschen“ Seite. Denn im Bemühen, eine Eimsbütteler Linksflanke zu klären, rutschte Janne Koch der Ball über den Spann und er beförderte ihn zum 3:1 ins eigene Tor. So verhinderte ausgerechnet ein Mitspieler von Marco Wendt bei dessen Punktspiel-Premiere im FCU-Gehäuse das „zu Null“. Auf der Gegenseite vergab Serge Haag noch eine gute Chance zum 4:1, als er den Ball nach einem Querpass von